Dressur glänzt weiter in der Farbe Orange Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 17. Oktober 2009 um 20:31

 

Odense. Wie nicht anders erwartet, trägt die Dressur weiter die Farbe Orange – die der Niederländer. Der Auftakt des Weltcups in Odense belegt die Behauptung. Kein Wunder, nach den Triumphen der letzten Europameisterschaft in Windsor.

Joe Hinnemann - an alle... (Foto: Uta Ludwig)

 

„Der deutsche Verband hat seit Jahren die Zeichen nicht erkannt“, sagt Reitmeister Johann Hinnemann (Vörde), „und inzwischen fahren die lernbegierigen Ausländer durch Deutschland durch – und weiter in die Niederlande.“ Dort werde nicht nur bei bekannten Ausbildern trainiert, dort werden auch Pferde gekauft. Hinnemann (61) weiß, von was und über was er spricht, er war Bundestrainer in Kanada, der Niederlande und auch in Deutschland, er gilt als einer der besten Ausbilder der Welt.

Joe Hinnemann mit dem Autor (Foto: Uta Ludwig)

 

So ist eben auch der Ausgang des Grand Prix als Vorstufe zur Kür als erste Weltcupprüfung der neuen Saison im dänischen Odense als weitere deutsche Niederlage zu betrachten.  Siegerin wurde die dreimalige Olympiasiegerin Anky Van Grunsven augf Salinero mit 73,702 Prozentpunkten vor ihrem Landsmann und zweifachen Europameister Edward Gal, der nicht auf seinem Bewegungswunder Totilas antrat, sondern mit der Stute Sisther (71,659). Dritte als beste Deutsche wurde die frühere Mannschafts-Olympiasiegerin Monica Theodorescu (Füchtorf) auf Whisper (71,404). Der deutsche Meister Matthias-Alexander Rath (Kronberg), mit Monica Thodorescu Ende August in Windsor mit der Equipe bei der Europameisterschaft mit Silber dekoriert, belegte auf Triviant (67,829) die sechste Position. Reitmeister Hubertus Schmidt (Borchen), in Athen 2004 Mannschafts-Olympiasieger, platzierte sich auf dem Trakehner-Wallach Hinnerk als Zehnter (66,851).

 

Und wo bleiben die Aussprachen?

 

Noch während der Europameisterschaft in Windsor und der einmaligen bisher nicht gekannten Serie von Nicht-Medaillen – Joe Hinnemann: „Jede in der Mannschaft gab ihr Bestes, keinem darf ein Vorwurf gemacht werden“ -  hatte sich der neue Dressur-Ausschuss mächtig ins Zeug gelegt und postuliert, unmittelbar nach dem Championat werde man analysieren und ernste Worte mit einander sprechen, „es wird etwas passieren“, wie Klaus-Martin Rath (Kronberg) als Ausschuss-Vize sagte.

Passiert ist bisher nichts. Wahrscheinlich klammern sich auch die Neuen im Ausschuss an die glorreiche Vergangenheit, wo immer alles gut ging. Doch langsam müssten auch die Verbands-Oberen den Schuss gehört haben...

 

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