Para-Chefin Britta Bando: "Wir haben uns gut verkauft" Drucken
Geschrieben von: FN-Press/ Uta Helkenberg   
Samstag, 30. August 2014 um 17:20

Caen. Die Parareiter sind die wahren Hamsterer im deutschen Team bei den 5. Weltreiterspielen in der Normandie. Erste Einzelmedaille für Elke Philipp.

 

 

Mannschafts-Bronze sowie Gold, Silber und Bronze – die Bilanz der deutschen Para-Dressurreiter bei den Weltreiterspielen in der Normandie kann sich sehen lassen. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft und uns hier sehr gut verkauft“, sagte Equipechefin Britta Bando zufrieden. „Wir haben bewiesen, dass wir weiter zur Weltspitze gehören.“

 

Was sich im Teamtest und der Einzelwertung schon angedeutet hatte, setzte sich auch in der Kür fort. An der Spitze wird es enger, was auch die favorisierten Briten zu spüren bekamen. Zwar sicherten sie sich auch in Caen unangefochten die Goldmedaille in der Mannschaftswertung und holten die Weltmeistertitel in den Grades Ia und Ib, in der Kür konnte allerdings „nur“ der zehnmalige Paralympicsgewinner Lee Pearson seiner sowieso schon stattlichen Medaillensammlung eine weitere goldene hinzufügen. Silber ging an Pepo Puch aus Österreich mit Fine Feeling S, auf dem dritten Platz landete Nicole den Dulk aus niederländischen Silberteam mit Wallace.

 

Eng zu ging es auch in Grade III, wo Hannelore Brenner (Wachenheim) mit Women of the World die Plätze mit der Niederländerin Sanne Voets und Vedet tauschte. Nach Gold in der Einzelwertung gab es wie schon bei den EM in Herning die Silbermedaille. „Im allerersten Moment habe ich mich schon ein bisschen geärgert, denn ich fand, dass mein Pferd fast noch besser ging als in London“, gestand Brenner, doch schon beim gemeinsamen Abschlussabendessen des gesamten Para-Teams überwog die Freude über die Medaillen und den Erfolg der gesamten Mannschaft. Die Bronzemedaille ging an Annika Lykke Risum mit Aros a Fenris. Der deutsche Einzelreiter Steffen Zeibig (Arnsdorf) wurde mit seinem Nachwuchspferd Feel Good Sechster.

 

Bronze für Deutschland gab es in Grade Ia. „Wow, habe ich nur gedacht“, sagte Elke Philipp aus Treuchtlingen und weiter. „Ich bin ja so stolz.“ Die Freude über ihre erste Einzelmedaille stand der 50-Jährigen ins Gesicht geschrieben. Seit vergangenem Jahr verstärkt sie das deutsche Team. In der Einzelwertung war sie noch Vierte. Für die Kür hatte sie passenderweise Kung Fu Fighting als Musik gewählt und gab sich kämpferisch. „Inzwischen weiß ich auch, welcher Richter was sehen will und kann mich da immer besser darauf einstellen“, sagte sie. Der Titel ging an die Italienerin Sara Morganti mit Royal Delight, Silber an Sophie Christiansen mit Janeiro.

 

Einen guten Einstand gab das „Küken“ im deutschen Team, die schwer sehbehinderte Carolin Schnarre aus Osnabrück-Lotte. Vor ihrer Erkrankung Springreiterin, gibt die Pferdwirtin heute auch in der Dressur eine gute Figur ab. Ihre Sattelfestigkeit kam ihr bei der Kür zunutze, als ihr Del Rusch in der Galopptour plötzlich losschoss – passend zur Musik Troublemaker von David Guetta. Damit waren die Hoffnungen auf eine vordere Platzierung dahin, sie reihte sich als Siebte und letzte im Ranking ein. „Den Preis für die schnellste Dressur hätte sie jedenfalls gewonnen“, witzelte Teamkollegin Britta Näpel (Wonsheim). Die 21-Jährige nahm es mit Humor: „Hinterher konnte ich nur noch lachen.“ Kürweltmeisterin wurde die Belgierin Michele George auf dem Württemberger FBW Rainman vor der Britin Sophie Wells mit Valerius und Frank Hosmar mit Alphaville.

 

Gut lachen hatte auch Britta Näpel, die mit ihrem Let's Dance zur Musik von Anastacia voll auf Angriff ging und sich im Vergleich zu den Vortagen weiter steigern konnte. Nur rund ein halber Punkt trennte sie von der Bronzemedaille. „Schade, dass die WM für uns jetzt vorbei ist. Wenn es so noch einen Tag weitergegangen wäre, hätte es vielleicht auch mit der Medaille geklappt“, sagte sie und wurde dann ernsthaft. „Es ist toll, wie wir uns von Tag zu Tag steigern konnten.“ Den Kür-Titel holte die Niederländerin Rixt van der Horst mit Uniek, auf dem Silberrang landete Lauren Barwick aus Kanada mit Off to Paris. Bronze erhielt Dami Vermeulen mit Vaness.

 

„Auf den Leistungen, die unsere Reiter hier gezeigt haben, können wir in der Zukunft gut aufbauen“, sagte die zufriedene Equipechefin Britta Bando. „Das Beste ist, dass wir uns damit schon für die Olympischen Paralympics qualifizieren konnten. Dadurch können wir jetzt schon anfangen zu planen und uns gezielt vorbereiten.“

 

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