Nationen-Cup-Finale in Barcelona ohne Deutschland Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 09. August 2013 um 20:33

 

Dublin. Deutschland nicht im Finale um den Nationen-Preis-Cup in Barcelona, zum Wohle des Pferdes ein Millionenturnier verpasst: Wo bleibt da der Aufschrei der Tierschützer mit der Frage „Warum“?

 

 

Der 9. August 2013 wird in die Geschichte des deutschen Reitsports als wahrlich „schwarzer Freitag“ eingehen. Das Finale des erstmals in dieser Form ausgetragenen Finals um insgesamt 2,3 Millionen Euro mit 18 Mannschaften Ende September in Barcelona findet ohne den Welt- und Europameister Deutschland statt. Deutschland gewann in Rotterdam, war Dritter in Aachen und siegte in Hickstead – mehr geht fast nicht. Doch beim Weltverband (FEI) und der entsprechenden Kommission. Dort steht das Wohl des Pferdes zwar auf der Fahne, aber umgesetzt wurde der Gedanke nicht. Aus Tierschutzgründen startete die deutsche Equipe beim Schweizer CSIO in St.Gallen nicht, aber St.Gallen wäre Pflichtturnier der Deutschen gewesen. Denn vor Beginn der Saison musste jede Föderation die vier Offiziellen Internationalen Turniere (CSIO) angeben, die zu einem Pflichtantritt verpflichteten. Deutschland gab St.Gallen, Aachen, Rotterdam und Hickstead an. In St. Gallen entschloss sich wegen des gefährlich tiefen Bodens nach tagelangem Regen Coach Otto Becker in Absprache mit der Equipe zu einem Startverzicht, genau wie Großbritannien und die Niederlande. Doch sie ritten einen gegen das Reglement dann doch abgespeckten Preis der Nationen.

 

Deutschland war der Verlierer. Die Reiter und der Bundestrainer hatten sich zur Abreise zum Schutz des Pferdes entschieden. Wie 1995 bei der EM, erinnert darf auch werden, dass 1987 im Schlammboden von St.Gallen die großartige Karriere des Wallachs Deister unter Paul Schockemöhle nach fast einem totalen Sehnenabriss endete.

 

Nun in Dublin schloss der Preis der Nationen zum Abschluss der Topliga mit einem Erfolg für Olympiasieger Großbritannien mit acht Fehlerpunkten (64.000 € Prämie) vor Exweltmeister Niederlande (12/ 40.000), den USA und Irland (je 16/ je 28.000) sowie Frankreich und Deutschland (je 20/ je 13.500), dahinter folgten noch die Ukraine (44/8.000) und Spanien (61/ 5.000). Spanien steigt aus der Division I ab, ist jedoch beim Finale in Barcelona dabei, weil der Gastgeber einer heimischen Equipe eine Wildcard geben kann. Deutschland konnte in Dublin keine Punkte mehr holen.

 

Im Finale in Barcelona stehen aus der Division I nach Abschluss der Konkurrenzen die Schweiz (320 Punkte), Frankreich (318,67), Großbritannien (311,67), die Niederlande (309,00), Irland (299,17) und die Ukraine (298,00) mit dem deutschen Olympiasieger Ulli Kirchhoff, der an seinem 46. Geburtstag auf dem Wallach Verdi mit zwölf und acht Fehlerpunkten aus den beiden Umläufen aus dem Parcours kam.

 

Um Deutschland noch im Finale von Barcelona zu sehen, hätte Großbritannien nicht besser als Vierter in Dublin werden dürfen. Die Equipe, die beim heimischen CSIO am letzten Wochenende in Hickstead fast die eigenen Zuschauer mit einer Zweit-Mannschaft durchaus verärgerte, kam nach Dublin in Bestbesetzung. Bis auf Peter Charles ritt in diesem seit 1926 ausgetragenen Preis der Nationen die Gold-Equipe von London – Ben Maher auf Cella, Scott Brash auf Hello Sanctos und Nick Skelton auf Big Star, dazu Robert Smith auf Voila. Nick Skelton, der sich dern eigenen CSIO in Hickstead kaum verständlicherweise geschenkt hatte, ließ sich ebenfalls zum Start  verpflichten.

 

Bundestrainer Otto Becker: „Wir haben das erreichbare Minimalziel geschafft, nämlich nicht abzusteigen.“ Und weiter sagte er: „Wir stehen nach wie vor zu der Entscheidung, in St. Gallen nicht gestartet zu sein.“ Im nächsten Jahr gehören der Topliga zehn Teams an, dazu kommen zunächst aus der Division II als Aufsteiger Schweden und Belgien. Eine dritte Mannschaft wird in Barcelona ermittelt.

Für Deutschland ritten in Dublin unter Teamchef Sönke Sönksen aus Versmold  Markus Ehning (63. Nationen-Preis) auf Plot Blue (4 und 0 Fehlerpunkte), Janne-Friederike Meyer (26.Einsatz) auf Lambrasco (8 und 4), Rolf Moormann (6.) auf Acorte (4 und 4) und Meredith Michaels-Beerbaum (34. Nationen-Preis) auf Bella Donna (4 und 4).

 

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