50 Jahre Stiftung Deutsche Sporthilfe Drucken
Geschrieben von: DOSB/ DL   
Mittwoch, 24. Mai 2017 um 09:53

Frankfurt/ Main. An diesem 26. Mai blickt die Stiftung Deutsche Sporthilfe auf 50 Jahre nach der Gründung zurück. Fälschlicherweise wird teilweise immer noch Josef Neckermann als Ideengeber genannt, es waren Willi Daume und Georg von Opel, und sie gewannen Josef Neckermann als Vorsitzenden.

 

Am 26. Mai 2017 begeht die Deutsche Sporthilfe ihren 50. Gründungstag. Josef Neckermann, der legendäre „Vorreiter“, war damals offiziell noch nicht dabei. Willi Daume und Georg von Opel gelang es jedoch, den „Versandhauskönig“ und späteren zweimaligen Dressur-Olympiasieger 14 Tage vorher, am 12. Mai 1967, für den Vorsitz der Sporthilfe zu gewinnen, den er am 12. Juli 1967 antrat.

Am 5. Juni dieses Jahres wäre Josef Neckermann 105 Jahre alt geworden. Er wurde 1912 in Würzburg geboren. Mit 79 Jahren starb er am 12. Januar 1992 in Dreieich. Als Dressurreiter gewann Josef Neckermann zwischen 1956 und 1981 insgesamt 333 Turniere, sechs olympische Medaillen, darunter zweimal Gold mit der deutschen Mannschaft 1964 und 1968, und die WM-Titel 1966 im Einzel und mit der Mannschaft. Erstmals nahm er 1960 in Rom an Olympischen Spielen teil und ritt auf Anhieb zu Bronze im Einzelwettbewerb. Je viermal war er Europameister und Deutscher Meister in der Dressur.

 

Josef Neckermann wurde 2006 in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ aufgenommen, die derzeit 108 Mitglieder umfasst. Im Porträt, das neben den sportlichen Erfolgen auch die berufliche Laufbahn Neckermanns beschreibt, heißt es unter anderem: „Neckermann war Gründer des gleichnamigen Versandhauses, das er zum größten seiner Art in Deutschland ausbaute. Um geschäftlich vorwärts zu kommen, machte er in der NS-Zeit allerdings Zugeständnisse an die Machthaber. Seine Reitbegeisterung ließ ihn schon als Jugendlicher der SA Reiterstaffel in Würzburg beitreten. Er trat auch früh der NSDAP bei und profitierte vom Erwerb jüdischer Unternehmen.“ Für seine umstrittene Rolle während der NS-Zeit sei er als „Mitläufer“ eingestuft und entsprechend verurteilt worden. Im westlichen Nachkriegsdeutschland stieg Neckermann dann zu einer Symbolfigur des Wirtschaftswunders auf.

Zum Lebenswerk von Josef Neckermann zählte auch die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Er hatte deren Vorsitz von der Gründung 1967 bis Ende 1988 inne. Der auch als „Bettler der Nation“ bezeichnete Neckermann war als Sporthilfe-Chef einer der fleißigsten Spendensammler für den Sport: In seiner 22-jährigen Zeit als Vorsitzender wurden von der Deutschen Sporthilfe rund 18.000 Athleten mit 120 Millionen Euro gefördert.

 

Der größte Teil der von ihm gesammelten Erlöse stammte aus „Sportbriefmarken“ und aus der Lotterie „Glücksspirale“. 50 Millionen Euro akquirierte Neckermann durch persönliche Ansprache bei Mäzenen und Kuratoren und durch Benefiz-Aktionen. So initiierte er 1969 in Frankfurt am Main ein Konzert der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Herbert von Karajan zugunsten der Sporthilfe, das 170.000 Euro erlöste und den Auftakt für zahlreiche weitere Benefiz-Veran-staltungen bilden sollte. Ein Jahr später feierte der „Ball des Sports“ seine Premiere – bis auf den heutigen Tag die bedeutendste Benefizveranstaltung Europas im Sport und der renommierteste Ball Deutschlands. Jährliche Erlöse von bis zu einer Million Euro für die Sportförderung resultieren aus diesem Benefiz-Event – weitaus wichtiger noch: Sport und die Unterstützung des Spitzensports wurden in Deutschland gesellschaftsfähig. Josef Neckermann ist Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland.

