Ruth Klimke wurde kaum glaubhaft 70 Jahre alt... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 20. Mai 2010 um 19:56

 

Münster. Am letzten Freitag, 21.Mai, wurde Ruth Klimke schier unglaubliche 70 Jahre alt. Die Vizepräsidentin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und Vorsitzende der „Persönliche Mitglieder“ feierte zuhause in Münster mit Freunden und Bekannten ihren Ehrentag. Statt Geschenken bat sie um eine Spende für „donum vitae“ Kto.Nr. 161 46100 BLZ 40160050.

 

 

 


 

Sie stellte sich nie in den Mittelpunkt, und war es dennoch für alle jene, die sie kennen und mögen. Bescheiden auftretend, nie laut, immer verbindlich, und wenn es sein musste, vor allem ausgleichend. Und das war manchmal auch nötig mit einem Ehemann namens Dr. Reiner Klimke, der als Platzhirsch galt, nicht zu Unrecht, aber der auch manchmal ordentlich austeilte.

 

Ruth Klimke ist und war immer die Seele der Familie, das Herzstück, ob zuhause oder bei Turnieren. Ruth Klimke stammt aus einer pferdesportbegeisterten Familie. Geboren wurde sie in Düsseldorf, zuhause war sie in Lobberich am Niederrhein. Die Mutter, zwei Brüder und ein Bruder ritten ebenfalls. Zum Abitur 1960 schenkte ihr der Opa die Stute Uschi, ein Springpferd. Die nahm sie auch mit zum Studium einer Lehramtsanwärterin nach Münster. Dort lernte sie beim Reiten zuerst ihre spätere Schwägerin Grete kennen, vor Ehemann Reiner. Sie nahm an Turnieren in Dressur und Springen teil, in Klassen bis „M“, in der Dressur gehörte sieüber Jahre zum A-Kader wurde oftmals Meisterin von Westfalen.

 

Mit Reiner Klimke ging alles  ganz flott, ihn hatte sie in der Vielseitigkeit bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 erlebt. Die Reise zu den Reiterspielen in der Ewigen Stadt war das Geschenk ihrer Eltern zum Abitur. Verlobung am 17. September 1964, am 16. Januar 1965 wurde in Lobberich geheiratet, Reiner Klimke war bereits einmal von sechs Mal Olympiasieger.

 

Ruth Klimke, geborene Heimann, ritt, aber schwang auch gekonnt den Tennisschläger. Sie war Westdeutsche Juniorenmeisterin und wurde mit ihrer Mannschaft 1998 Deutsche  Vizemeisterin bei den Senioren, Tennis spielt sie immer noch.

 

Drei Kinder hat sie, Rolf, der sich im  Marketing bewährt, Michael, der Rechtsanwalt wurde und stark reitet, und Ingrid, die Olympiasiegerin in der Vielseitigkeit von Hongkong, worauf Vater Reiner so unglaublich stolz gewesen wäre, „denn mein Wunsch wäre, einmal eines meiner Kinder bei Olympia starten zu sehen“, sagte er mal. Reiner Klimke starb an den Folgen eines Herzinfarkts am 17. August 1999, er schien bereits auf dem Wege der Besserung. Ohne sie aber wäre der glorreiche Aufstieg des Ehrenbürgers von Münster, des erfolgreichsten Reiters des letzten Jahrhunderts, nie möglich gewesen. Sie hielt immer alles das fern, was ablenkte, vor allem im Sport. Und wie sagte er auch mal: „Wenn ich wissen will, wo ich Fehler hatte in einer Prüfung, da frage ich Ruth, das Gute höre ich von den anderen...“

 

An ihrem Geburtstag stand sie nun ganz allein im Mittelpunkt, sie hatte es mehr als verdient. Die Kinder schenkten ihr als Geschenk "eine gemeinsame Reise, damit wir alle mal wieder Zeit miteinander verbringen können..." (Michael Klimke).

 

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