Ehemaliger DDR-Olympiareiter Helmut Hartmann beerdigt Drucken
Geschrieben von: Achim Begall/ DL   
Mittwoch, 13. April 2016 um 10:07

Helmut Hartmann auf Normi im Springparcours einer Vielseitigkeit

(Foto: Archiv)

 

Potsdam. Im Alter von 80 Jahren starb der ehemalige DDR-Meister in Springen, Dressur und Vielseitigkeit, Helmut Hartmann. 1968 in Mexiko City ritt er in der Olympia-Equipe der DDR in der Vielseitigkeit.

 

 

Am vergangenen Dienstag wurde Helmut Hartmann zu Grabe getragen. Er war der einzige Reiter in der ehemaligen DDR, der in allen drei olympischen Pferdesport-Disziplinen zu Meisterehren kam. Zu seiner Beerdigung waren die ehemaligen Mannschaftskollegen vom einstigen Sportclub und vom Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse nach Potsdam gekommen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.

 

Helmut Hartmann starb am 15. März nach langer Krankheit kurz nach seinem 80. Geburtstag. Der am 2. Februar 1936 im schlesischen Dammer geborene Sohn von Landarbeitern kam nach dem II. Weltkrieg mit seinen Eltern nach Neustadt/Dosse. Er erfüllte sich seinen Berufstraum und lernte Gestütswärter. Auf Turnieren war er besonders erfolgreich mit jungen Pferden. Ein Jahr nach der Lehre ging er zur Gesellschaft für Sport und Technik (GST) nach Halle-Kreuz. Oskar Piel und Ernst Decke waren seine Ausbilder. Geritten wurde in allen Disziplinen. Seinen ersten DDR-Meistertitel gewann er 1956 in der Dressur mit der Mecklenburger Stute Jeanette. 1957, inzwischen beim Armee Sportklub (ASK) in Potsdam, wurde er mit der Stute Inka 1962 DDR-Meister im Springen und drei Jahre später mit Normi Titelträger in der Vielseitigkeit.

 

Helmut Hartmann gehörte zur DDR-Equipe, die 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexico-City den siebenten Platz in der Vielseitigkeit, damals noch Military genannt, belegte. In der Einzelwertung wurde er nach der Wasserschlacht von Avandaro  mit seinem Pferd Ingwer 28. „Ein Unwetter hatte die Geländestrecke in Mitleidenschaft gebracht. Wir mussten nur ins Ziel kommen“, erinnert sich sein Teamgefährte Karl-Heinz Fuhrmann, der vier Jahre zuvor mit der gesamtdeutschen Mannschaft Bronze in Tokio gewonnen hatte.

 

Nach der Auflösung des ASK 1972 fing Helmut Hartmann im Gestüt Neustadt/Dosse als Ausbilder im Exportstall an. Bei seinen Reitschülern Günter Till, Heiner Mann, Harald Winter und Udo Hildebrandt galt er stets als „Käpt`n“. Noch vor 1989 wechselte er nach Jeserich auf eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG), um junge Leute im Pferdesport auszubilden. Nach der politischen Wende gab er seine Erfahrungen auf einer Reitanlage in Caputh weiter. Der Vater dreier erwachsener Kinder lebte zuletzt in Werder bei Potsdam.

 

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