Mäzen und Unternehmer Ernst-Albert Holzapfel gestorben Drucken
Geschrieben von: FN-Pressestelle/ DL   
Montag, 29. Juni 2015 um 10:23

Meinhard-Frieda. Im Alter von 79 Jahren ist der hessische Unternehmer und ehemalige Vorsitzende des hessischen Pferdeportverbandes, Ernst-Albert Hanns Holzapfel aus Meinhard-Frieda, nach zweijähriger schwerer Krankheit verstorben. Er war eine absolute Frohnatur, seine Frau Klara hatte er vom Bildschirm weggeheiratet…

 

 

Ernst-Albert Holzapfel, 1936 in Wanfried geboren, wuchs mit Pferden auf. Sein Vater Helmut war Mitglied der berühmten Kavallerieschule Hannover. Er selbst war nicht nur im Vielseitigkeitssattel, sondern vor allem im Springen bis Klasse S, aber auch in der Dressur erfolgreich und betrieb später über viele Jahre einen großen Turnierstall in der Nähe von Meinhard-Frieda. Von 1965 bis 1989 war Ernst-Albert Holzapfel Geschäftsführer des Reit- und Fahrvereins Eschwege, von 1980 bis 1990 Vorsitzender des Reitervereins Wanfried und Geschäftsführer des Kreisreiterbundes Eschwege. Als Vorsitzender des Hessischen Reit- und Fahrverbandes (1997 bis 2009) trieb er u.a. die Kooperation der Regionalverbände Kurhessen Waldeck und Hessen Nassau erfolgreich und diplomatisch voran. 2001 wurde er zum Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände gewählt und war in dieser Funktion vier Jahre lang Mitglied im Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

Nach einer Banklehre und Auslandpraktika trat er 1961 trat er in das Familienunternehmen friedola in Meinhard-Frieda ein, das ihren Ursprung in der Herstellung von Tisch- und Bodenbelägen hat und das er u.a. um das Segment Reitsportartikel (DMS) erweiterte. Wie im Pferdesport übte er auch rund um seinen Beruf zahlreiche Ehrenämter aus. Von 1991 bis 2007 war Präsident des Bundesverbands der deutschen Sportartikelindustrie (BSI), von 1993 bis 1995 Präsidiumsmitglied im Weltverband der Sportartikelindustrie und von 1993 bis 2007 Vizepräsident im europäischen Sportartikelverband (FESI).

1997 wurde Ernst-Albert Holzapfel mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und im Mai 2005 mit dem Deutschen Reiterkreuz der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ausgezeichnet.

(FN-Press)

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Ernst-Albert Holzapfel war etwas Besonderes…

 

Es gibt Menschen, die füllen einen Raum, weil sie so urgewaltig erscheinen, und es gibt welche, die bringen mit ihrer Fröhlichkeit einen Saal zum Schwingen – dazu zählte Ernst-Albert Holzapfel, der Vielämtermann im Reiten und in der Wirtschaft.

Ernst-Albert Holzapfel gehörte sicher nicht zu den Sonderlingen in der Reitsportbranche, aber zu den ganz Besonderen, die sich dennoch nicht als etwas Besonderes aufführten. Vor einigen Jahren auf der Sunshine Tour der Reiter in Andalusien in Andalusien ging er zwar am Stock, die Hüfte, aber das Lachen hatte er dennoch nicht abgegeben..

 

Er hat sein Leben lang alles bestens miteinander verlötet, die Familie, den Beruf, die Pferde. Und er war auch immer hilfsbereit. Als zum Beispiel bei Paul Schockemöhle der irische „Meisterjockey“ Trevor Coyle nicht mehr in den beruflichen Alltag des Mühlener Pferdeunternehmens passte, stellte Ernst-Albert Holzapfel den Sieger im Großen Preis von Aachen auf dem Schimmelhengst Cruising 1999 bei sich ein, gab ihm Wohnung, PKW und Pferde und kaufte ihm auch noch einen Transporter. Coyle war nämlich wenige Monate zuvor am ersten Tag der Europameisterschaft in Hickstead  von der Pferdebesitzerin und gleichzeitiger Sponsorin geschasst worden, weil er angeblich den Schimmel Cruising in der ersten Prüfung zu wenig auf Angriff ritt. Holzapfel nahm ihn gerne auf, aber auch um verschiedene polnische Springreiter kümmerte er sich damals mit viel Herz.

 

Ernst-Albert Holzapfel war sein Leben lang stets wuselig, immer zugange. Er bewegte viel. Er saß im Präsidiums der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, dort als Vorsitzender der Länderkommission, er war Vorsitzender des hessischen Landesverbandes und Vize-Präsident der Europäischen Sportartikelindustrie. Sein Unternehmen an der damaligen Grenze zur DDR hatte vor der Wende bereits 1.000 Mitarbeiter, produziert wurden Reitsportartikel, Fertigteile für die Autoindustrie, für den Hausgebrauch, Campingartikel und Freizeit. Was Reitsportutensilien angeht, da sagte er mal: „Wir sind von der Qualität genauso gut wie andere mit vermeintlich großem Namen – nur: Wir bieten unser Waren preiswerter an.“

 

Seine Frau Klara („Klärchen“) lernte er auch auf einem Wege kennen, den eigentlich nur er zu gehen wagte. Die Rheinländerin war Trabrennfahrerin und als Deutsche Meisterin auch danach ins „Aktuelle Sport-Studio“ des ZDF  eingeladen. Ernst Albert Holzapfel sah sie auf dem Bildschirm und sagte: „Die werde ich heiraten.“ Die Hochzeit fand 1971 statt.

DL

 

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