Onischenko abgetaucht - ukrainische Spring-Equipe vor olympischer Ungewissheit Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 07. Juli 2016 um 09:24

Herzlake. Die ukrainische Spring-Equipe steht vor einer ungewissen Zukunft. Hauptsponsor und Pferdebesitzer Alexander Onischenko ist abgetaucht – 44 Pferde von über 100 gingen an Paul Schockemöhle nach Mühlen.

 

In ziemlich gedrückter Stimmung  saß die ukrainische Springreiter-Equipe im Trainingszentrum Herzlake zusammen. Ihr Hauptsponsor, Pferdebesitzer und auch zusätzlich Präsident der nationalen Föderation, Alexander Onischenko (47), fehlte. Der Unternehmer, gleichzeitig Mitglied im Parlament des Landes, steckt in einem angeblichen Korruptionsskandal, seine diplomatische Immunität wurde aufgehoben. Wo er sich zur Zeit aufhält, „weiß niemand“, wie sich einer aus der Equipe äußerte. Zur Mannschaft, die vom Schweizer Markus Fuchs als Coach betreut wird, gehören u.a. der dreimalige deutsche Meister Rene Tebbel (Emsbüren) und Doppel-Olympiasieger Uli Kirchhoff (Lohne) sowie Cassio Rivetti (Brasilien) und Ferenc Szentirmai (Ungarn).

 

Paul Schockemöhle war bei dem Meeting in Herzlake ebenfalls anwesend. An ihn, so gab er zu verstehen, wären 44 Pferde von Onischenko gegangen, welche, wurde nicht gesagt, aber bereits vor einiger Zeit. Der Unternehmer, der angeblich am Tag im Öl- und Gasgeschäft eine Million US-Dollar einnimmt, besitzt über 100 Pferde.

 

Die Spring-Equipe hat sich für das Finale der Nationen-Preis-Serie im September in Barcelona qualifiziert, ist aufgestiegen in die Superliga des Mannschafts-Wettbewerbs und  hat die sportliche Teilnahme an den Olympischen Spielen im nächsten Monat in Rio de Janeiro geschafft. Ob das Team in Brasilien startet, ist im Moment nicht sicher, aber nicht ausgeschlossen. Paul Schockemöhle, der die ukrainischen Springreiter vor London bereits trainierte, versprach jedenfalls Hilfe, wenn man ihn brauche.

 

Druck wird zur Zeit auf alle möglichen maßgeblichen Stellen im Hinblick auf Olympia von der irischen Föderation ausgeübt. Irlands Springreiter-Equipe hatte bei der Europameisterschaft im letzten Jahr in Aachen die letzte Chance der Qualifikation verpasst und war auch mit einem Protest gescheitert, da im Mannschaftsspringen durch einen Parcourshelfer Schlussreiter Cian O`Connor derart irritiert worden wäre, dass ein Abwurf unvermeidbar war. Irland wurde Siebter, der sechste Platz hätte für Rio gereicht.

 

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