Rapphengst Totilas besteht ersten Härtetest in Wiesbaden Drucken
Geschrieben von: Oliver Wehner/ "Die Rheinpfalz"   
Sonntag, 08. Juni 2014 um 13:37
Wiesbaden. Matthias Rath und der berühmte Hengst Totilas bestehen den Härtetest vor großer Kulisse in Wiesbaden und gewinnen den Grand Prix. Tausende Zuschauer am Viereck. 

 

Nachdem Matthias Rath seinen Hengst vor dem Richterhäuschen zum Halten gebracht hatte, stieß er die rechte Faust in die Höhe – vor der Wiesbadener Schlosskulisse das schöne Schlussbild eines beeindruckenden Auftritts. Auf dem Weg zurück zum Vorbereitungsplatz fielen sich sein Vater Klaus-Martin Rath, dessen Ehefrau Ann Kathrin Linsenhoff sowie Totilas-Zuchtrechteinhaber Paul Schockemöhle in die Arme. Die Erleichterung beim Team mitsamt dem in der Szene umstrittenen (Stichwort: Rollkur) niederländischen Trainer Sjef Janssen war spür- und sichtbar, denn anders als beim eigentlichen Comeback Totilas’ vor zwei Wochen in der abgeschiedenen belgischen Provinz war der Ritt nun im Schlosspark der echte Härtetest vor mehreren tausend Zuschauern. „Das passt super rein, um weiter an uns zu tüfteln“, blieb Matthias Rath trotz der Klassewertung von 82,80 Prozent im Grand Prix bescheiden nach zwei Jahren Wettkampfpause mit dem einst besten Dressurpferd der Welt, das er „sehr frisch und fröhlich“ wähnte.

 

Für die Piaffen und Passagen gab es Zehner, nur der starke und versammelte Trab beeindruckte die Richter noch nicht allzu sehr. „Toll“, fand Monica Theodorescu das wiederentdeckte Paar aus Kronberg, „das war echt eine Steigerung, Matthias hat ihn schon viel mutiger als in Belgien geritten“, sagte die Bundestrainerin. Die Berufung in den Championatskader ist nun wohl nur noch eine Frage der Zeit. „Und er hatte Spaß“, lautete Theodorescus Eindruck vom neuen WM-Kandidaten Totilas. Der Hengst gab gestern die „Rampensau“, streckte nach der Prüfung die schnaubenden Nüstern Richtung Menge, als wollte er sagen: „Na, habt ihr das gesehen?“

 

Haben sie. Bei 32 Grad im Schatten herrschte positives Totilas-Fieber im Schlosspark, aber kein abartiger Rummel – was ja nur gut sein kann für die weitere Entwicklung des 29-jährigen Reiters und des 14-jährigen Gribaldi-Sohnes. „Totilas begeistert immer noch“, befand der auch persönlich gereifte Rath – im Herbst erwarten er und seine Frau Franziska ihr erstes Kind. Er ritt den mächtigen Hengst zwar in den ersten Minuten recht eng ab, hatte dessen Kopf bald besser vor sich, die Nase auf der Senkrechten. Auch in den engen Phasen schwang Totilas über den Rücken, machte nie den Eindruck, als stünde er unter Stress. Der Gesamteindruck war – anders als vor zwei Jahren - eher positiv. Dies übertrug sich in die Prüfung.

 

 

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