Dresden oder Chance verpasst Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 03. August 2025 um 18:28

Wassenberg. Am letzten Wochenende fanden in Dresden deutsche Meisterschaften in 20 Sportarten statt, 133 Titel wurden vergeben – vom deutschen Reit- und Fahrsport Fehlanzeige. Schade, eine riesige Chance wieder einmal vertan.

Dresden war am letzten Wochenende Mittelpunkt von nicht wenigert als 20 Sportarten, 133 Titel wurden vergeben, vor allem auch in olympischen Disziplinen. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten berichteten über 100 Stunden, das war Werbung für jede einzelne Sportart, da hätten auch Reiter oder Gespannfahrer gut hineingepasst in eine kostenlose wichtige Werbekampagne. Doch der Turniersport fehlte. Wie schon seit Jahren, denn ein solcher Kraftakt  gebündelter deutscher Meisterschaften in verschiedenen Sportarten war oder ist nicht neu.

Vor Jahren lautete die die bezügliche Antwort auf die Frage an den Verband in Warendorf, warum man da keinen Reiter oder Fahrer sehe, die Veranstalter hätten nur Dressur oder Springen ins Programm aufnehmen wollen oder können, Voltigieren habe der deutsche Verband vorgeschlagen, was aber abschlägig beschieden wurde.

Doch damit sollte sich die deutsche Reiterliche-Vereinigung (FN) als Verband der erfolgreichsten deutsche Sportart bei Olympia doch nicht abfinden. Jetzt wären echte Klinkenputzer gefragt, zumal auch solche Fernseh-Übertragungen nicht von den TV-Anstalten und deren Angestellten, sondern vom normalen Gebührenzahler finanziert werden. Warum müssen die deustchen Titelkämpfe in Dressur und Springen für alle Zeiten in Balve stattfinden, warum nicht alle zwei Jahre zum Beispiel wie früher, als im Wechsel neben der geteilten Hauptstadt Berlin ein anderer Veranstalter zum Zuge kam für die deutschen Championate. Anders im Falle von Luhmühlen, wo die Vielseititkeit die Meisterschärpen alljährlich verteilt. Andere Vielseitigkeitsorte hat Deutschland inzwischen verloren, um gegen Luhmühlen als Konkurrenten anzutreten.

Die Reiterei muss herab vom hohen Ross, der Sport wird in den Medien ja schon seit einigen Jahren fast oder komplett nur noch als Randsportart dargestellt, wenn überhaupt. „Bild“ als Massenblatt mit Millionenauflage brachte zum Beispiel vom letzten CHIO in Aachen hinter dem Austragungsort selbst keine Zeile, vor Jahren undenkbar. Vielleicht liegt es auch daran, dass Reiter keine Volkshelden mehr sind, dass der Sport unglaublich an einem Imageverlust krankt, dass zudem gar nicht das Warum hinterfragt wird. Und wer als ehrlicher Makler auftritt, wird als Nestbeschmutzer beschimpft. So hat der Reitsport keine Zukunft mehr.

Dresden war für den Reitsport keine Hoffnung, weil eine Chance vertan wurde.

 

 

 

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