Isabell Werth begann in Mannheim mit einem Grand Prix-Sieg Drucken
Geschrieben von: Oliver Wehner/   
Freitag, 05. Mai 2017 um 19:26

 

Mit dem 16-jährigen Wallach Don Johnson von Don Frederico/ Hannover gewann Isabell Werth zum Auftakt der zweiten Woche des traditionellen Maimarktturniers in Mannheim den Grand Prix de Dressage mit 78,080 Punkten vor Dorothee Schneider auf Sammy Davis jr (76,1) und der früheren Team-Weltmeisterin Helen Langehanenberg auf Damsey (75,14).

(Foto: Kalle Frieler)

Mannheim. Überlegen gewann Isabell Werth auf Don Johnson den Grand Prix vor Dorothee Schneider mit Sammy Davis jr. zum Auftakt des zwieten Wochenendes des Maimarktturniers in Mannheim. Auf der Fahrt in die badische Metropole erwischte die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt Oliver Wehner - einen Tag vor ihrem Erfolg im Grand Prix.

 

 

Hallo Frau Werth, nach einigen Jahren Abwesenheit sind Sie gerade mal wieder auf der Autobahn Richtung Mannheimer Maimarkt. Wie kommt’s?

 

Isabell Werth: „Naja, ich hatte Mannheim  schon ein paar Mal auf dem Zettel, aber dann war entweder das Pferd krank, oder etwas anderes kam dazwischen. Dieses Jahr nicht. Jetzt soll sich Johnny  in die grüne Saison begeben, und wir schauen  mal, ob er sich benimmt.“

 

Johnny ist Don Johnson, Ihr munteres und mitunter auch freches EM-Pferd von Aachen 2015. Der Maimarkt kann ja manchmal etwas trubelig sein, macht Ihnen das keine Sorgen?

 

Isabell Werth: „Doch, das beunruhigt mich schon ein wenig (lacht). Ich hab ihn jetzt deshalb auch zuletzt  draußen geritten, und gestern hatten wir noch ein paar Hengste in der Führanlage. Die und Johnny haben dann um die Wette gebockt. Mannheim hat eigene Gesetze. Ich bin schon angestrengt und hoffe, dass ich keine Schaunummer abgebe.“

 

Don Johnson steht wie Emilio und natürlich Weihegold im Bundeskader, dann ist da noch Nachwuchshengst Belantis. Würden Sie sagen, dass  Sie in Ihrer ja nicht ganz kurzen Karriere  mit Spitzenpferden noch nie so gut bestückt waren wie jetzt?

 

Isabell Werth: „Das ist richtig. Ich hatte schon mal eine grandiose Zeit mit Gigolo, Amaretto und Anthony, das war sicher auch ein großartiges Dreigestirn und damals einmalig. Aber es ist schon so, dass das jetzt in der Breite und mit dem, was dahinter kommt, schon außergewöhnlich ist. Und man wagt gar nicht daran zu denken: Wenn Bella  im Winter wiederkommen würde, wäre es nahezu perfekt.“

 

Ich hatte mich kaum getraut zu fragen, weil ich es ja schon oft tat. Nun aber doch, da Sie es selbst ansprechen: Besteht die Hoffnung, Ihre sagenhafte Stute Bella Rose nach langer Verletzungspause noch mal zu sehen?

 

Isabell Werth: „Wir hoffen sehr darauf. Es spricht medizinisch laut unserer Ärzte nichts dagegen, dass sie in den Sport oder in die Belastung zurückkehrt. Wir sind vorsichtig dabei, sie jetzt entsprechend aufzubauen. Die Zeit werden wir uns natürlich nehmen.“

 

Wie ist der Plan für Weihegold, Ihr Pferd vom Weltcupsieg in Omaha und sicher Ihre EM-Kandidatin Nummer 1 für Göteborg im Sommer?

 

Isabell Werth: „Wir haben jetzt, in der Pause seit Omaha, die große Hoffnung, dass wir einen Embryo aus ihr heraus züchten. Wenn wir nächste Woche ein positives Urteil bekommen, geht wieder das Training für Balve, die deutschen Meisterschaften, vor.“

 

Ihre Kollegin Dorothee Schneider fand ja relativ spät, mit etwas über 40 Jahren, bei Olympia 2012 in den internationalen Topsport. Ist es das Schöne an der Dressur, dass das möglich ist?

 

Isabell Werth: „Vor 20, 30 Jahren wären wie die Jungspunde gewesen (lacht). Fitness gehört bei uns logischerweise dazu, aber wir sind schon zehn, zwanzig Jahre länger für den Spitzensport tauglich als andere Sportler. Wenn ich die Fußballer nehme, Leichtathleten ... oder der Klitschko, der ist ja auch ein paar Tage älter. Wir sind auch mit 50 oder 55 wettkampffähig – sofern man ein entsprechendes Pferd hat.“

 

Ab und zu trainiert ja Lisa Müller bei Ihnen, die Frau des Fußball-Weltmeisters. Wie kam’s?

 

Isabell Werth: „Wir haben uns auf einem Turnier getroffen, und die Frage kam, ob ich mir ihre Pferde anschauen würde. So ist das peu à peu gewachsen.“

Und Thomas Müller gilt ja als  Experte für Pferdeabstammungen ...

 

Isabell Werth: „Absolut, deutlich mehr als ich. Es ist wirkliches Interesse und echtes Know-how.“

 

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