Erfolg nicht nur an Medaillen messen... Drucken
Geschrieben von: DOSB-Pressestelle/ Jörg Stratmann/ DL   
Mittwoch, 17. August 2016 um 10:43

Rio de Janeiro. Es gehört zu den Gepflogenheiten bei leistungssportlichen Großereignissen, die Hauptdarsteller ausführlich der Öffentlichkeit vorzustellen. Auch während der olympischen Tage von Rio wird Gelegenheit geboten, am frühen Morgen im Deutschen Haus noch einmal mit denen zu sprechen, die tags zuvor im Mittelpunkt der Deutschen Olympiamannschaft standen. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Sportarten in diesem Team.

 

Medaillengewinner sind dann da, aber auch Athletinnen und Athleten, die es nicht aufs Podium geschafft haben. Das liegt nicht allein daran, dass es in Rio einige Tage gedauert hat, bis greifbare Erfolge in Form von Medaillen vorzeigbar waren. Die Bedeutung und der Wert olympischer Erfolgsgeschichten bemessen sich nicht allein in Gold, Silber oder Bronze. Aus diesem Grund waren auch Sportler geladen, die ihre eigene besondere Geschichte geschrieben haben.

 

Dass es auch darauf ankomme, das hatte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Tag vor der Eröffnungsfeier ausdrücklich hervorgehoben. Er hatte dazu aufgerufen, einen anderen Weg zu gehen und Vorbild zu sein. Und er hatte jene Werte betont, die doch im Sport selbstverständlich sein sollten – es aber längst nicht mehr sind.

 

Gemeinschaftsgeist gehöre dazu, der Freude aller am sportlichen Wettbewerb verbinde, sagte Hörmann. Ebenso, Haltung zu bewahren, dem Gegner mit Respekt zu begegnen. Leidenschaft und harte Arbeit nannte der DOSB-Präsident, dazu Fairness und Anstand im Wettbewerb, aber ebenso Leichtigkeit und Lebensfreude. Und Stolz, es bis hierher geschafft und dann einen ordentlichen Wettkampf absolviert zu haben.

 

Es könnten solche besonderen Momente sein, die auch wieder ein Wir-Gefühl erzeugten, das sich auch übertragen lasse aufs Publikum auf den Tribünen oder bei denjenigen, die sie daheim per TV-Bild oder in Artikeln verfolgten. Anlässe dafür hat es in Rio genug gegeben.

 

Die Kanuslalomfahrer gehörten dazu, die ihre Weltklasse bewiesen, aber um Sekundenbruchteile am Podium vorbeifuhren. Die Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause gehört dazu, die hinter der enteilten Weltspitze deutschen Rekord lief. Der Golfer Martin Kaymer zeigte es, der seinen olympischen Traum lebte und sich unbedingt auch sportlich sehenswert verabschieden wollte. Der Geher Christopher Linke war dabei, der als Fünfter an seine Grenzen ging, ohne dass er von den TV-Kameras beachtet wurde. Oder auch der Gewichtheber Almir Velagic, der sich mit Leidenschaft und Können einer Sportart verschrieben hat, in der er aus vielerlei undurchsichtigen Gründen kaum Möglichkeiten hat, über Rang acht hinauszukommen.

 

Noch sind diese Spiele nicht zu Ende. Aber diese und noch eine Menge anderer deutscher Teilnehmer haben sich in Rio Anerkennung, viel Lob und einen inoffiziellen Titel verdient. Sie alle wurden „Heros de Janeiro“ der Deutschen Olympiamannschaft – für Leistungen außerhalb der Medaillenränge, die aber ebenso viel wert waren.

 

Auch das sind Geschichten, die der Sport schreibt, und in denen wir uns alle wiederfinden könn-ten. Bei der Willkommensfeier der Deutschen Olympiamannschaft am nächsten Dienstag in Frankfurt am Main wäre eine erste gute Gelegenheit, das zu zeigen.

 

 

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