Charlotte Dujardin holte den dritten Weltrekord in der Dressur Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Mittwoch, 18. Dezember 2013 um 18:43

 

Charlotte Dujardin und Valegro - zwei aus einer anderen Dressur-Welt

(Foto: Offz)

London.  Die Britin Charlotte Dujardin ist nach dem Sieg in der Weltcup-Kür in der Londoner Olympiahalle nun Weltrekordhalterin in allen drei großen Dressur-Disziplinen, die bisher der Niederländer Edward Gal besaß.

 

 

Zuerst sammelte sie Goldmedaillen bei Olympia und der letzten Europameisterschaft - nun anscheinend Rekordpunktzahlen: Doppel-Olympiasigerin Charlotte Dujardin (28) bleibt der Maßstab der Dressur der Gegenwart. Nach zweimal Gold bei den Olympischen Spielen in London und zweifachem Gold bei der Europameisterschaft im August in Herning gehören ihr seit diesem 17. Dezember 2013 auch alle Weltrekorde in den hohen Dressur-Konkurrenzen Grand Prix, Grand Prix Special und Kür. Die Höchstmarken erreichte sie zwischen April 2012 und nun Dezember 2013. Zunächst schraubte sie mit ihrem elfjährigen holländischen Wallach Valegro die Bestmarke im April 2012 in Hagen beim Kasselmann-Turnier im Grand Prix Special auf 88,022 Prozentpunkte, die Verbesserung im Grand Prix folgte vor einem Jahr in der Londoner Olympiahalle auf 84,447, und nun steht durch sie die Bestleistung auf schier unglaublichen 93,975 Zählern in der Kür – ebenfalls aufgestellt in der ehrwürdigen Londoner Olympiahalle, wo nicht weniger als 8.000 Zuschauer – nie waren bisher mehr bei der Dressur in diesem Stahlbau -  fast durchdrehten und minutenlang den Beifall auf die Reiterin und ihr Pferd niederprasseln ließen. Letztmals ritt sie nach eigenen Worten die Kür nach der Musik „Great Escape“, es sei ihr Ziel gewesen, möglicherweise den Rekord von Edward Gal zu brechen, sagte sie danach. „Es war ein unglaublicher Ritt mit Valegro, wir haben so viel erreicht, so viel, was ich niemals zu glauben gewagt hatte." Und nun bleibt die Frage: Wer will sie schlagen bei den Weltreiterspielen im nächsten Jahr in der Normandie – sollte sie weiter den Wallach Valegro vorstellen dürfen?

 

Die fünf Richter waren anscheinend auch alle so mitgerissen von der Kür, dass sie nur nach Höchstnoten zogen – alle lagen über der bisherigen Bestmarke von Edward Gal mit Totilas aus dem Jahre 2009. Der britische Chefjuror Andrew Gardner kam gar auf 95,0, die Französin Isabell Judet ließ sich auf 96,625 Zähler hochreißen, und mit 93,250 war Isobel Wessels (Großbritannien) dabei. Die Schallmauer von 90,0 Punkten hatten bisher in allen drei Disziplinen nur Gal auf Totilas und eben Dujardin auf Valegro durchbrochen. Der dreifache Weltmeister Edward Gal (43), der auf Undercover jeweils in Grand Prix und Kür (87,425) in London bei diesem Weltcupturnier hinter Charlotte Dujardin Zweiter geworden war, meinte später: „Mir war klar, dass meine Marke in der Kür auch irgendwann verbessert werden wird. Jetzt heißt es für mich erneut: Trainieren, trainieren, trainieren…, um besser zu werden.“

 

Dritte der Weltcup-Kür in der über 100 Jahre alten Olympiahalle, wo seit 40 Jahren alles beim Vorweihnachtsturnier nach einem ganz bestimmten Schema und gleichen Programm vor jeweils vollen Rängen und Logen abläuft, wurde die Niederländerin Danielle Heijkoop auf Siro (80,625), dahinter folgten der Brite Michael Eilberg auf Half Moon Delphi (78,7) und Hans Peter Minderhoud (Niederlande) auf Romanov (77,675). Deutsche waren nicht am Start.

 

In der Gesamtwertung des Weltcups der Westeuropaliga führt nach vier Kür-Konkurrenzen – gerechnet wird nur die Kür – die Schwedin Tinne Wilhelmsson-Silven mit 54 Zählern vor Minderhoud (38), der Schweizerin Marcela Krinke-Susmelj (37) und der Rheinbergerin Isabell Werth (35) sowie Edward Gal (34). Weltcupverteidigerin Helen Langehanenberg (Billerbeck) ist für das Finale in Lyon (17. bis 21. April) gesetzt.

 

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