Zwei Belgier und Christian Ahlmann verzichten auf Einzel-Finale der Europameisterschaft Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 24. August 2019 um 13:22

Rotterdam. Zwei Belgier und aus der deutschen Equipe Christian Ahlmann starten nicht beim Finale um die Einzel-Europameisterschaft der Springreiter in Rotterdam.

 

Wie fast bei jedem Championat lichten sich die Reihen vor dem Finale der 25 Besten aus drei Durchgängen um die Einzelmedaillen. So nun auch in Rotterdam. Aus der belgischen Sieger-Equipe treten Jerome Guery mit Quel Homme de Hus (13,76 Strafpunkte) und Pieter Devos auf Claire Z (10,83) nicht mehr an. Nationalcoach Peter Wienberg (Herzogenrath): „Ich habe ihnen gesagt, ich an euer Stelle würde nicht mehr starten, die Chance auf eine Medaille auch bei nochmals zwei fehlerlosen Runden ist praktisch bei null. Ihr habt beide eine tolle Leistung gebracht für die Equipe, nur noch zum Dabeisein würde ich die Pferde nicht mehr in eine so schwere Konkurrenz schicken.“ Seine Meinung wurde akzeptiert.

Aus der deutschen Silber-Equipe ließ sich Christian Ahlmann (Marl) streichen. Bundestrainer Otto Becker nannte als Grund: „Clintrexo hat das hier mit seinen zehn Jahren auf seinem ersten Championat richtig gut gemacht. Er ist gestern nochmal super gesprungen und hatte mit seiner Nullrunde einen schönen Abschluss.“  Der Doppel-Europameister von Donaueschingen 2003 lag vor dem dritten und entscheidenden Wettbewerb mit dem Schimmelhengst (9,19 Fehlerpunkte) an 14. Position. Da dürfen durchaus auch Erinnerungen an das Finale der EM im Schlosspark des Fürsten zu Fürstenberg vor 16 Jahren aufkommen, wie nach dem Springen sein Vater Georg Ahlmann herausplauderte: „Christian war ja vor dem letzten Durchgang Neunter der Gesamtwertung, er saß schon auf der Tribüne und konnte sich den Rest in Ruhe anschauen, er war ja meilenweit entfernt von einer vorderen Platzierung. An eine Medaille in der Einzelwertung nach Gold mit der Equipe zu denken, das wäre ja hirnverbrannt gewesen.“ Aber dann rückte Sohn Christian Ahlmann im Hocken auf der Holzbank der Teilnehmertribüne immer weiter nach vorne. Einer nach dem anderen der bisher besser postierten Reiter im Finaldurchgang patzte. Gold war bereits für Ludo Philippaerts so gut wie reserviert.  Doch dann nahm Parco mit dem früheren belgischen Ausnahmereiter am Oxer als letztem Sprung eine Stange mit und auch der Sekundenzeiger der Uhr stoppte nicht, er wurde nur Vierter – und der Europameister hieß Christian Ahlmann.

Für Deutschland reiten in der letzten Konkurrenz um die Einzelmedaillen im „Kralingse Bos“ (Kralingser Wald)  noch Daniel Deußer auf Tobago Z (5,47 Fehlerpunkte), Weltmeisterin Simone Blum auf Alice (9,19) und Marcus Ehning auf Comme Il Faut (9,56). Startberechtigt sind nach dem Reglement noch die 25 besten Springreiter aus den vorausgegangenen drei Umläufen der zwei Wertungsprüfungen, zum finalen Durchgang sind noch zwölf zugelassen an diesem Sonntag ab 13.00 Uhr. Die Spitze hält der Brite Ben Maher auf Explosion W (0,62 Strafpunkte) vor dem Belgier Jos Verlooy auf Igor (1,68) und dem Schweizer Vizeweltmeister Martin Fuchs auf Clooney (3,46), dahinter folgen Gregory Wathelet (Belgien) mit Nevados (4,63), der Schweizer Weltranglisten-Erste Steve Guerdat auf Bianca (5,31), Alexis Deroubaix (Frankreich) auf Timon d`Aure (5,40), Daniel Deußer mit Tobago Z (5,47) und Simone Blume auf Alice (6,21). Titelverteidiger Peder Fredricson (Schweden) auf All In ist bisher Zehnter (8,00 Strafpunkte), auf Position 14 rutschte Marcus Ehning (9,56) mit seinem Westfalen-Hengst vor.

 

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