Pferdefrau und Journalistin Erika Andersen gestorben Drucken
Geschrieben von: DL   
Mittwoch, 01. August 2012 um 14:57

 

 

Hamburg. Im Alter von 91 Jahren starb in Hamburg die bekannte Pferdefrau und Reitsport-Journalistin Erika Andersen.

 

Die Reederstochter aus Hamburg studierte nach dem Abitur und Arbeitsdienst Sport und schloss die Prüfung als Sportlehrerin ab, zusätzlich begann sie ein Studium in München und Hamburg in Betriebswirtschaft. Im Uhlenhorster Reiterverein ritt sie, sie startete in der Vielseitigkeit, Springen und Dressur bis zur mittelschweren Klasse. Ziemlich am Anfang des Zweiten Weltkriegs wurde sie an die Wehrkreisreit- und Fahrschule in Soltau abkommandiert, wo auch Helga Köhler und Inge Theodorescu Remonten ritten. Kommandeur war Ernst Hasse, der Bruder des Springreiter-Olympiasiegers von 1936 in Berlin, Kurt Hasse. Mit Inge Theodorescu und vielen anderen, dazu gehörten 400 Pferde, kam sie in englische Gefangenschaft. Nach dem Krieg arbeitete sie bei den Briten als Bereiterin und als Dolmetscherin in Neustadt am Rübenberg. Nach dem Tod ihres Vaters kehrte Erika Andersen nach Hamburg zurück, trainierte Pferde und stellte sie für verschiedene Besitzer auf Turnieren vor. Sie wurde auch Richterin und genoss bald großes Ansehen, vor allem in der Vielseitigkeit, dort war sie eine der ganz wenigen weiblichen Juroren bis zur höchsten Klasse.

 

In den 50er Jahren kam sie zusätzlich zum Journalismus und belieferte vor allem Fachzeitschriften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien, den USA und Australien bis in die letzte Jahre mit Beiträgen von Zucht sowie Turnieren und Championaten in ganz Europa, teilweise auch mit Fotos. Zuletzt bekannt waren vor allem ihre Artikel unter der Überschrift „Wussten Sie schon…“ Sie war eine Kennerin der Materie, von Pferd und Sport, und dadurch fiel sie auch immer positiv auf. Ihre Kommentare waren nie verletzend, doch jeweils fundiert.

 

Die Bundesrepublik Deutschland ehrte sie für ihre Verdienste um die Jugend und die Reiterei 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz.

 

In einem ihrer letzten persönlichen Wünsche bat sie vor ihrem Ableben um eine Spende zu Gunsten des Graf Rothkirch-Stipendiums, Reiterliche Vereinigung FN, Sparkasse Münsterland Ost, Kto.Nr.: 34360917, BLZ 400 501 50.

 

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