Zuchthengst Cassini I lag tot in der Box Drucken
Geschrieben von: Donata von Preußen/ DL   
Mittwoch, 19. November 2014 um 10:40

 

Holsteins großartiger Vererber Cassini I hinterließ 2385 Nachkommen

(Foto: Janne Bugtrup)

 

Borgsum/Föhr. Cassini I, einer der erfolgreichsten Holsteiner Vererber, lebt nicht mehr. Er wurde 26 Jahre alt.

 

 

Der Capitol I-Caletto II-Sohn aus der Zucht von Johann Hermann Claussen, Neuenkirchen, ist von Peter Diedrichsen tot in seiner Box aufgefunden worden. Der Schimmel hatte den Tag zuvor noch ohne Anzeichen einer Erkrankung auf seiner Weide in Borgsum/Föhr verbracht. Cassini I wurde 26 Jahre alt.


Schon bei seiner Körung im Jahr 1990 hatte Cassini I durch sein überragendes Vermögen beim Freispringen schier grenzenlos beeindruckt. Das untermauerte der Schimmel dann auch unter dem Sattel. Unter dem damaligen Leiter des Verbands-Springstalles, Bo Kristoffersen, gewann er sechsjährig vier Qualifikationen zum Bundeschampionat. Siebenjährig kamen Erfolge in Youngster-Prüfungen hinzu, und achtjährig ging Cassini I bereits seine ersten Großen Preise. Im Alter von neun Jahren startete er unter Bo Kristoffersen für Dänemark bei den Europameisterschaften in Mannheim. Danach wechselte er in den Beritt von Franke Sloothaak, der mit Cassini I u. a. die Großen Preise von Arnheim und Modena gewann und zum erfolgreichen deutschen Team der Nationenpreise von Aachen und Modena gehörte, er war aber auch einige Male schwer mit dem Hengst gestürzt.

 

In der Zucht war Cassini I stets im Gespräch. Nicht weniger als 36 von ihm abstammende Hengste (bundesweit 68) wurden in Holstein gekört. 2009 stellte er in Neumünster den Siegerhengst Cassilano, Vater des diesjährigen Körsiegers Caracho. Weitere für die Holsteiner Zucht anerkannte Cassini I-Söhne sind u.a . Candillo, Cascari, Casiro I und II oder Cassin. Drei weitere für die Holsteiner Zucht gekörte Hengste sind die im internationalen Turniersport hoch erfolgreichen Cabrio van de Heffinck, unter Olivier Philippaerts u. a. 2013 Sieger im Großen Preis von Calgary, Carambole, der unter Willem Greve vor einem Jahr niederländische Farben bei den Europameisterschaften in Herning vertrat, und Cumano. Unter Jos Lansink (Belgien) gewann Cumano 2004 den Großen Preis von Calgary, das damals höchst dotierte Springen der Welt, und war 2005 Dritter im Großen Preis von Aachen. Seinen größten Erfolg konnte Cumano 2006 verbuchen, als er in Aachen bei den Weltreiterspielen unter Jos Lansink den Titel holte. Dazu kam in Aachen 2006 auch Team-Gold für die Niederlande mit dem Cassini I-Sohn Eurocommerce Berlin unter dem Sattel von Gerco Schröder.

 

Das sind nur einige wenige Beispiele für die Cassini I-Nachkommen im Sport, die bislang rund 3,5 Millionen Euro gewonnen haben. Dass Cassini I bei den Holsteiner Züchtern hoch begehrt war, untermauern die 1224 männlichen und 1161 weiblichen Nachkommen, die Cassini I im Land zwischen den Meeren hinterließ.

 

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