Distanzreiter leben in unterschiedlichen Welten... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 17. Januar 2019 um 15:54

Lausanne. Das Distanzreiten will raus aus der Schmuddelecke des Pferdesports – doch trotz aller Anstrengungen geht alles mehr als träge…

 

Bisher bestimmte das Distanzreiten vor allem die negativen Schlagzeilen. Gequälte Pferde, Tiere am Limit ihrer Kräfte, Pferde wegen Übermüdung mit gebrochenen Beinen, Tiere, die ins Ziel geprügelt wurden, und dann natürlich Doping. Man muss sich nur die Liste der aufgespürten Dopingtäter beim Weltverband anschauen, dort ist für andere positiv erwischte Reiter  kaum noch Schreibplatz. Und die meisten Übeltäter stammen aus dem arabischen Raum, wo das Tier generell nicht einmal eine Sache ist.

Seit Jahren schon bemüht sich der Weltverband (FEI) um eine Verbesserung des Images, doch die ganzen Vorschläge kommen nur langsam voran und werden auch nur zaghaft umgesetzt. Die FEI weiß aber auch, sollte sie das Distanzreiten, sowieso nicht olympisch, aus der Föderation rauswerfen, hat das Pferd überhaupt keinen Schutz mehr. Dann werden die wilden und hemmungslosen Veranstaltungen erst recht wuchern wie ein Krebsgeschwür – zum Leid der Pferde. Tierschutz ist ja in der arabischen, aber auch vornehmlich auf der südlichen Halbkugel der Erde, ziemlich ein Fremdwort.

In Lausanne, wo der Weltverband im gewaltigen Block „König Hussein von Jordanien“ residiert, den die jordanische Königstochter und frühere Welt-Präsidentin Prinzessin Haya (44) an die FEI verpachtete, wurde wieder einal über das Thema Distanzreiten diskutiert. Haya wiederum ist seit 15 Jahren Zweitfrau von Mohammed Ibn Rashid al Maktoum (69). Der Scheich aus Dubai ist nicht nur reich, er ist auch noch Distanzreiter, für den bei einem Wettbewerb immer die Startnummer 7 reserviert wird. In einer solchen Umgebung sind Sitzungen mit einer unterschwellig negativen Hlatung zu diesem Ausdauersport zu Pferde  naturgemäß besonders heikel. FEI-Präsident Ingmar de Vos (Belgien) lobte in der anberaumten Sondersitzung vor allem das Engagement der Gremiumsmitglieder und meinte, es seien Fortschritte erkennbar, das Ziel aber müsse sein, „das Wohl des Pferdes vor allem im Auge zu behalten“. Schwere Verletzungen von Pferden, die nachweisbar auf unreiterliches Verhalten zurückzuführen seien und dann  möglicherweise gar tödlich endeten, müssten hart bestraft werden.

Erinnert wurde gleichzeitig auch daran, dass nach den neuen Regeln der FEI ab dem 1. Januar diesen Jahres bei Vergehen gegen die Doping- und Medikationsbestimmungen nicht nur die Pferde, sondern auch die Trainer sofort gesperrt würden. Den Trainern droht zudem gleichzeitig ein Arbeitsverbot als Coaches von Reitern und Pferden auch auf internationalem Terrain.

Dem Gremium gehören an Dr. Sarah Coombs (Großbritannien), Tarek Taher (Saudi Arabien), Pieter Wiersinga (Niederlande), Dr. Tim Parkin (Großbritannien) und Valerie Kanavy (USA).

 

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