Mannheim wieder Austragungsort für Nationen-Preis im nächsten Jahr Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 21. November 2021 um 18:16

Wassenberg. Zum zweitenmal nach 2015 findet im nächsten Jahr ein Preis der Nationen der Springreiter in Mannheim statt. Der Weltverband erlaubt die Ausrichtung von mehr als einem der offiziellen Teamwettbewerbe nun auch für Deutschland.

 

Nach dem ursprünglichen Reglement kann der Reitsportverband eines Landes von Europa nur ein Internationales Offizielles Turnier (CHIO) im Jahr organisieren, und zwar in jeder der drei olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit. Ausnahme die USA und Kanada wegen der riesigen Entfernungen der betreffenden Austragungsorte. Das beschloss der Weltverband, FEI, 1970 für Europa. Eine Änderung trat im letzten Jahr ein, letzten Endes auf Druck der Europäischen Föderation (EFF) und der Einführung der eigenen Serie. Ohne Corona hätte bereits Frankreich im letzten Jahr zwei Offizielle Springturniere organisieren können, nun hofft Deutschland für nächstes Jahr darauf. Wie die FEI noch nicht offiziell verlauten ließ, soll Mannheim mit dem rührigen Turnierchef Peter Hofmann zum zweiten Mal nach 2015 ein Internationales Offizielles Springturnier (CSIO) organisieren, neben Aachen, zwar nicht auf 5-Sterne-Niveau wie Aachen, aber jedenfalls offiziell. Damit findet am 1. Mai 2022 der 105. Preis der Nationen von Deutschland im Rahmen des Maimarktturniers in der badischen Metropole statt.

 

Am 21. Mai 1921 war die Internationale Reiterliche Vereinigung (Federation Equestre Internationale/ FEI) gegründet worden mit Vertretern der Verbände aus Belgien, Frankreich, Italien, Japan, Norwegen, Schweden, den Niederlanden, Polen und den USA. Deutschland wurde erst 1921 in die FEI-Gemeinschaft aufgenommen, das Ende des Ersten Weltkriegs war noch zu nahe mit Deutschland als Kriegsverlierer.

 

Die ersten Nationenpreise im Reitsport wurden im Springen durchgeführt. Beim ersten Wettbewerb im Juni 1909 in der Londoner OIympia Hall gingen sechs Equipen an den Start, jede setzte sich aus drei Offizieren zusammen. Sieger wurden die französischen Uniformträger, nur Militärs durften zunächst teilnehmen.

 

Im gleichen Jahr und erstmals im Freien wurde im spanischen San Sebastian ein zweiter Preis der Nationen ausgetragen mit sieben Mannschaften, die jeweils aus fünf Reitern bestanden, Beste waren die Italiener. Obwohl Deutschland recht erfolgreich auch schon an den ersten Olympischen Sommerspielen 1912 in Stockholm teilnahm, stehen und sicherlich recht spät 1929 Köln und Aachen mit Nationen-Preisen auf deutschem Boden in einem Turnierprogramm, in der Domstadt am Rhein siegt eine deutsche Equipe mit Marten von Barnekow, Hans-Joachim Andreau und Hanns Körfer, in Aachen eine schwedische Troika.

 

Bisher fanden in Deutschland 105 Nationen-Preise statt, der 100. vor sechs Jahren in Mannheim, da Aachen die Europameisterschaften organisierte.

 

Die deutschen Veranstaltungsorte der Internationalen Offiziellen Springreiterturniere seit 1929 mit Nationen-Preisen:

Aachen: 1929 bis 2021: 78 Wettbewerbe

Berlin: 1930 bis 1939: 9 (neben Aachen auf Befehl der damaligen Machthaber)

Donaueschingen: 1986 an Stelle von Aachen wegen der dortigen WM, 1998 und 2002 jeweils Finals um die Nationen-Preis-Trophy

Köln: 1929

Dortmund: 1954

Mannheim: 2015

Der Deutsche Pferdesport-Verband der DDR, der am 9. Dezember 1965 in die FEI als eigenständiger Verband aufgenommen worden war, hatte CSIO`s in:

Leipzig: 1966 bis 1969: 4

Trinwillershagen: 1974 bis 1977: 4

Gera: 1990 bis 1994: 4

 

 

 

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