Medaillen in der Dressur lassen Schwächen im Springen kaum vergessen Drucken
Geschrieben von: offz/ fn-press/ dl   
Montag, 14. Juli 2025 um 12:29

Die Europameisterschaften im Nachwuchsbereich in Springen in Riesenbech und in Dressur in Kronberg in den letzten Tagen regen auch zum Nachdenken an, vor allem, was das Springen betrifft. So wurde vom gesamten deutschen Aufgebot lediglich in der Altersklasse bis 14 Jahre (Children) eine Medaille gewonnen, jedoch die schönste, nämlich die aus Gold. An den Bedingungen kann es nicht gelegen haben, die waren unter Ludger Beerbaums Regie geradezu ideal. Auf dem Schafhof in Kronberg wurden ebenfalls mustergültige Voraussetzungen für die Dressurreiter geboten, doch dazu regnete es auch noch Medaillen für die deutschen Teilnehmer wie Konfetti vom Taunushimmel...

 

 

Mit der Kür haben die Dressur-Europameisterschaften der Altersklassen U21 (Junge Reiter) und U25 auf dem Schafhof der Familie Linsenhoff/Rath in Kronberg ein sonniges Ende gefunden. Nach dem Mannschafts-Sieg freute sich das deutsche Team in der Einzelwertung und in der Kür noch einmal über zwei Goldmedaillen und eine Silber- sowie eine Bronzemedaille. Die neuen Europameister sind Anna Schölermann und Moritz Treffinger (Kür).

Spannend bis zum Schluss verlief die Kür der U25-Paare. An der Spitze trafen sehr starke Reiterinnen und Reiter mit hervorragenden Pferden aufeinander. Dass die deutschen Aktiven bei der Vergabe der Einzelmedaillen ein Wörtchen mitreden würden, war nach dem Mannschaftssieg keine Überraschung. In der Kür ritt Moritz Treffinger zu Gold. Der 22-jährige Bereiter des Gestüts Bonhomme bei Berlin stellte den Hannoveraner Hengst Cadeau Noir v. Christ vor. Die Kür der beiden beeindruckte von Beginn an. Von der Grußaufstellung ging der Rappe direkt in eine saubere doppelte Galopp-Pirouette über, ein hoher Schwierigkeitsgrad. Die Galopp-Tour ist die Stärke des Pferdes, Moritz Treffinger kann sie bestens zur Geltung bringen. Aber auch im Trab wissen Cadeau Noir und sein Reiter zu punkten. Die Anforderungen der Königslektionen des Grand Prix wie Piaffe, Passage, Einer- und Zweierwechsel gelangten fehlerfrei. Jubelnd riss der junge Mann die Arme in die Höhe und Tränen kullerten über sein Gesicht, als seine Kür beendet war. 80,4 Prozent bedeuteten ein neues „personal best“.

Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen war begeistert und sagte: „Was Moritz da an Schwierigkeiten eingebaut hatte, war schon erstaunlich. Zwischendurch dachte ich, er landet bei 82 Prozent. Er hat sich jetzt selber mehr unter Kontrolle. Ich bin stolz, dass das Pferd so losgelassen und entspannt durch die Kür lief. Das war schönes, tolles Reiten.“ Ein großes Kompliment machte Meyer zu Strohen auch Felicitas Hendricks. Die 25-Jährige, die schon 2023 bei der U25-EM erfolgreich war, gewann mit ihrem Routinier Drombusch OLD die Bronzemedaille. Die Schülerin und Nichte von Christoph Koschel und der Oldenburger Destano-Sohn erhielten für ihre Kür 79,34 Prozent. „Felicitas hat ihr Pferd heute noch mal mit viel mehr Energie geritten“, lobte der Bundestrainer. Zwischen die beiden Deutschen schob sich die Dänin Sara Aagaard Hyrm mit dem Wallach Atterupgaards Cooper auf den Silberrang. Auch sie zeigte eine anspruchsvolle Kür, die mit 79,925 Prozent bewertet wurde.

Nicht zufrieden war Anna Schölermann mit ihrer Kür. Die Bereiterin im Stall von Hubertus Schmidt saß im Sattel des in Dänemark gezogenen und noch nicht so erfahrenen Wallachs Springborgs Guardian. Der Hotline-Sohn leistete sich etliche kleine Macken, die zu 77,735 Prozent führten (Platz sieben). Dafür hatte sie sich einen Tag zuvor als neue Europameisterin feiern lassen können, denn das Paar erreichte mit 74,718 Prozent das beste Ergebnis im U25-Grand Prix. In dieser Prüfung ritt Moritz Treffinger seinen Cadeau Noir zu Silber (73,025). Über Bronze freute sich die Dänin Sara Aagaard Hyrm mit Atterupgaards Cooper (73,0), Platz vier belegten Felicitas Hendricks und Drombusch (72,59).

Zum fünften Mal war der Schafhof Gastgeber einer Europameisterschaft im Nachwuchsbereich und nun zum ersten Mal auch für die Altersklasse U25. Meyer zu Strohen: „Der Schafhof bietet für die Nachwuchsreiter eine ganz besondere Atmosphäre.“ Eine, die offenbar beflügelt und die guten Reiterinnen und Reiter zu noch besserem Reiten motiviert.

Und auch Reiter-Präsident Prof. Dr. Martin Richenhagen kommentierte: „Die Europameisterschaft hier ist super, die  Anlage natürlich ideal, wunderschön, auch mit dem ganzen Ambiente. Und die Deutschen haben ja auch gut abgeschnitten, die anderen sind aber auch nicht schlecht geritten. Wir haben feines Reiten bei allen Nationen gesehen und tolle Pferde. Ich glaube, wir werden viele von diesen Reitern hier auch später im großen Sport bei den Senioren wiedersehen – wenn sie die passenden Pferde finden.“

 

 

 

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