Trauerfeier für den tödlich verunglückten Vielseitigkeitsreiter Benjamin Winter Drucken
Geschrieben von: FN-Press/ Uta Helkenberg/ DL   
Mittwoch, 02. Juli 2014 um 14:36

Warendorf (fn-press). In einer fast zweistündigen Gedenkfeier nahmen über 800 Reiterkollegen, Freunde und Bekannte zusammen mit der Familie Abschied von Benjamin Winter. Trauer und Fassungslosigkeit über den Tod des 25-jährigen Vielseitigkeitsreiters standen den Trauergästen noch immer ins Gesicht geschrieben.

 

Die Gedenkfeier fand in der festlich geschmückten Springhalle des Bundesleistungszentrums Reiten des DOKR in Warendorf statt. Großformatige Fotos, eingerahmt von Kränzen und Blumengebinden zeigten Benjamin Winter, wie ihn alle kannten: Lachend, inmitten seiner Pferde und im Sattel. Seine Stiefel und sein Sattel symbolisierten sein Leben als Reiter; Schirmmütze und Stahlhelm seinen Status als Hauptgefreiter der Bundeswehr. Neben seiner Urne hielten Reiterkollegen und Vertreter der Bundeswehrsportschule die Ehrenwache. Auch eine Großbildleinwand war aufgebaut, auf der dem Verstorbenen mit zahllosen Fotos und Videosequenzen aus seiner reiterlichen Laufbahn gedacht wurde. Für die musikalische Untermalung sorgte der der Reiterei sehr verbundene Sänger Jan Peter Flöttmann alias J.P Fair, der eigens auch ein Benjamin Winter gewidmetes Lied für die Gedenkfeier komponiert hatte.

 

„Ben Winter hat mit seiner positiven Lebenseinstellung und seinem unglaublich fröhlichen Wesen tiefe Spuren in den Herzen der Menschen aus seinem gesamten Umfeld hinterlassen. Wir werden ihn niemals vergessen“, sagte Breido Graf zu Rantzau. Der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) erinnerte in seiner Rede an den Nachwuchsreiter Benjamin Winter, der 2009 mit großen Zielen nach Warendorf gekommen war und dort Mitglied der Perspektivgruppe Vielseitigkeit wurde. „Er träumte vom Championat und davon, einmal bei Olympischen Spielen dabei zu sein. Seine Träume waren durchaus berechtigt und es gab viele, die ihm auf seinem Weg helfen wollten.“ Dazu gehörte auch die Bundeswehr, der Benjamin Winter seit 2012 angehörte. Oberst Bernd Grygiel, Kommandeur der Bundeswehrsportschule Warendorf, bezeichnete Benjamin Winter als Vorbild, wenn es um die Leistungsbereitschaft im Wettkampf und die Liebe zu Pferden ging. „Benjamin Winter wusste um die Risiken seines Sportes und war daher besonders bemüht, seine Pferde, die er ritt, entsprechend zu trainieren“, so Grygiel.

 

„Er liebte seine Pferde so wie er sein Leben liebte“, betonte auch Chris Bartle. In seiner englischen Muttersprache sprach der Bundestrainer auch für die internationalen Trauergäste, beschrieb Ben, wie ihn alle in Erinnerung haben: den Reiter, den Tänzer, den Soldaten, den Sportler, der mal gewonnen und auch mal verloren hat, den Teamplayer, den Freund und Horseman.

 

Für die zahlreich erschienenen Reiter und Trainer, nicht nur aus der Sparte Vielseitigkeit, sondern auch aus der Dressur und dem Springsport, aber insbesondere für Winters Kaderkollegen sprach Mannschaftsolympiasieger Dirk Schrade: „Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich Ben das erste Mal im Training beobachtet habe. Schon damals war es nicht schwer zu erkennen, dass der Junge ein erstaunliches Talent für das Geländereiten hat. Er besaß die natürliche Gabe eins zu sein mit dem Pferd.“ Mit viel Fleiß und mit Unterstützung seiner Familie habe er sich dann Jahr für Jahr weiterentwickelt. „Ohne Zweifel hätten wir mit ihm in Zukunft in dieser Reithalle beim Championatsball noch einige Erfolge gefeiert“, so Schrade.

 

Stattdessen hatte ein schwerer Unfall beim internationalen Vier-Sterne-Turnier in Luhmühlen dem Leben und der Karriere Benjamin Winters ein frühes Ende bereitet. Nach einer Glanzrunde mit seinem Pferd Wild Thing Z war der zweimalige Europameisterschaftsteilnehmer mit seinem zweiten Pferd Ispo am 14. Juni im Cross gestürzt und an den Folgen einer schweren Leberverletzung im Krankenhaus verstorben. Er wurde nur 25 Jahre alt.

 

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