Leidenschaft zum Erhalt der Olympischen Spiele Drucken
Geschrieben von: DOSB-Pressestelle/ DL   
Mittwoch, 31. August 2016 um 10:56

Frankfurt/ Main. Nach der ersten Auswertung einer Befragung zu Gefahren für Olympia in naher Zukunft wurde an erster Stelle Doping genannt vor Korruption, Terrorismus folgte an dritter Position.

 

Die Forschungsgruppe Olympia der Technischen Universtität Kaiserslautern hat gemeinsam mit ihrer brasilianischen Partneruniversität Porto Alegre (PUCRS) bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Zuschauer des Modernen Fünfkampfs bei der Frauenentscheidung am 19. August befragt.

Der Internationale Fünfkampfverband (UIPM) unter seinem Präsidenten Klaus Schormann unterstützt diese bei Olympia einmaligen Erhebungen seit Sydney 2000. Dabei sollten auch die grundsätzlichen Gefahren für die Olympischen Spiele in den nächsten 20 Jahren benannt werden.

 

Eine erste Auswertung der Fragebogenerhebung bei 900 der etwa 12.500 Zuschauer beim Frauenfinale ergab: 72 Prozent nannten das Doping, 66 Prozent die Korruption und 59 Prozent den Terrorismus als größte Gefahren. 23 Prozent sahen im „ausufernden Nationalismus“ bei Olympia genau wie der Umweltproblematik grundsätzliche Gefahren.

 

Deutliche Unterschiede gab es zwischen den Aussagen der Olympiazuschauer des Gastgeberlandes (76 Prozent) und von außerhalb Südamerikas (56 Prozent) in der Beurteilung der Korruption, was jedoch angesichts der Petrobras-Korruptionsaffäre nicht überraschen dürfte.

 

Auch in Bezug auf die Umweltgefahren waren 39 Prozent der Brasilianer gegenüber 18 Prozent von außerhalb deutlich in der Überzahl. Offensichtlich hat die Eröffnungsfeier der Spiele mit dem Thema „Bewahrung der Schöpfung“ hier nachgewirkt. Während 37 Prozent der befragten Brasilianer die „lokale Kriminalität“ als Problem sahen, war dies nur bei 9 Prozent der Olympiazuschauer von außerhalb Südamerikas nennenswert. Überraschenderweise nannten die 31 Prozent der befragten Brasilianer den „ausufernden Nationalismus“ und die „zunehmende Kommerzialisierung“ als Zukunftsgefahren im Gegensatz zu 15 Prozent bzw. 27 Prozent der anderen befragten Zuschauer.

 

52 Prozent der Zuschauer sahen keinen Grund auf eine Reise zu den nächsten Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu verzichten. 48 Prozent nannten jedoch den Terrorismus als Ablehnungsgrund, davon waren zwei Drittel Brasilianer und nur ein Drittel von außerhalb. Trotz der nie dagewesenen Dopingdiskussion im Vorfeld der Spiele nannten nur 15 Prozent dieses Problem als Ablehnungsgrund.

 

Die ersten Ergebnisse dieser breiten empirischen Erhebung bei Olympiazuschauern in Rio zeigen noch Auffassung von Prof. Norbert Müller von der TU Kaiserslautern, dem Leiter der Forschungsgruppe Olympia, die Leidenschaft der beim Modernen Fünfkampf befragten Zuschauer für die Rettung der Olympischen Spiele. Dieses Ergebnis sieht die Forschungsgruppe auch für andere olympische Sportarten als relevant an.

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>