Tote Pferde bleiben erschreckendes Thema im Distanzreiten Drucken
Geschrieben von: Offz/ DL   
Donnerstag, 19. Februar 2015 um 17:16

 

Paris. Tote Pferde bleiben die stets erschütternde Begleitung der Distanzreiter. Wie das französische Magazin „Grand Prix“ vermeldet, wurde ein Distanzritt Anfang Februar über 120 km im Sand von Dubai von drei toten Pferden überschattet. Der Weltverband (FEI) greift dennoch nicht ein…

 

 

Es gibt darüber keine Berichte und keine offiziellen Fotos, nur über soziale Netzwerke wurde der Skandal aufgedeckt und im Pariser Magazin "Grand Prix" veröffentlicht (Grand Prix). Wie jemand aus Angst anonym im Internet vermeldet, seien drei Pferde beim Distanzritt Anfang Februar in Dubai nach Knochenbrüchen im tiefen Sand durch Schüsse vom Leiden erlöst worden. Ein Pferd wurde von dem australischen Trainer Jay Randle anhand von TV-Livestreamaufnahmen identifiziert. Nach seinen Angaben handelte es sich bei einem zusammengebrochenen Pferd um den zwölfjährigen Wallach Bundy, der vor fünf Jahren in die Vereinigten Arabischen Emirate verkauft wurde. Bei seinem letzten Ritt saß ein 16-jähriger Verwandter eines Scheichs im Sattel, der bereits mehrmals wegen unreiterlichem Verhalten aufgefallen war.

 

Während die nationale Föderation der Vereinigten Arabischen Emirate bisher jeden Kommentar verweigert, wurde von der betreffenden Stelle des Weltverbandes (FEI) erklärt, es habe sich um eine nationale Veranstaltung gehandelt, da könne die FEI nicht eingreifen. Kritiker wiederum entgegnen, die FEI könne durchaus vorstellig werden, denn bei besagtem Wettbewerb seien die Regeln missachtet worden. Bei einer national ausgeschriebenen Konkurrenz dürfen nämlich nur noch 15 ausländische Gäste teilnehmen, in Dubai seien aber 36 Ausländer angetreten. Somit habe die FEI das Recht, eigene Ermittlungen anzustellen.

 

Doch verständlicherweise tut sich die FEI mehr als schwer mit Ermittlungen gegen die Scheichs in den arabischen Staaten, deren Leidenschaft das Distanzreiten ist und die fast ständig negativ auffallen, weil sie wohl den Pferden spritzen lassen, was das Zeug hält. In ihrer Welt hat das Tier, und somit auch das Pferd, wahrlich keine Lobby. Doch auch sie haben sich den Richtlinien der Sportwelt zu unterwerfen. Richtig bestraft wurde aber noch keiner der Übeltäter. Im letzten Jahr waren nicht weniger als 14 Verfahren anhängig. Vor einigen Jahren wurde Mohammed Ibn Rashid Al Maktoum, inzwischen 66 und Herrscher des Emirats von Dubai, als Dopingsünder ertappt. Der Weltmeister von 2010 sperrte sich für einige Zeit selbst, er verzichtete auf einige Wettbewerbe ganz simpel, und ließ einen Angestellten seines Stalles als vorgegebenen Schuldigen von der Gehaltsliste streichen. Das war es auch. In seinem Stall stehen angeblich 700 Distanzpferde.

Doch das Haus der FEI in Lausanne wurde vom Scheich, auch Ehemann der früheren FEI-Präsidentin Prinzessin Haya (40), gekauft und dem Weltverband zur Verfügung gestellt. Der Emir von Dubai ist also der Hausherr des Wohnsitzes der FEI. Da darf man gespannt sein, ob da mal endlich jemand aufmuckt gegen dieses Zarengebaren der Scheichs und ihren Nachkommen, wenn sie Pferde quälen…Man kann auch sagen: In der arabischen Welt bestimmen die Scheichs die Regeln, nicht die FEI. Sie sind Veranstalter, Sponsoren und nehmen auch noch auf den besten Pferden daran teil, und nicht zu vergessen: Sie haben auch die entsprechenden Spritzen parat, doch gesetzt werden müssen sie von anderen. Man lässt eben setzen. Wie der Scheich als Weltmeister in Kentucky, der schickte zum Medaillenempfang jemanden vom Hofstaat...

 

 

 

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