Trakehner-Hengst Biotop legte sich auf den Hallenboden und starb... Drucken
Geschrieben von: DL   
Sonntag, 15. April 2012 um 12:55

 

Münster. Im Alter von 27 Jahren starb der international bekannte und  gekörte Trakehner-Hengst Biotop, der unter Dr. Reiner Klimke und später unter dessen Tochter Ingrid schöne Erfolge hatte, ehe er ausschließlich der Zucht zur Verfügung stand.

 

 

Wie Rolf Klimke, Sohn des legendären Jahrhundertreiters Dr. Reiner Klimke, erzählt, sei der Trakehner Biotop auf der Hengststation Rüscher-Konermann in Greven in der Halle geführt worden, dann habe er sich plötzlich hingelegt und sei gestorben. Biotop wurde 27 Jahre alt.

 

Über Belgien war der Trakehner aus dem Gestüt Kirow am Don 1992 in den Stall von Dr. Reiner Klimke nach Münster gekommen. Ein Hengst mit allen Möglichkeiten, großen Bewegungen, über den mal Klimke-Lehrmeister Albert Stecken sagte, es gebe kaum ein Pferd mit einem solchen Bewegungspotential, mit solcher Ausstrahlung – geschaffen für den ganz großen Sport, taktsicher und mit enormer Elastizität. Doch die Schwierigkeiten stellten sich später heraus. Biotop hatte seinen eigenen Kopf, „versemmelte“ manche Prüfung und mochte keine anderen Pferde. Und wehe, er hatte es mal auf eines abgesehen wie bei einer Show während des traditionellen vorweihnachtlichen Turniers in der Londoner Olympiahalle. Dort griff er plötzlich ein Pferd einer Polizeistaffel an – und konnte nur mit größter Mühe gebändigt werden. Als er – ab 1998 - in Deckeinsatz kam, legte sich die Aggressivität.

 

Der Dunkelbraune, der auch mal in Mitbesitz von Ludger Beerbaum war und am 21. Februar 1995 in Münster gekört wurde, hatte den Hauptbeschäler Blesk in Kirow zum Vater. In Biotop vereinigten sich große Blutströme der Trakehnerzucht, vornehmlich der Stämme des ostpreußischen Hauptgestüts Trakehnen, Biotops Mutter Plaksa entsprang der leistungserprobten Linie des Pomeranets.

 

Unter dem Ehrenbürger Münsters erreichte Biotop zwischen 1993 und 1997 20 Siege und über 80 Platzierungen in schweren Prüfungen, Reiner Klimke wurde u.a. mit dem Hengst 1995 und 1996 jeweils Dritter der Deutschen Meisterschaft  und Vierter des Weltcupfinals in Los Angeles 1995. Als Reiner Klimke 1999 den Folgen eines Herzinfarkts erlag, ging Biotop auf Beschluss der Familie in Beritt von Ingrid Klimke. Die spätere Vielseitigkeits-Olympiasiegerin gewann beim ersten Start mit Biotop in Riesenbeck sofort Grand Prix und Grand Prix Special. Die Gewinnsumme von Biotop betrug rund 250.000 Mark, ab 2002 war der später zum Elite-Hengst erhobene Trakehner - Decktaxe 1.300 Euro - nur noch als begehrter Vererber tätig.

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>