Bunter Umzug - aber verärgerte Zuschauer am Reitplatz von Donaueschingen Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 16. September 2016 um 15:34

Donaueschingen. Das 60. Reitturnier seit 1954 in Donaueschingen wurde mit einem farbenprächtigen Umzug eröffnet. Zehn Euro Eintritt für Unterricht-Gucken…

 

Mit einem Umzug durch die Stadt begann in Donaueschingen des 60. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier. Das erste Turnier in der über 1000 Jahre alten Stadt auf der Baar am Rande des Schwarzwaldes, wo Brigach und Breg zusammenfließen und als Donau die 2.850 km lange Reise bis ins Schwarze Meer beginnen, wurde 1954 im Schlosspark organisiert.  1977 fand die Europameisterschaft der Vierspänner auf dem fürstlichen Gelände statt, 1991 die Dressur-EM mit dem ersten großen Einzeltitel für Isabell Werth auf Gigolo im Grand Prix Special, 2003 war Donaueschingen Austragungsort der Springreiter-EM mit Doppel-Gold für Christian Ahlmann, und 1986 wurde in der  20.000 Einwohner-Stadt das Internationale Offizielle Reit- und Fahrturnier (CHIO) von Deutschland anstelle von Aachen organisiert, weil in der  Kaiserstadt im gleichen Jahr die Springreiter-Weltmeisterschaft stattfand.

 

Das aber übergehen die CHIO-Macher im Dreiländereck mit Holland und Belgien in der Statitistik z. B. beim Aufführen der Gewinner der Nationen-Preise seit 1929 mit gewissen Arroganz – und ließen einfach in die Programmhefte der späteren CHIO`s drucken: 1986 (WM). Kein Hinweis auf Donaueschingen, liest sich so, als wäre der CHIO von Deutschland 1986 gar ausgefallen. Aber die Donaueschinger können sich zusammen mit Kölnern, oder Dortmundern oder Berlinern trösten, deren Offizielle Turniere sind den Aachenern ebenfalls keine Fußnote oder Hinweis wert, wie auch nicht der 100. CSIO von Deutschland im letzten Jahr in Mannheim…

 

Das Turnier begann am Donnerstag mit einem bunten Umzug durch die Stadt, und auf dem Turniergelände gaben fast zum gleichen Zeitpunkt für einen ausgewählten Kreis der frühere Team-Olympiasieger Martin Schaudt und Dressurrichterin Kerstin Holthaus sowie Vielseitigkeits-Olympiasieger Michael Jung im Springen exklusiven Unterricht, was die unbedarften Zugucker arg verärgerte, sie hatten nämlich zehn Euro Eintritt zu berappen.

 

Dr. Kaspar Funke (Vechta), der vor zehn Jahren die Organisation des Turniers übernahm, erfand auch gleich bei der Machtübernahme des CHI den bunten Festumzug am Vortag der Veranstaltung. In diesem Jahr zogen 20 Gruppen regionaler Vereine und Organisationen, verkleidet und geschmückt mit ihren vierbeinigen Partnern, durch die Straßen von Donaueschingen. Dazu begleiteten zehn Pferdegespanne den Umzug. Für die 20 Gruppen ging es neben dem Spaß an der Präsentation ihrer vielseitigen Kostüme auch um begehrte Preise.

 

Seit zehn Jahren heißt die Veranstaltung, die mal zu Deutschlands besten Turnieren gehörte, auch nicht mehr Prinz Kari zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier, sondern nun  - in Erinnerung an den großen Gönner und Förderer - Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier. Prinz Kari zu Fürstenberg war im Alter von 24 Jahren 1952 bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihm zu Ehren trug das Turnier bis 2006 seinen Namen…

 

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