Vier von fünf Ehrenpreisen des Weltverbandes nach Deutschland Drucken
Geschrieben von: Offz/ DL   
Montag, 14. Dezember 2020 um 16:40

Lausanne. Der Reiterweltverband (FEI) zeichnete in diesem Jahr nicht weniger als vier Reitsportpersönlichkeiten aus Deutschland aus, zwei der Ehrenpreise gingen allein an den Stall von Reitmeisterin Ingrid Klimke.

 

 

Der Weltreiterverband FEI zeichnete auch in diesem außergewöhnlichen Jahr Persönlichkeiten des Pferdesports mit den FEI Awards aus. Allerdings verlief die Verleihung des Preises aufgrund der Corona-Pandemie anders als gewöhnlich. Die Geehrten wurden nicht im Rahmen einer Gala prämiert, sondern per Video, moderiert von der britischen Paralympionikin Natasha Baker. Es wurden auch nicht, wie bisher, die herausragenden Persönlichkeiten des zurückliegenden Jahres geehrt. Stattdessen wählte die Öffentlichkeit ihre Gesamtsieger aus den FEI-Award-Trägern des vergangenen Jahrzehnts aus. Dabei räumten in vier von fünf Kategorien deutsche Pferdesport-Persönlichkeiten die Preise ab.

Nachwuchs-Dressurreiterin Semmieke Rothenberger (Bad Homburg) gewann den Award in der Kategorie „Longines FEI Rising Star“, den sie bereits 2019 erhalten hatte. Dies war das Jahr, in dem sie mit ihrer Stute Dissertation drei Goldmedaillen bei den U21-Europameisterschaften gewann. Insgesamt hat die Psychologie-Studentin in ihrer Laufbahn bereits 22 Medaillen bei internationalen Nachwuchs-Championaten gewonnen.

Die zweimalige Team-Olympiasiegerin – Hongkong 2008 und London 2012 - und Doppel-Einzel-Europameisterin in der Vielseitigkeit, Ingrid Klimke (52, durfte sich über ihren zweiten „Peden Bloodstock FEI Best Athlete Award“ erfreuen. An den Stall Klimke gingen in diesem Jahr gleich zwei FEI-Auszeichnungen: Carmen Thiemann, die 2013 den „FEI Best Groom Award“ gewann, hat eine besondere Verbindung zur Familie Klimke, da sie ihre Laufbahn schon als Pflegerin der Pferde von Ingrids Vater Dr. Reiner Klimke begann. Inzwischen ist Thiemann seit mehr als zwei Jahrzehnten Chef-Pflegerin und Stallmanagerin in Ingrid Klimkes Stall in Münster und kümmert sich zuverlässig um das Wohlergehen der Spitzenpferde. In diesem Jahr erhielt Thiemann nun erneut den „Cavalor FEI Best Groom Award“.

Der diesjährige „FEI Against All Odds Award“ geht an die deutsche Paralympionikin Dr. Angelika Trabert (Dreieich). Mit diesem Preis werden Persönlichkeiten geehrt, die ihre reiterlichen Ambitionen trotz eines körperlichen Handicaps oder extrem schwieriger persönlicher Umstände verfolgt haben. Angelika Trabert (53) wurde ohne Beine und mit einer Fehlbildung der rechten Hand geboren. Bereits in früher Kindheit kam sie durch die Hippotherapie zum Pferd, im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes in den USA lernte sie, erstmals ohne Prothesen zu reiten. 1996 bestritt die promovierte Anästhesistin ihre ersten Paralympics in Atlanta und gewann 1999 ihre ersten Medaillen bei den Weltmeisterschaften in Vilhelmsborg Dänemark.

Der FEI-Award wird traditionell noch in einer fünften Kategorie vergeben. Zehn Jahre nach dem Gewinn der ersten Auszeichnung kam der Ebony Horse Club (GBR) erneut zu diesem „FEI Solidarity Award“. Die Organisation mit Sitz in Brixton, Süd-London, bietet jungen Menschen aus einkommensschwachen Familien die Möglichkeit zu reiten und an einer Vielzahl von sportlichen und pädagogischen Aktivitäten teilzunehmen. Die FEI hat dem Gewinner des „FEI Solidarity Award 2020“ eine finanzielle Spende zur Verfügung gestellt, um die Projekte des Ebony Horse Club zu unterstützen.

 

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