Hannelore Brenners "Olle" will noch nicht in Rente |
Geschrieben von: Oliver Wehner/ "Die Rheinpfalz" |
Donnerstag, 28. August 2014 um 13:54 |
Caen. Auch das 15. Gold bei einem großen internationalen Championat kann emotional noch tief berühren – so im Fall von Para-Dressurreiterin Hanne Brenner aus Wachenheim.
Es sind für Hanne Brenner (51) in der Normandie bewegende Tage, die selbst der weltweit erfolgreichsten Sportreiterin mit Handicap besondere Glücksmomente bescheren. Angefangen mit der Ehre, dass die viermalige Paralympicssiegerin in der Eröffnungsfeier die deutsche Fahne tragen durfte. „So was habe ich ja noch nie gemacht. Das Stadion beim Einmarsch der Nationen war proppenvoll“, berichtete die inkomplett querschnittgelähmte Brenner der RHEINPFALZ. Ihre Nominierung dürfte auch ein Fingerzeig der Verantwortlichen bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Richtung Aachen gewesen sein: Bei der EM 2015 in der Soers ist ja laut Veranstalter kein Platz für die Para-Reiter ...
Nach ihrem gestrigen Ritt dankte Brenner - wieder einmalmal - der Erfolgsstute Women of the World. 19 Jahre ist die „Olle“ nun, im Regelsport auf S-Niveau ausgebildet „und so gut noch nie gegangen. Ich war noch nie so emotional berührt von einem Ritt.“ Die Prüfung der Wettkampfklasse III gewann das Paar, das national fürs Hofgut Petersau Frankenthal startet, mit 73,610 Prozentpunkten knapp vor der Niederländerin Sanne Voets (73,146). Das Ergebnis wäre klarer ausgefallen, hätte sich die Richterin aus Hongkong mit ihren Noten halbwegs bei den Jurykollegen eingependelt.
So kann Hanne Brenner am Freitag recht locker in die Kür gehen, und die Entscheidung über einen eventuellen „Ruhestand“ ihrer Stute ist möglicherweise vertagt. „Natürlich weiß ich nicht, wie lange ich dieses Vergnügen mit ihr noch habe“, bekannte Brenner, „aber ich möchte sie solange mitnehmen, wie sie Spaß dabei hat. Es ist toll, wie sie für mich kämpft.“
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