Nationen-Preise in Deutschland - von Köln bis Mannheim Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Mittwoch, 15. Juli 2015 um 14:49

Mannheim. Zum vierten Mal findet in Baden-Württemberg ein Preis der Nationen der Springreiter statt, am Samstag der 100. von Deutschland in Mannheim – nach dreimal Donaueschingen.

 

Nach dem Reglement des Weltverbandes (FEI) darf in Europa seit Ende 1970 eine Föderation nur noch ein Offizielles Internationales Turnier (CHIO) in einer entsprechenden Disziplin veranstalten. Die ersten organisierten 1929 Köln und Aachen. In Mannheim findet am kommenden Samstag der 100. Concours de Saut International Officiel (CSIO) von Deutschland statt, was in Zusammenarbeit mit  dem Schweizer Journalist und Statistikforscher Max Ammann der Autor herausgefunden hat.

 

Bei der deutschen Verbandszentrale (FN) in Warendorf lautete damals die Antwort auf die Frage, ob darüber Unterlagen existieren würden, dazu hätte man keine Zeit, da müsste man ja eigens jemanden in den Keller schicken, um alte Unterlagen zu durchforsten. In Aachen sagte die damalige Pressesprecherin wörtlich: „Wir zählen nur die eigenen…“

 

Der erste Preis der Nationen wurde im Juni 1909 in der Londoner OIympia Hall  von sechs Teams geritten, jede  Equipe setzte sich aus jeweils drei Offizieren zusammen, Sieger die französischen Unformträger. Im gleichen Jahr und erstmals im Freien wurde in San Sebastian ein zweiter Preis der Nationen ausgetragen mit sieben Mannschaften, die jeweils aus fünf Reitern bestanden, Beste waren die Italiener. Obwohl Deutschland recht erfolgreich bereits an den ersten Olympischen Sommerspielen 1912 in Stockholm teilnahm, standen erstmals 1929 in Köln und danach in Aachen Nationen-Preise der Springreiter auf  deutschem Boden in einem Turnierprogramm, in der Domstadt am Rhein siegte eine deutsche Equipe mit Marten von Barnekow, Hans-Joachim Andreau und Hanns Körfer, in Aachen eine schwedische Troika. Acht Jahre zuvor, am 21. Mai 1921, war die Internationale Reiterliche Vereinigung (Federation Equestre Internationale/ FEI) gegründet worden mit Vertretern der Verbände aus Belgien,  Frankreich, Italien, Japan, Norwegen, Schweden, der Niederlande, Polen und den USA. Deutschland trat im November 1921, fünf Monate nach der Gründung, der FEI bei.

 

Deutsche Nationen-Preis-Orte

 

Die deutschen Veranstaltungsorte der Internationalen Offiziellen Springreiterturniere seit 1929 mit Nationen-Preisen:

 

Aachen: 1929 bis 2014 = 73

Berlin: 1930 bis 1939 = 9 (neben Aachen auf Befehl der damaligen Machthaber)

Donaueschingen: 1986 anstelle von Aachen wegen der dortigen WM, 1998 und 2002 jeweils mit den Finals um die Nationen-Preis-Trophy

Dortmund: 1954

Köln: 1929

Der Deutsche Pferdesport-Verband der DDR, der am 9. Dezember 1965 in die FEI als eigenständiger Verband aufgenommen wurde, hatte danach CSIO`s  in:

Leipzig: 1966 bis 1969 = 4

Trinwillershagen: 1974 bis 1977 = 4

Gera: 1990 bis 1994 = 4

 

 

 

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