Lausanne. Fast heimlich still und leise wurde die Superliga für Nationen-Preis-Teams der Springreiter abgeschafft. Nun soll es ab dem 1. Januar nächsten Jahres etwas ganz Neues geben – nur, wer soll das alles bezahlen…

Dr. Hanfried Haring (Warendorf), Präsident der Europäischen Reiterverbände, sagte vor einigen Wochen bereits mal, er finde toll, dass etwas Neues kommen soll, was die Nationen-Preise betrifft, nur habe bisher noch niemand erklärt, wie zum Beispiel alles bezahlt werden soll.

Geplant ist zunächst vom Weltverband (FEI), bekannt für Nacht- und Nebelaktionen, die Einführung von weltumspannenden Ligen, daraus qualifizieren sich Mannschaften zunächst für zwei Halbfinals im September, die besten Teams daraus bestreiten im Oktober das Finale, ähnlich dem früher bekannten Endturnier der besten Nationen-Preis-Equipen aus Europa und Nordamerika.

Den genauen Ablauf teilte die FEI noch nicht mit, auch nicht die Halbfinalorte und nicht den Finalveranstalter. Die Organisatoren von Offiziellen Internationalen Springreiterturnieren (CSIO) wurden jedenfalls mal wenigstens unterrichtet, dass etwas Neues kommen werde. Und Geldgeber stehen bisher auch nicht auf dem Papier.

Wird der Plan von der anstehenden Generalversammlung abgenickt, dann war Deutschland der letzte Gewinner der Topliga, die vor zwei Wochen mit dem CSIO von Irland in Dublin endete. Somit gibt es auch keinen ersten Absteiger aus der Topliga (Belgien) und keinen Aufsteiger, der in Barcelona (20. bis 23. September) ermittelt werden sollte. Da hat Hans Peter Vogelsanger als Turnierchef in Barcelona ein hartes Stück Arbeit vor sich, nämlich den Sponsoren, aber auch der Öffentlichkeit zu erklären, für was das Promotional  League Finale überhaupt noch stehe…Möglicherweise fährt gar keiner mehr hin in den „Real Club de Polo“, wo vor 20 Jahren die Olympischen Reiterspiele organisiert wurden, wenn am 1. Januar 2013 etwas ganz Neues beginnen sollte...