Hans Günter Winkler - nun als Züchter... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 21. August 2014 um 16:36

Neben Hans Günter Winkler seine Ehefrau Debby, sie starb an den Folgen eines Reitunfalls am 2. Februar 2011. Daran wäre er schier zerbrochen, doch Dank einiger Freunde stand er wieder auf...

(Foto: Kalle Frieler)

Warendorf.  Still wurde es nie um ihn, Hans Günter Winkler (88), den erfolgreichsten Springreiter der Welt. Nun macht er gar in Zucht…


Wie kein anderer Springreiter der Welt ist Hans Günter Winkler (88) immer noch ein Idol im deutschen Sport. Wie kein anderer verstand er es auch, nie vergessen zu werden. Er wusste immer, was er wollte, und er tat immer das Richtige. „Er wollte immer noch mehr, er schaute nur nach oben“, sagte mal seine erste Ehefrau Inge Theodorescu. Und wie kein anderer pflegte er sein Image als Sportler und Teil der besseren Gesellschaft. Fast wie auf dem Reißbrett plante er sein Leben.  Und er wusste immer: „Ich wollte der beste Springreiter der Welt werden.“ Und er wurde es. Und in die internationale  Sportgeschichte ging er am 17. Juni 1956 ein, als er mit einem Muskelriss in der Leiste auf Halla, die danach Wunder-Stute betitelt wurde, in Stockholm den zweiten Umlauf im Preis der Nationen ritt und der Equipe und sich selbst die Olympische Goldmedaille rettete.

 

1986 ging er in Aachen am Schlusstag des CHIO von Deutschland auf die letzte Ehrenrunde, danach engagierte er sich als Trainer, er erfand den Wettbewerb „Goldener Sattel“ für Nachwuchsspringreiter mit einem Finale mit Pferdewechsel, er zog als Werbefigur über Land für das Stuttgarter Hallenturnier, er wurde Berater von Turnieren, er erweckte frühere Veranstaltungen wie in Pforzheim zu neuem Leben, und ohne ihn hätte es wohl Braunschweig nie gegeben. Dort nahm er nun Abschied als Mitgestalter von Turnieren. „Aber“, so sagt er, „das soll nicht heißen, dass ich mich nun nur noch dahintreiben lasse. Im Gegenteil,  nach wie vor habe ich eigene Pferde, die ich auch trainiere, und, das dürfte erstaunen: Ich betätige mich auf meine alten Tage nun auch züchterisch. Ich habe eine Stute problemlos tragend bekommen und bin schon jetzt sehr gespannt auf den Pferdenachwuchs im nächsten Frühjahr…“

 

Wenn er mal stirbt, das weiß er auch, „dann wird in den Fernsehnachrichten nicht nur mein Tod vermeldet, sondern ein Film von drei Minuten Länge über mein sportliches Leben aufgelegt.“

 

 

Hans Günter Winkler – seine Leistungen, seine Erfolge, seine Ehrungen

 

105 mal in einem Preis der Nationen für Deutschland

1952, 1953, 1954, 1955 und 1959 Deutscher Meister

1957 Europameister

1954 und 1955 Weltmeister

1956, 1960, 1964, 1968, 1972 und 1976 Teilnahme an sechs Olympischen

Spielen (5 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze)

1954 auf Orient, 1957 auf Halla und 1969 auf Enigk jeweils Sieger im Großen Preis von Aachen

1955 auf Halla Derbygewinner in Hamburg

1959 auf Halla Sieger im Großen Preis von Rom

1965 und 1968 Gewinner des King George V. Cups

1955 und 1956 „Sportler des Jahres“ in Deutschland

1960 Wahl „Sportler des vergangenen Jahrzehnts“

1986 Abschied vom aktiven Reiterleben anlässlich der

Weltmeisterschaft in Aachen

1991 Gründung der HGW-Marketing GmbH in Warendorf

 

Auszeichnungen, Mitgliedschaften und anderes

Silbernes Lorbeerblatt überreicht durch den Bundespräsidenten Herrn Prof. Theodor Heuss (1954)

1954 geehrt mit dem Pokal des Königs von Kambodscha als erfolgreichster Springreiter der Welt

Vorstand des Deutschen Reiter- und Fahrerverbandes (1958)

Goldene Ehrennadel des Internationalen Reiterlichen Vereinigung (1964)

Großes Bundesverdienstkreuz (1975)

Goldenes Ehrenzeichen des Reiter-Weltverbandes (1976)

Ehrenzeichen d. dt. Reiterverbandes in Gold mit Olympischen Ringen, Lorbeerkranz u. Brillanten

Friedensreiterpreis des Westf. Reitervereins von 1835 (1997)

Auszeichnung – als Erster - mit der “Goldenen Sportpyramide” für sein Lebenswerk (2000)

Verleihung des Silbernen Pferdes Kategorie Persönlichkeit (2002)

Deutsches Reiterkreuz in Gold mit Brillanten der deutschen Reiterlichen Vereinigung (2006)

2006 Aufnahme in die „Ruhmeshalle des deutschen Sports“

Ehren-FELIX des Landes-Sportbundes NRW (2009)

Ehrenbürger der Stadt Warendorf (24.06.1956)

Landesorden Nordrhein-Westfalen (07.11.1991)

Auszeichnung mit dem Medienpreis Bambi (1990)

Auszeichnung mit dem Spoga-Ehrenpreis für besondere Verdienste im Pferdesport (1990)

Ehrenmitglied bei Aachen Laurensberger Rennverein, RuFV Warendorf, Ludwigsburg, Herborn, Darmstadt, Bayreuth, Kassel, Frankfurt/Main, Hünfeld

Mitglied des Deutschen Olympiade Komitees (1981)

Mitglied des Springausschuss des DOKR

Ehrenmitglied der Deutschen Reiterlichen Vereinigung

Mitglied des Ehrenkomitees der Spanischen Hofreitschule

Sportdirektor der „Riders Tour“

Herausgeber der Zeitschrift „PferdeSport International“

Buchautor von fünf Büchern “Meine Pferde und ich” (1956), “Pferde und Reiter in aller Welt” (1957), “Halla - Die Geschichte ihrer Laufbahn” (1961), “Olympiareiter in Warendorf” (1964), “Springreiten” (1979)

Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2008).

 

 

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