Deutschland Zweiter - Ludger Beerbaum nun deutscher Rekord-Nationenpreis-Reiter Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 05. Juni 2010 um 18:57

 

St.Gallen. Die deutsche Springreiter-Nationalmannschaft belegte beim CSIO der Schweiz in St.Gallen hinter den zum dritten Mal hintereinender in der Superliga erfolgreichen Franzosen den zweiten Rang – mit seinem 106. Einsatz für Deutschland wurde Ludger Beerbaum gleichzeitig deutscher Rekordreiter in diesem Mannschaftswettbewerb, er löste damit endgültig den Warendorfer Hans Günter Winkler (83) auf dieser Position ab.

 

Die Franzosen reiten als Mannschaft im Augenblick unbestritten an der Tete in den Nationen-Preisen – doch Deutschland gehört endgültig ebenfalls wieder zum Favoritenkreis um die Goldmedaille bei den Weltreiterspielen Ende September in Lexington/ Kentucky. Frankreich, Weltmeister 1982, 1990 und 2002 gewann nach dem CSIO des eigenen Landes in la Baule und in Rom nun auch in St. Gallen diesen Mannschaftswettbewerb überlegen mit lediglich zwei Abwürfen in zwei Umläufen vor der deutschen Equipe in der Besetzung Marco Kutscher (Riesenbeck) auf Cash (4 und 4 Fehlerpunkte), Derbysieger Carsten-Otto Nagel (Wedel) auf Corradina (4 und 0), Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf Gotha (4 und 0) und Weltcupsieger Marcus Ehning (Borken) auf Plot Blue (0 und nicht mehr gestartet) mit neun Strafpunkten und Großbritannien (19). Den Grundstein zum Sieg der Gallier legten mit jeweils zwei „Nullern“ Europameister Kevin Staut auf seinem Hengst Kraque Boom und Penelope Leprevost auf Topinambour. Da fielen die insgesamt 13 Fehlerpunkte von Nicolas Delmotte auf Luccianno nicht ins Gewicht, denn Olivier Guillon musste Lord de Theize nur einmal „zeigen“ (ein Abwurf) und konnte sich dann für die Platzierungszeremonie vorbereiten. Er brauchte nämlich ein zweites Mal nicht mehr zu starten, da der Sieg bereits vorzeitig feststand.

 

Auf den nächsten Plätzen reihten sich ein Irland (28), Europameister Schweiz (30), Spanien (32), die USA (39) und Weltmeister Niederlande (42). Nicht in der zweiten Runde waren aufgrund des schwachen Abschneidens im ersten Umlauf Schweden und Aufsteiger Polen.

 

Dritter Zahltag für Frankreich

 

Siege zahlen sich inzwischen auch in Nationen-Preisen aus. Vorbei die Zeit, als man predigte, es müsse doch eine Ehre sein, für sein Land in den Sattel zu steigen, da habe doch pekuniäres Denken keinen Raum. Inzwischen wird in der Superliga richtig auch gezahlt. Vor allem für die Gewinner. Die Franzosen kassierten in La Baule, Rom und nun in St.Gallen jeweils 64.000 Euro, für die deutsche Mannschaft unter Leitung von Teamchef und Bundestrainer Otto Becker fielen 40.000 € an, an die Briten gingen 32.000.

 

In der Gesamtwertung nach drei von acht Konkurrenzen der höchsten Liga führt Frankreich mit der optimalen Punktzahl von 30 Zählern vor Großbritannien (18,5) und Deutschland (16,5). Dahinter: Irland (13,5), Spanien (12,5), die USA (12,0), die Schweiz (8), Schweden (2,0) und die Niederlande (1,o). Ohne jeden Punkt ist und bleibt wohl auch bis zum Ende Aufsteiger und kommender Absteiger Polen, das nur in die höchste Klasse aufrückte, weil Belgien aus finanziellen Gründen auf einen Verbleib in der Superliga verzichtete.

 

St.Gallen sah deutsche Kern-Equipe der WM

 

Allein schon von den Namen her braucht niemand das Orakel zu bemühen, um sich vorstellen zu können, dass in der Schweiz  beim 76. CSIO seit 1927 jene deustche Mannschaft ritt, dier auch bei den Weltreiterspielen mit dem deutschen Adler auf der Satteldecke startet. Ludger Beerbaum (46): „Im Kern war das wohl die mögliche Mannschaft.“

 

In der deutschen Auswahl ritt der Doppel-Europameister von 2005 in San Patrignano, Marco Kutscher, seinen 23. Preis der Nationen, Nagel zum 21. Mal für Deutschland, der dreimalige Weltcupgewinner Ehning zum 50. Mal – und Ludger Beerbaum startete für Deutschland zum 106. Mal. Damit ist der viermalige Olympiasiger und fünfmalige Europameister endgültig Deutschlands Rekordspringreiter in Nationen-Preisen. Der 106. Ritt für Deutschland wäre bereits vor einem Jahr in Aachen fällig gewesen, doch dort konnte er wegen verschiedener öffentlicher Äußerungen nur als Einzelreiter teilnehmen, er war nämlich vom Verband aus dem Kader ausgeschlossen worden. Beerbaum löst damit endgültig Hans Günter Winkler an der Spitze ab, dessen selbst notierte 105 Nationen-Preise von vielen Statistikern des Auslandes schon vor Jahren auf 103 zurückgestutzt worden waren.

 

 

 

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