Ein Rückblick: Trabrennsport vor 50 Jahren... Drucken
Geschrieben von: Jürgen Gaßner (Traber-News)   
Freitag, 25. November 2016 um 10:06

 

Gelsenkirchen. Die Abende werden länger, da nimmt sich der eine oder andere vielleicht ein gutes Buch zur Hand. Wer jedoch mit dem Trabrennsport groß geworden ist, der greift wohl eher zu nostalgischer Lektüre und blättert in alten Rennsportzeitungen…

Ein Deutscher siegt in Kanada
Schon 1966 gab es vereinzelt deutsche Traber in Nordamerika. Ludwig Meier aus dem holsteinischen Hohenwestedt war 1966 nach Kanada ausgewandert und hatte seinen 9j. Wallach Ludwig M. gleich mitgenommen. Am 14. November gewann der Weikko-Sohn sein erstes Rennen in der neuen Heimat als längster Außenseiter eines achtköpfigen Feldes in 1:20,4. Der Sieger erhielt 550 Dollar.

Gerhard Krüger gewinnt in Italien...
Gleich zwei große Preise durfte Gerhard Krüger für seinen damaligen Arbeitgeber Scuderia Santipasta an einem Wochenende in Empfang nehmen. Den renommierten Gran Premio Freccia d’Europa gewann der ehemalige deutsche Champion mit Cheer Honey und das erste Zuchtrennen der Saison für Zweijährige mit der Scotch Thistle-Tochter Petra.

Roland Krüger auf Roosevelt Raceway...
Die berühmte Rennbahn in New York, einst Ausrichter des Roosevelt International Trot, sah am gleichen Tag Gerhard Krügers Bruder Roland Krüger am Start. Für den Sybille Stable fuhr er den Passgeher Al Brook in einem Verkaufsrennen zum Sieg.

Roman Krüger in Vincennes...
Auch dem dritten Krüger gelang unter der Woche ein voller Erfolg. Am 21. November steuerte er in Vincennes die vierjährige Sophore zum Sieg.

Und Hans Frömming in Mailand
Und noch ein deutscher Sieg in Italien. Johannes Frömming durfte in San Siro am Freitag, 25. November, mit der Mighty Ned-Tochter Schiuma die Siegerparade fahren.

Harrisburg-Auktion mit holländischen und schwedischen Käufern
Hans-Walter von Kolpinski berichtet, dass die Harrisburg-Auktion das damalige Rekordergebnis von vier Millionen Dollar Umsatz erzielt hat. Besonders aktiv waren zwei holländische Käufer gewesen, allen voran J. Schoonderwoerd und G. Snetselaar. Schoonderwoerd kaufte drei Pferde für insgesamt 15.400 Dollar und Snetselaar ließ für vier Pferde 24.200 Dollar in den USA. Und das vor 50 Jahren!

Massentransport von Trabern
Über den angeblich größten Transport von Trabern in der Luftfahrtgeschichte wurde auch berichtet. Die „Orly Bird“ der Air France soll im Oktober 1966 31 Traber von Paris-Orly nach London transportiert haben. Dabei soll es sich um britische Mutterstuten und zehn Fohlen gehandelt haben, die in der Normandie zur Bedeckung waren. Das mit den Trabern kommt uns irgendwie „spanisch“ vor.

50 Pferde ließen ihr Leben
Eine traurige Meldung aus Italien besagt, dass 50 Pferde bei einem Hochwasser ums Leben gekommen sind. Die Rennbahn von Florenz soll zu einem großen Teil zerstört worden sein.

Auch über die heimische Front gab es interessantes zu lesen.

20 Minuten Abstand in Gelsenkirchen
Um auswärtigen Besuchern eine zeitige Abreise von der Rennveranstaltung zu ermöglichen, führen die Bahnen in Gelsenkirchen, Dinslaken und Mönchengladbach den 20 Minuten Abstand zwischen den Rennen ein.

Harry Rölle vor zweitem Championat
Bereits einen Monat vor Jahresultimo ist klar, dass der amtierende Champion Harry Rölle seinen Goldhelm verteidigen wird. Mit 186 Siegen führte er das Championat vor Horst Bandemer (154 Siege) an.

Absage wegen Nebel
Trabrennen fanden zu jener Zeit fast täglich statt. In Gelsenkirchen fielen sie aber am Donnerstag, 24. November, aus. Zu starker Nebel hatte die Durchführung des Renntags verhindert.

Gelsenkirchen
Die Sonntagsveranstaltung am 27. November jedoch war nicht gefährdet. Sieger der Hauptprüfung, das mit 6.000 DM dotierte Westdeutsche Memorial, wurde Paul Tilkorn mit Stall Efings Lupinus.

Hamburg
In Hamburg-Farmsen stand am 27. November das mit 5.000 DM dotierte Johann Giese-Erinnerungsrennen im Mittelpunkt, das Walter Heitmann für eigene Farben mit Hadu gewann.

Berlin
Eine Rekordbeteiligung von 138 Pferden in 11 Rennen erlebte am 27. November die Bahn in Mariendorf. Der mit 5.000 DM ausgestattete Entschädigungspreis der Zweijährigen fiel an Lothar Wittkes Angela Hanover. Im Sulky saß Wilhelm Voigt.

München
Den November-Preis um 5.000 DM in München-Daglfing gewann der Schimmel-Hengst Federspieler aus dem Stall Philomena mit Konrad Wagner im Sulky.

Übrigens, am Freitag, 25. November, wurde in Recklinghausen getrabt, am Samstag in Dinslaken und Straubing und am Sonntag in Gelsenkirchen, Hamburg, Berlin und München.

Bernhard Bracht erwirbt True Friend
Als Ergänzung zu seinem Elite-Vererber Corsaro erwirbt Bernhard Bracht vom Stall Kurier den sechsjährigen Permit-Sohn True Friend. Die Decktaxe des Hengstes beträgt 1.000 DM.

Lord Pit mit Rekord
Lord Pits Siegzeit von 1:22,1 über 1900 Meter im Preis des Winterfavoriten bedeuteten deutsche und europäische Saisonbestzeit für zweijährige Hengste. Nur die Dänin Karina Axworthy war mit 1:21,2 schneller gewesen.

Hengstekörung in München
Nur fünf Traberhengste waren der Körkommission vorgestellt worden. In Zuchtwertklasse drei wurden Federspieler und der Franzose Mopsus eingestuft, Razzo und Anatol erhielten die Deckerlaubnis mit begrenzter Stutenanzahl. Die Vorstellung von Yolith wurde mit dem Deckschein B honoriert.

 

 

 

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