Deutsche Springreiter-Equipe darf hoffen... Drucken
Geschrieben von: FN-Press/ DL   
Donnerstag, 20. September 2018 um 11:25

Der erste Sieger im Springen um dfie Weltmeisterschaft in Tryon: Steve Guerdat (36) auf der 12-jährigen Stute Bianca von Balou du Rouet. Guerdat war 2012 in London der zweite Springreiter-Olympiasieger, der nach Alphonse Gemunsens (1924 in Paris) eine Spring-Goldmedaille ins Land des Franken holen konnte. Zweimal war er bereits Weltcuipgewinner, Mannschafts-Dritter bei Olympia 2008 und mit der Equipe Europameister 2009.

(Foto: Sportfot)

 

Tryon. Nach dem ersten von drei Durchgängen um die Mannschafts-Weltmeisterschaft der Springreiter in Tryon liegt Deutschland an achter Position, die Spitze hält die Schweiz.

 

 

Durchaus hoffnungsfroh begann die deutsche Springreiter-Equipe in Tryon die drei Prüfungen um den Weltmeistertitel. Das Team von Otto Becker in der Besetzung Simone Blum auf Alice, Laura Klaphake auf Catch Me if You Can, Maurice Tebbel auf Don Diarado und der souveräne Marcus Ehning auf Pret a tout liegt nach dem Zeitspringen als erster von drei Durchgängen mit 9,09 Strafpunkten an achter Position der insgesamt 25 Mannschaften. Die Führung übernahm die Schweiz (2,64 Fehlerpunkte) vor Titelverteidiger Niederlande (4,35), Brasilien (6,42), den USA (6,59), Australien (7,32), Olympiasieger Frankreich (7,76) und Schweden (8,59). Der Abstand zwischen der Schweiz und Deutschland beträgt knapp zwei Abwürfe.

 

Simone Blum (Zolling) und ihre elfjährige DSP-Stute Alice (von Askari – Landrebell) starteten als erstes Paar für Deutschland überaus bravourös und sagte danach: „Alice war auf dem Abreiteplatz ganz cool und gelassen, aber fokussiert. Ich bin mit einem guten Gefühl in den Parcours geritten. Der Parcours war knifflig, aber fair gebaut. Man musste unheimlich viel mitdenken, denn es kam alles Schlag auf Schlag. Aber am Schluss war es ein schönes Zeitspringen. Der Parcours war ideal gebaut.“ Für Laura Klaphake (Mühlen) und die zehnjährige Oldenburger Stute Catch me if you can OLD lief es bis zum zehnten Hindernis ebenso gut. Dann kam das Paar ein wenig von der Ideallinie ab und die Distanz zur Mauer wurde zu groß. „Bis dahin hatte ich ein hammermäßiges Gefühl, es lief alles perfekt, und wir waren schnell unterwegs“, sagte die 24-jährige Studentin. „Der Fehler ging eindeutig auf meine Kappe. Catch me konnte gar nichts machen. Nach dem Stopp habe ich nur gedacht: weiter kämpfen.“ Beim dritten deutschen Teamstarter Maurice Tebbel (Emsbüren) fiel eine Stange, als der erst neunjährige Rheinländer Hengst Don Diarado am drittletzten Hindernis patzte. „Bei dem Fehler bin ich vielleicht ein bisschen dicht drangekommen, obwohl ich dachte, dass die Distanz passt. Uns beiden fehlt noch ein bisschen Erfahrung. Ich glaube, es ist noch nichts verloren. Aber man will natürlich fehlerlos bleiben, deshalb bin ich jetzt schon erstmal enttäuscht“, sagte Tebbel (24).

Einen wahrlich glänzenden Auftritt hatte der erfahrene Marcus Ehning (Borken) im Sattel des 15-jährigen französischen Wallachs Pret a Tout. Als 118. von 124 Paaren betraten sie den Parcours. Und lieferten eine Spitzenrunde ab. „Pret a Tout gab mir bereits im Training und beim Abreiten vor der Prüfung ein sehr gutes Gefühl. Am Ende muss man das alles auch im Parcours bestätigen. Der Wallach sprang ausgezeichnet, an ein, zwei Stellen hätte ich noch die ein oder andere halbe Sekunde rausholen können. Aber das war heute ein hohes Niveau, und deshalb bin ich mehr als zufrieden“, sagte der 44 Jahre alte dreimalige Weltcupgewinner und zuletzt auch Sieger im Großen Preis von Aachen.

Bundestrainer Otto Becker: „Das waren super Runden zum Auftakt und zum Abschluss von Simone und Marcus. Marcus gab zum Schluss nochmals richtig Gas. Das war sehr wichtig für uns und hält uns im Spiel. Insofern bin ich super happy.“ Alle seien gut geritten, bei Laura und Maurice fehlte vielleicht die gewohnte Lockerheit

Bester im Springen gegen die Uhr war London-Olympiasieger Steve Guerdat (Schweiz) mit der Stute Bianca in 76,33 Sekunden. Damit führt er gleichzeitig das Gesamtklassement mit 0 Fehlerpunkten an. Die Siegerzeit ist nach dem Reglement gleichzusetzen mit 0 Strafpunkten und die Richtzeit, die zeitlichen Abstände auf den nächsten Plätzen werden mit 0,5 multipliziert, so ergeben sich die entsprechenden Strafpunkte. Hinter dem zweimaligen Weltcupgewinner mit Wohnort Elgg, wo er die Anlage des früheren großartigen Championatsreiters und Parcoursbauers Paul Weier erworben hat, landeten jeweils knapp dahinter der Brasilianer Pedro Veniss auf Quabri (0,17 Fehlerpunkte), der Australier Rowan Willie auf Blue Movie (0,31), Marcus Ehning (0,37) und sein Landsmann Martin Fuchs auf Clooney (0,68). Das Springen war mit umgerechnet 86.500 Euro dotiert, davon gingen an Steve Guerdat 28.500, 8.600 an Marcus Ehning. Parcours-Chef in Troyon ist der Ire Alan Wade, der Kurs führte über 14 Hindernisse mit 17 Sprüngen bis zu einer Höhe von 1,55 m.

 

Nach dem zweiten Teil des Teamspringens am Donnerstagnachmittag (15.00 Uhr deutsche Zeit) steht am Freitagabend (19.30 dt.Zeit) das finale Springen der zehn besten Mannschaften an. Die sechs besten Teams sind gleichzeitig für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifiziert.

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Ergebnisse

 

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