Abschied von Dieter Graf Landsberg-Velen Drucken
Geschrieben von: Susanne Hennig/ FN-Pressestelle   
Samstag, 28. April 2012 um 18:44

Der Sarg mit dem Reiter-Fürsten Dieter Graf Landsberg-Velen

Balve (fn-press). In einem bewegenden, dreistündigen Trauergottesdienst und anschließender Beisetzung gedachten mit der Familie Landsberg rund 2.500 Gäste des verstorbenen Dieter Graf von Landsberg-Velen. Der Ehrenpräsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) aus dem sauerländischen Balve war am 15. April im Alter von 86 Jahren verstorben.

 

Das Balver Springstadion bot einen würdigen Rahmen, um von jenem Menschen Abschied zu nehmen, der nicht nur den großen Pferdesport in das Sauerland-Städtchen gebracht, sondern der auch der Region seinen Stempel aufgedrückt hatte: Dieter Graf von Landsberg-Velen wurde am Samstag im Anschluss an eine bewegende Trauerfeier auf dem Familienfriedhof im Park von Schloss Wocklum beigesetzt. Seinen Sarg zogen vier Friesen. 2.500 Trauergäste aus Pferdesport und -zucht, Sportverbänden, Politik, Wirtschaft und der Region erwiesen dem Verstorbenen die letzte Ehre.

Das herausragende ehrenamtliche Engagement, das das Leben von Dieter Graf von Landsberg-Velen prägte, wurde noch einmal in den Trauerreden deutlich. FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau hob die große Leistung des Verstorbenen hervor, der 1968 die verschiedenen Verbände und Gruppierungen in Sport und Zucht zu einem kraftvollen Verband, der heutigen Deutschen Reiterlichen Vereinigung, gebündelt hatte und sich über drei Jahrzehnte als Präsident für die FN einsetzte. „Wir Reiter und Züchter haben unseren Besten verloren. Dass der deutsche Pferdesport heute eine so bedeutende Rolle einnimmt, ist Graf Landsbergs langjährigem Einsatz zu verdanken“, sagte zu Rantzau.

 

Totenwache hielten u.a. der frühere Springreiter-Bundestrainer Herbert Meyer (links) und auf der anderen Seite der heutige Coach Otto Becker

 

Als Vize-Präsident der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) habe Graf Landsberg weltweit Einfluss auf den Sport gehabt. Ingmar de Vos, Präsident der FEI, sagte: „Seine Energie, seine Großzügigkeit und seinen Enthusiasmus werden wir schmerzlich vermissen.“ Hans Peter Krämer, Präsidiumsmitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), würdigte die Verdiente des „Reitergrafen“, wie er stets genannt wurde, auf Ebene der nationalen Sportorganisation: „Graf Landsberg war ein Freund und kluger Ratgeber, der sein Leben der Sportentwicklung zur Verfügung gestellt hatte.“ Im Sinne effizienterer Strukturen hatte sich der Verstorbene nachhaltig für die Fusion des damaligen Nationalen Olympischen Komitees und des Deutschen Sportbundes zum heutigen Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) eingesetzt, dessen Vize-Präsident er war. „Er war ein sehr gewiefter Sportpolitiker, ein Meister der Diplomatie“, so Krämer.

 

Ein Meer von Fahnen bei der Todesfeier im Springstadion von Schloss Wocklum

(Alle Fotos: Stefan Lafrentz)

 

Graf Landsbergs Engagement zielte nicht allein auf den Sport. 35 Jahre führte er den Malteser Hilfsdienst (MHD) zunächst als Leiter, dann als Präsident. Während seiner Amtszeit entwickelte sich der MHD zu einer weltweit agierenden Hilfsorganisation. Graf Landsberg führte bei bedeutenden Einsätzen Regie, wie unter anderen bei der Flüchtlingsbetreuung nach dem Ungarn-Aufstand 1956 und während des neunjährigen Hilfsprogramms der Malteser im Vietnam-Krieg.

In gut einem Monat beginnt das Turnier „Balve Optimum“ – Deutsche Meisterschaften Dressur und Springen (1. Bis 3. Juni). Die Traditionsveranstaltung wird ganz im Zeichen des verstorbenen Hausherrn stehen. Turnierleiterin Rosalie Reichsfreiin von Landsberg-Velen, die im Namen ihrer Mutter Monika Gräfin von Westfalen und ihrer drei Schwestern sowie der Familie zur Trauergemeinde sprach, betonte: „Das Turnier war unser gemeinsamer Dreh- und Angelpunkt. Ich folge Deinem Motto: Zukunft braucht Herkunft.“

 

 

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