(Foto: U.Ludwig)

Düsseldorf. An diesem Wochenende fällt die Entscheidung, ob Reitmeister Jan Bemelmans (Krefeld) neuer Dressur-Bundestrainer von Frankreich wird.

Reitmeister Jan Bemelmans, richtig Jean Emile Charles mit Vornamen, kann es nicht lassen. Die Sucht nach möglichem Erfolg, das Kennenlernen von Neuem oder was auch immer treiben ihn zwanghaft vorwärts. Nachdem er nach 15 Jahren den Job als Bundestrainer der spanischen Equipe niederlegte, wollte er zunächst nur noch einen kleinen Kreis von Kunden trainieren, alles ruhiger angehen lassen. Deshalb gab er auch das Amt eines Honorarbundestrainers des Deutschen Olympiadekomitees für Reiterei (DOKR) auf. Nun steht er kurz vor der Unterzeichnung eines Vertrags als Nationalcoach, nämlich in Frankreich. Am Wochenende ist er in Paris, wo entscheidende Gespräche stattfinden werden. „Einen Kontrakt habe ich noch nicht unterzeichnet“, sagt er, „ich muss mir erst einmal anhören, was in Frankreich geplant ist.“

Bemelmans (63), zuhause in Krefeld mit gepachteten Boxen auf Gut Landfrieden am Rande von Düsseldorf: „Ich bin immer für Neues empfänglich, das reizt mich. Als ich die Spanier übernahm, war dort noch nichts. Am Ende haben wir bei Olympia und bei Internationalen Meisterschaften Medaillen gewonnen.“ Frankreich ist ein Springreiterland mit Meriten auch in der Vielseitigkeit, doch in der Dressur hatten die Gallier bisher nur eine, nämlich Margit Otto-Crepin, aber die frühere Europameisterin und Olympia-Zweite von Seoul 1988 kommt aus Saabrücken, war durch Heirat Französin, blieb aber letzten Endes immer „die Deutsche“…