 

Meilensteine aus 50 Jahren Deutsche Sporthilfe

 

2017 Jubiläumsjahr unter dem Motto „50 Jahre Zukunft“:

 

Bis heute sind rund 50.000 Athleten aus 50 Sportarten gefördert worden, geförderte Athleten haben 247 Goldmedaillen bei Olympischen Spielen gewonnen und 338 Goldmedaillen bei Paralympischen Spielen.

Das neue Förderkonzept wird implementiert, es setzt noch stärker auf eine wirksame Talent-Förderung auf dem Weg zu Erfolgen und mit finanziellen Förderbausteinen nach Karriereende auf eine verlässliche Unterstützung bis zum potentialgerechten Berufseinstieg.

 

15. November 2016

Die Deutsche Sportlotterie startet mit neuer Spielformel, um die Förderung deutscher Spitzensportler über die Deutsche Sporthilfe signifikant zu erhöhen.

 

16. April 2013

Start der Initiative „Sprungbrett Zukunft – Sport und Karriere“ zur verbesserten Förderung der Dualen Karriere von Spitzensportlern

 

16. April 2012

Mit dem „Deutsche Bank Sport-Stipendium“ verdoppelt die Deutsche Bank als Nationaler Förderer die Stipendien für alle Sporthilfe-Studenten auf 300 Euro monatlich, seit 2015 sind es 400 Euro im Monat.

 

1. Dezember 2008

Neue Führungsstruktur mit hauptamtlichem Vorstand und nebenamtlichem Aufsichtsrat

 

25. Mai 2007

Die Deutsche Lufthansa wird erster Nationaler Förderer der Deutschen Sporthilfe. Ein Erfolgsmodell mit mittlerweile vier weiteren Partnern auf dieser Förderstufe: Mercedes-Benz, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und Deutsche Post

 

12. Oktober 2006

Die Sporthilfe startet die neue Markenkampagne „Leistung. Fairplay. Miteinander“ und    führt den Sporthilfe-Eid für alle geförderten Athletinnen und Athleten ein.

 

28. April 2006

Sporthilfe-Chef Hans Wilhelm Gäb proklamiert die "Hall of Fame des deutschen Sports". Die Gründungsfeier erfolgt zwei Jahre später durch Bundespräsident Horst Köhler.

 

26. Mai 2000

Erstmalige Verleihung der Goldenen Sportpyramide durch Bundespräsident Johannes Rau. Erster Preisträger: Hans Günter Winkler.

1. Januar 1991

Infolge der deutschen Einigung werden die Spitzensportler aus den fünf neuen Bundesländern in die Förderung einbezogen.

 

1. Januar 1989

Josef Neckermann legt nach über zwanzig Jahren sein Amt nieder und wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Willi Daume übernimmt den Vorsitz.

 

18. September 1985

Optimalförderung für Weltklasse-Athleten. Als erster Sportler wurde der Fechter Arnd Schmitt in dieses Förderprogramm aufgenommen.

 

1978

Erste Vergabe des Sporthilfe-Nachwuchspreis „Juniorsportler des Jahres“.

 

1973

Die Deutsche Sporthilfe wird Destinatär der GlücksSpirale. Aktuell erhält die Sporthilfe jährlich rund vier Millionen Euro aus den Erlösen der GlücksSpirale.

 

30. Januar 1970

Erster „Ball des Sports“ in der Jahrhunderthalle Frankfurt/Höchst.

 

27. Juli 1968

Erste Herausgabe von Sportzuschlagsbriefmarken zugunsten der Sporthilfe.

 

11. Februar 1968

Der Nordische Kombinierer Franz Keller wird als erster Sporthilfe-geförderter Athlet Olympiasieger.

 

26. Mai 1967

Gründung der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Josef Neckermann führt die Organisation als Vorsitzender

 

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