Championate als Fest der Gespannfahrer in Lähden Drucken
Geschrieben von: Martina Brüske/ dl   
Montag, 08. September 2025 um 16:33

Bram Chardon - Europameister der Vierspänner-Fahrer in Lähden

(Foto: FEI/ Massimo Argenziano)

Lähden/ DE. Rund 20.000 Zuschauer an vier Tagen, spektakulärer Fahrsport und eine Fülle an Komplimenten: Die FEI-Europameisterschaften der Vierspänner und die FEI Weltmeisterschaften Para-Driving dürfen die Gastgeber von der PSG Lähden als Riesenerfolg verbuchen, dazu gab es noch Einzelmedaillen für deutsche Teilnehmer. Doch überragend waren die Niederländer.

Die Europameisterschaften für Vierspänner-Fahrer und die Welttitelkämpfe für Para-Fahrer waren in Lähden ein voller Erfolg, nicht zuletzt deshalb, weil Silber für Christoph Sandmann und Bronze gab für das deutsche Vierspänner Team, außerdem WM-Silber für die deutschen Para-Driver und erneut WM-Gold für Alexandra Sievers - weil bei Aktiven und Zuschauern große Begeisterung herrschte.

Die größte Medaillenausbeute verzeichneten indes die niederländischen Nachbarn: die Oranje-Equipe mit Bram und Ijsbrand Chardon, sowie Koos de Ronde wurden erneut Team-Europameister, Bram Chardon verteidigte erfolgreich seinen vor zwei Jahren in Exloo gewonnenen Titel und die niederländische Para-Equipe holte WM-Gold, sowie Einzel-Gold durch Jacques Poppen. Mehr noch - die von der ehemaligen FEI-Präsidentin Prinzessin Haya ins Leben gerufene Hand-in-Hand-Trophy ging auch in die Niederlande: An Para-Driver Jacques Pappen und Vierspänner-Fahrer Ijsbrand Chardon.

Herausforderung - das Hindernisfahren

Der Schlusstag der beiden Championate mit dem abschließenden Hindernisfahren geriet zu einem regelrechten Krimi, der Publikum und Athleten gleichermaßen in Atem hielt. Auch in dieser dritten Teilprüfung war Konzentration und präzises, technisch sauberes Fahren gefragt. Christoph Sandmann und Tochter Anna, beide nach der Dressur und dem Marathon auf Platz eins und zwei in der Einzelwertung liegend, verpatzten sich mehr durch Fehler. Damit waren sie keineswegs allein, denn “geschenkt” wurde den 41 Gespannen aus 13 Nationen in diesem Kurs nichts. 

Dafür schlug die Stunde von Bram Chardon, der so gut durch die Hindernisse zirkelte, dass er die Prüfung gewann vor dem Belgier Dries Degrieck und dem Schweizer Jerome Voutaz. Für den Eidgenossen dürfte das ein Trostpflaster gewesen sein. Im Marathon hatte er eine Kette verloren und das hatte Folgen für das Handling des betroffenen Pferdes -  Platz 16 trotz einer Fahrt mit “gebremstem Schaum”.

Riesenpech für das deutsche Team

Team Germany erwischte zwar einen sonnigen, aber nicht den besten Sonntag. Ausgerechnet Michael Brauchle (Aalen), der im Marathon etwas unter seinen gewohnten Möglichkeiten geblieben war, hatte als erster Teamfahrer Pech: Stangenpferd Carola rutschte aus, fing sich wieder, aberBrauchle benötigte fremde Hilfe, weil die Stute sich mit einem Bein im Equipement verhakte. Brauchle reagierte sofort und hielt an. “Fremde Hilfe” führt zur Elimination und damit mehr Druck für die Mannschaftskolleginnen Anna Mareike Meier (Negernbötel) und Anna Sandmann, die das Mannschaftsergebnis auf 375,17 Punkten insgesamt brachten.  Damit zog die belgische Equipe mit Dries Degrieck, Glenn Geerts und Tom Stokmans, die mächtig viel Eindruck bei diesen Europameisterschaften hinterließ, noch an Deutschland vorbei.

Para-Driver würden gern “wiederkommen”

Neben Silber für den “Hausherrn” gab es reihenweise Komplimente für Christoph Sandmann und Heinz Winkeler, der 1. Vorsitzenden der PSG Lähden. Während die Vierspänner in Europa und darüber hinaus einhellig das Loblied auf den Veranstaltungsort “singen”, der seit etlichen Jahren auch Gastgeber für internationale Championate ist, war Lähden für die Para-Driver “neu”.

“Fantastisch” sei es gewesen und zwar von A bis Z. “Wenn wir dürfen, würden wir sehr gern wiederkommen”, sagte die Mannschafts-Weltmeisterin Josien de Boer. “Wir waren sehr gern hier und wird sind alle wie eine Familie, die sich auch willkommen gefühlt hat”, urteilte Weltmeisterin Alexandra Sievers. Die Kombination beider Championate erzeugte riesiges Interesse und lockte nach der Dressur am Marathon-Tag schon mehrere tausend Zuschauer am Vormittag an die Hindernisse. Schnell, entschlossen und mit in der Spitze exzellentem Fahrsport begeisterte das WM-Aufgebot aus neun Nationen in Lähden.

Die PSG Lähden und die Familie Sandmann hörten beides gern. Gefragt, was man in Lähden denn nun am nächsten Wochenende machen will, damit es nicht etwa “langweilig” wird, hatte Sandmann sofort ein Antwort: “Anna hat demnächst Geburtstag und wir bereiten eine Party vor…” Deutlich wurde auch - Sandmann und Winkeler haben schon ein paar Ideen im Kopf. Der Dank der beiden Vorsitzender der PSG Lähden galt jedoch vor allem ihrem Team: mehr als 250 ehrenamtliche Helfer, die unermüdlich in allen Organisationsbereichen arbeiten. Sandmann: “Ohne Euch geht nichts. Danke”

 

 

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