Zur Geschichte der Nationen-Preise... |
Geschrieben von: Max Ammann/ PferdeWoche |
Montag, 31. August 2015 um 11:36 |
Zürich. Die Pioniere der Nationen-Preise waren Briten und Spanier, Deutschlands erste Mannschaftsspringen fanden 1929 in Aachen und Köln statt. Max E.Ammann blickt in der Schweizer PferdeWoche zurück auf die Entstehung aus Schweizer Blickwinkel.
Mitte Juli wurde auf dem Maimarktgelände in Mannheim zum 100. Mal auf deutschem Boden um Nationenpreisehren geritten. Die 100 deutschen Nationenpreise kamen allerdings nur zusammen, weil man die zwölf Prüfungen dazuzählte, die in der einstigen DDR durchgeführt wurden: in Leipzig, dann Trinwillershagen und schließlich Gera. Von den 88 westdeutschen Nationenpreisen fanden nicht weniger als 73 in Aachen statt. Dazu kamen neun von Berlin (1930 bis 1939) sowie drei in Donaueschingen und je einer in Köln, Dortmund und Mannheim.
88 Heim-Nationenpreise - auf genau so viele kommt auch die Schweiz: 42 in Luzern, 26 in Genf und 20 in St. Gallen. Dabei ist es interessant, dass weder Deutschland noch die Schweiz zu den Pionieren eines Heim-Nationenpreises zählen. Die beiden ersten Schweizer Heim-Nationenpreise fanden 1927 in Luzern und Genf statt – die ersten Deutschlands 1929 in Köln und Aachen. Das sind rund zwei Jahrzehnte, nachdem 1909 in London und San Sebastian erstmals um Nationenpreisehren geritten wurde. Belgien (1910), Italien und die USA (1911), die Niederlande (1912) sowie Frankreich, Kanada, Irland und Polen nach dem Ersten Weltkrieg debütierten mit ihren Heim-Nationenpreisen vor der Schweiz und Deutschland. Dass Luzern und Genf im gleichen Jahr ihren ersten Nationenpreis ausrichteten, war wohl eher Zufall…
…Zu jener Zeit kümmerte sich die 1921 gegründete FEI als Weltverband kaum um den internationalen Kalender. So kam es, dass 1926 in Italien gleich drei Nationenpreise ausgetragen wurden: in Rom, Neapel und Mailand. Erst für 1930 schuf die bis anhin mit olympischen Problemen beschäftigte FEI den ersten Nationenpreis-Kalender…. 1947 wagten beide, Luzern wie Genf, einen Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg. Beizufügen ist allerdings, dass es bereits das Jahr zuvor drei internationale Turniere in der Schweiz gab: Zürich (im Hallenstadion), Bern (im Springgarten des Remonten-Depots) und Genf (auf der Plaine de Plainpalais). Sie blieben allerdings Eintagsfliegen. Immerhin erlebte man dabei zwei junge Franzosen am Anfang großer Karrieren: Pierre Jonquères d’Oriola und Jean d’Orgeix.
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