Studie zu Gehirnerschütterungen im Sport Drucken
Geschrieben von: DOSB/DL   
Mittwoch, 11. Dezember 2019 um 11:10

Frankfurt/ Main. Beim Sport kommt es häufig zu Gehirnerschütterungen. Passiert ein solcher Unfall bei Wettkampf oder Training, ist die Diagnose der Verletzung nicht immer einfach. Dr. Ingo Helmich von der Deutschen Sporthochschule in Köln konnte nachweisen, dass sich die Gesten von Sportler*innen mit und ohne Gehirnerschütterung unterscheiden.

 

Seit Christoph Kramers Blackout im Finale der Fußball-WM 2014 haben die Diskussionen über die Problematik von Gehirnerschütterungen im Sport zugenommen. Im Vordergrund steht dabei die korrekte Diagnose. Symptome nach sportbedingten Gehirnerschütterungen liegen häufig vor, sind jedoch nicht immer eindeutig. Forscher der Abteilung Neurologie, Psychosomatik und Psychiatrie des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation konnten jetzt die Vermutung belegen, dass das nonverbale Verhalten bzw. Gesten dabei helfen, zusätzliche Informationen über den Gesundheitszustand von Athletinnen oder Athleten zu erfahren, insbesondere im Hinblick auf mögliche Symptome einer Gehirnerschütterung.

Das Team um Dr. Ingo Helmich verglich in einer Studie die Gesten von Sportlerinnen oder Sportlern mit und ohne Gehirnerschütterung. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass sich das nonverbale Verhalten bzw. die Gesten symptomatischer Athletinnen oder Athleten nach Gehirnerschütterung von denen ohne Gehirnerschütterung unterscheidet. Symptomatische Athletinnen oder Athleten führen häufiger sogenannte Motion Quality Presentation Gestures aus; diese Gesten liefern Informationen zu den motorisch-sensorischen Erfahrungen eines Athleten oder einer Athletin in Bezug auf den Vorfall der Gehirnerschütterung.

Im Hinblick auf das nonverbale Verhalten bzw. Gesten konnte die Studie eindeutige Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Gehirnerschütterung nachweisen. Im Sinne einer verbesserten Diagnostik können Gesten als Verhaltensmarker von sportbedingten Gehirnerschütterungen eingesetzt werden, so die Interpretation der Forscherinnen und Forscher.

Die Studie wurde am 4. Dezember 2019 publiziert im Journal of Science and Medicine in Sport: „Symptoms after sport-related concussions alter gestural functions“.

www.gehirnerschuetterungimsport.com

 

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