Frauen auch im Sport stärker in die Schaltzentralen einführen Drucken
Geschrieben von: DOSB/ DL   
Dienstag, 17. Juni 2014 um 15:43

Frankfurt/ Main. Dr. Thomas Bach, Präsident des Internionalen Olypischen Komitees (IOC), appellierte an die internationalen Sportorganisationen, mehr Frauen in führende Positionen zu bringen.

 

 

IOC-Präsident Thomas Bach hat die Sportorganisationen in aller Welt aufgerufen, mehr Frauen in Führungspositionen zu integrieren. Bei der 6. Weltkonferenz zum Thema „Frauen und Sport“ in Helsinki sagte er in der vorigen Woche: „Wir müssen mehr dafür tun, Frauen in Führungspositionen des Sports zu bringen. Wir haben gesehen, was sie auf dem Spielfeld leisten können. Wir brauchen ihren Intellekt, ihre Energie und ihre Kreativität auch in der Administration und dem Management des Sports.“

 

Auf dem Weg zur Gleichberechtigung der Frauen innerhalb der Gesellschaft sei der Sport ein effektives Instrument, meinte der Olympiasieger im Fechten und DOSB-Ehrenpräsident: „Wir glauben daran, dass Sport für alle Menschen zugänglich sein sollte – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Rasse, ihrer Ethnie oder irgendeiner anderen Form von Diskriminierung wie beispielsweise der sexuellen Orientierung. Als Sportorganisation können wir Länder nicht zwingen, ihre Gesetze zu ändern, aber wir können leuchtende Beispiele geben, wie eine Gesellschaft auf dieser Grundlage funktionieren kann.“

 

Der DOSB war auf der Konferenz, die vom 12. bis 15. Juni unter dem Motto „Lead the change, be the change“ (Sorge für Veränderung - sei die Veränderung) stattfand, mit Claudia-Bokel, der Vorsitzenden der IOC-Athletenkommission, Vizepräsidentin Prof. Gudrun Doll-Tepper, Sportentwicklungsdirektorin Karin Fehres und Kirsten Witte-Abe aus dem Ressort Gender Mainstream vertreten.

 

„Die Konferenz hat gezeigt, wie groß der Wunsch der über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fast 100 Ländern war, sich über Fortschritte, aber auch über Barrieren bei der gleichberechtigten Teilhabe von Mädchen und Frauen auf allen Ebenen des Sports auszutauschen“, bilanzierte Gudrun Doll-Tepper: „Der zum Abschluss der Konferenz verkündete Aufruf zur Aktion ‚Helsinki calls the world of sport to LEAD THE CHANGE, BE THE CHANGE‘ macht sehr deutlich, dass seit der 1. Weltkonferenz in Brighton zwar Fortschritte gemacht wurden, die Anstrengungen zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen, insbesondere in Führungspositionen, aber deutlich verstärkt werden müssen, und dass hier Ergebnisse erwartet werden.“

 

Claudia Bokel, die seit 2012 als erste Frau der IOC-Athletenkommission vorsitzt, warf in ihrem Konferenzbeitrag einen Blick in die Olympische Charta, die diskriminierungsfreien und gleichberechtigten Sport in aller Welt verlangt. „Jeder Mensch muss freien Zugang zum Sport haben. Wir wissen, dass dies noch längst nicht für alle Frauen in der Welt gewährleistet ist. Hier gibt es große kulturelle Unterschiede. Das IOC arbeitet gemeinsam mit den Nationalen Olympischen Komitees intensiv und dauerhaft an einer Verbesserung der Situation.“ Zugleich gelte es, gegen sexuelle Gewalt im Sport vorzugehen. Auch hier sei das IOC aktiv.

 

Bach hob die Olympischen Spiele 2012 in London als Erfolg des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im Kampf um Gleichstellung hervor. Dort waren von 10.519 Teilnehmern 4655 Frauen am Start. Dies entsprach einer Quote von rund 45 Prozent. Zudem fanden in London erstmals in allen 26 olympischen Sommersportarten Wettbewerbe für Frauen und Männer statt. Als letzte Männer-Bastion eroberten die Frauen in London das Boxen. Erstmals waren auch alle 204 NOKs mit Frauen vertreten. 1996 in Atlanta hatte es noch 26 reine Männer-Teams gegeben. Nachzügler in London waren Katar, Brunei und Saudi-Arabien.

 

Die ersten 23 Frauen (von 1223 Teilnehmerinnen und Teilnehmern) waren 1900 bei Olympia in Paris gestartet. Die Vorreiterrolle des Sports zeigte sich schon damals, denn erst 1906 durften erstmals Frauen in einem europäischen Land wählen gehen: beim diesjährigen Konferenzgastgeber Finnland. Auch bei Winterspielen haben die Frauen im Jahr 2014 aufgeholt. Bei den Spielen in Sotschi flogen sie erstmals auch von der Sprungschanze. Damit ist nur noch die Nordische Kombination reine Männersache.

 

Die nächste IWG-Weltkonferenz soll 2018 in Gaborone in Botswana stattfinden. Weitere Informationen finden sich online.

 

 

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