Paul Stecken wird am Mittwoch 100 Jahre alt Drucken
Geschrieben von: FN-Pressestelle/ DL   
Sonntag, 26. Juni 2016 um 14:57

Münster. Das wahrlich gesegnete Alter von 100 Jahren erreicht am 29. Juni – nächsten Mittwoch – Paul Stecken. Wie kaum ein anderer steht er für eine pferdegerechte Ausbildung. Er selbst wurde durch eine Kriegsverletzung am Aufstieg zu einem der besten Dressurreiter gehindert.

 

„Richtig reiten reicht.“ Mit diesem Satz untrennbar verbunden ist der bekannte Ausbilder Paul Stecken. Bis heute gilt der Münsteraner Major a. D. als kompromissloser Verfechter der überlieferten Reitlehre. Sein im vergangenen Jahr erschienenes Vermächtnis, das Büchlein „Bemerkungen und Zusammenhänge“ über die Entwicklung der Reitausbildung und des Dressursports, musste bereits nach kürzester Zeit nachgedruckt werden. Am 29. Juni wird Paul Stecken 100 Jahre alt.

 

Paul Stecken, 1916 in Münster geboren, erfuhr seine erste Reitausbildung von Vater Heinrich, der 25 Jahre lang die Westfälische Reit- und Fahrschule in Münster leitete. Im Alter von 18 Jahren trat er in das Reiterregiment 15 in Schloss Neuhaus bei Paderborn ein. Unter den legendären Ausbildern wie Edwin Graf Rothkirch und Hermann Freiherr von Nagel entwickelte er sich schnell zum besten Dressurreiter des Regiments und wurde an die Kavallerieschule nach Berlin-Krampnitz berufen. 1943 zum Major befördert, musste Paul Stecken durch eine kriegsbedingte Verwundung seine eigene reiterliche Karriere einschränken.

 

Von 1950 bis 1985 hatte der Major a.D. die Leitung der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster inne. In dieser Zeit wurden an der Schule 11.539 Lehrgangsteilnehmer ausgebildet, 1.917 Reitlehrer auf ihre Qualifikation hin geprüft und 108 Lehrlinge auf ihre Prüfung vorbereitet. 7.709 Reiter haben ein Reit- oder Fahrabzeichen erlangt. Zu seinen prominentesten Schülern zählten der verstorbene Dr. Reiner Klimke und bis heute dessen Tochter Ingrid Klimke, der Bundestrainer Vielseitigkeit der Jungen Reiter und Junioren, Rüdiger Schwarz, absolvierte bei Stecken seine Lehre. Michael Putz, der ihm von 1985 bis 2001 als Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule nachfolgte, sagte über Stecken: „Das Wichtigste, das man als Pferdemann von ihm lernen kann: Er denkt immer pro Pferd und es geht ihm stets darum, dass man möglichst pferdegerecht reitet.“

 

Neben der Leitung der Schule machte sich Paul Stecken auch einen Namen als Turnierrichter und Prüfer bei Richter-, Pferdewirt- und Meisterprüfungen sowie als Organisator von Zuchtprüfungen in Westfalen. Lange Jahre war er Vorstandsmitglied im Deutschen Reiter- und Fahrerverband. Für sein außerordentliches Engagement wurde Stecken mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, so ist er unter anderem Inhaber des Deutschen Reiterkreuzes in Gold, der Gustav-Rau-Medaille, der Goldenen Nadel des Westfälischen Pferdestammbuchs und der Goldenen Nadel der Bundesvereinigung der Berufsreiter.

 

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