Deutscher Nationen-Preis-Sieg mit bitterem Nachgeschmack Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 13. Juli 2013 um 17:18

 

Falsterbo. Drei Reiter genügten der deutschen Springreiter-Equipe zum Erfolg in der Division I im Preis der Nationen von Schweden in Falsterbo – der Sieg erscheint dennoch unnütz, denn Punkte konnten keine in der höchsten Liga geholt werden: So scheint Deutschland zum Abstieg aus der höchsten Liga möglicherweise verdammt.

 

Deutschlands Springreiter-Equipen gewannen vor zwei Jahren in Kentucky die Team-Weltmeisterschaft und 2011 in Madrid auch den Europatitel, doch in der höchsten Liga der neu geschaffenen Serie spielen die Deutschen im kommenden Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit keine Rolle mehr, greift das augenblickliche Reglement. Danach ist der Abstieg kaum zu vermeiden. Die von Bundestrainer Otto Becker (Albersloh) hervorragend eingestellte Equipe in der Besetzung Marcus Ehning (Borken) auf Plot Blue (0 und 0 Fehlerpunkte), Rolf Mormann (Großenkneten) in seinem erst fünften Preis der Nationen auf Acorte (0 und 4) und Vize-Europameister Carsten-Otto Nagel (Wedel) auf Corradina (0 und 0) siegte zwar mit nur vier Fehlerpunkten in diesem mit 200.000 Euro dotierten Wettbewerb – Gesamtprämie 64.000 Euro für Deutschland - des CHIO von Schwedern in Falsterbo überlegen vor Italien (12), Schweden und der Niederlande (je 16). In der deutschen Equipe ritt Philipp Weishaupt (Riesenbeck) außerdem seinen Hengst Monte Bellini nur ab, in den Parcours zu seinem 23. Preis der Nationen für Deutschland brauchte er nicht, da der Erfolg vorzeitig feststand. Punkten konnte deutsche Mannschaft dennoch nicht.

 

Auf den nächsten Plätzen landeten in Falsterbo die Schweiz (18), Frankreich (20), Rom-Gewinner Ukraine mit Olympiasieger Ulli Kirchhoff (28), Spanien (41) und die zusätzlich eingeladener Equipe von Dänemark, die nach 25 Strafpunkten die zweite Runde nicht erreichte.

 

In der Gesamtwertung haben die Schweiz (320 Punkte), Exweltmeister Niederlande (309) und Frankreich (232,67) bereits das Finale in Barcelona Ende September um insgesamt 2,3 Millionen Euro erreicht. Die Schweiz und die Niederlande können auf weiteren Turnieren nur noch Geld verdienen, aber nicht mehr punkten. Noch stehen die Nationen-Preise der höchsten Kategorie aus in Hickstead beim englischen CSIO (1. bis 4. August) und Dublin (7. bis 11. August).

 

Jeder Landesverband der Divsiion I musste sich vor Beginn festlegen, bei welchem von vier Nationen-Preisen zum Geld auch um Punkte geritten werde. Deutschland gab St. Gallen, Rotterdam, Aachen und Hickstead an, wegen Nichtantretens in St.Gallen wurde Deutschland für diesen Wettbewerb komplett gestrichen, hatte also nur noch drei Nationen-Preise, um einen drohenden Abstieg – nach dem Reglement korrekt - zu vermeiden.

 

Deutschland ist mit 182 Zählern bisher an sechster Position der acht Teams, also auf der Kippe. Sechs von insgesamt acht Mannschaften der Division I haben Startrecht beim Finale. Sollten beim Endturnier mit insgesamt 18 Equipen im Real Club de Polo von Barcelona Mannschaften, die bisher nicht der Division I angehörten, den Einzug in das echte Finale mit acht Equipen erreichen, steigen sie gleichzeitig auch auf in die Division I, egal, welche Platzierung sie beim entscheidenden Durchgang sie am Ende belegen.

 

Zur Zeit nicht zur Division I gehören die starken Teams von Belgien, als Gastmannschaft beim CHIO von Deutschland in Aachen mit einem zweiten Platz hinter der Niederlande im Preis der Nationen, Italien und Schweden.

 

Die Tabelle nach sechs Nationen-Preisen der Division I: 1. Schweiz 320 Punkte, 2. Niederlande 309, 3. Frankreich 232,67, 4. Irland 220,67, 5. Spanien 192,0, 6. Deutschland 182,0, 7. Ukraine 165 und 8. Großbritannien 143,67 Zähler.

 

Punkten können noch: Deutschland und Frankreich in Hickstead, Irland in Dublin sowie die Ukraine und Großbritannien jeweils in Hickstead und Dublin. Nochmals auch die Punktevergabe: 1. Platz = 100 Punkte, 2. = 90, 3. = 82, 4. = 75, 5. = 70, 6. = 66, 7. = 65, 8. = 64, 9.= 60, 10. = 59.

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>