Deutsche Vielseitigkeitsreiter trumpfen bei EM groß auf Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 21. September 2025 um 18:58

Woodstock/ GB. Zum siebten Mal gewann eine deutsche Equipe bei einer Europameisterschaft seit 1959 die Goldmedaille in der Vielseitigkeit, diesmal im Park des Schlosses Blenheim unweit von Woodstock in Großbritannien, dazu holte der Ausnahmereiter Michael Jung zusätzlich noch die Silbermedaille in der Einzelwertung.

In früheren Zeiten begann für fast alle Reiter die Sattellaufbahn in der Vielseitigkeit, die damals noch Military hieß. Es waren zum Beispiel Dr. Reiner Klimke, Alwin Schockemöhle und Hans Günter Winkler, später gehörte auch Lutz Gösing dazu. Und Reiner Klimke erinnerte oft in Erzählungen voller Stolz daran, „dass wir Deutsche damals 1959 und das auf britischem Boden erstmals die Briten zuhause bei der Europameisterschaft schlagen konnten.“ Damals gab es noch jedes Jahr eine EM, die Briten hatten bis zum Erfolg der deutschen Equipe seit Beginn 1953 das Championat übnerlegen beherrscht, bis eben Ottokar Pohlmann auf Polarfuchs, Siegfried Dehning auf Fechtlanze, August Lütke-Westhues auf Franko und Reiner Klimke auf Fortunat 1959 vor ihnen standen, und das, halten sich doch die Briten nach wie vor als die Erfinder der Vielseitigkeit.

Jetzt war wieder Europameisterschaft, diesmal im herrlichen Schlosspark von Blenheim, doch diesmal kamen die Briten mit der Mannschaft gar nicht in die Endwertung, weil zwei Teamreiter auf dem Geländekurs ausgefallen waren. Dafür triumphierte zum siebten Mal bei einem Championat des alten Kontinents mit Equipechefin Dr. Annette Wyrwoll eine deutsche Mannschaft in der Besetzung Libussa Lübbeke auf Caramia, Malin Hansen-Hotopp auf Carlito, Jerome Robine auf Black Ice und der unverwüstliche Michael Jung auf Fischerchipmunk FRH mit 124,9 Minuspunkten aus Dressur, Gelände und Springen vor Irland (161,9) und Frankreich (167,5).

Hinter dem deutschen Quartett lag Irland (161,9) am Ende nicht weniger als über neun Abwürfe im Springparcours zurück, und noch einen mehr im Blick auf Frankreich als Bronzemedaillen-Gewinner (167,5).

Und in der Einzelwertung hätte sich Michael Jung (43), der im olympischen Reitsport unerreichte Athlet, fast mit doppeltem Gold von der Insel verabschieden können, am Ende lag die Britin Laura Collett auf London nämlich nur eine Winzigkeit an besserer Zeit vor ihm. Dafür steigerte er seine Medaillenauswahl an goldenen Plaketten bei einer Europameisterschaft nun auf acht, dazu gesellen sich zusätzlich vier Olympiasiege und sechs Weltmeistertitel. Danach sagte der Reitmeister aus Albstadt: „Ich muss mich vor allem bei meinem Pferd bedanken, der Wallach machte von Anfang des Wettbewerbs hervorragend mit. Ich selbst hatte in erster Linie auch immer die Mannschaft im Auge, denn die zählt auch für mich am meisten.“

Von den Einzelreitern war ebenfalls Calvin Böckmann im Sattel von The Phantom of the Opera geradezu in Geruchsnähe an einer Medaille, der Sohn der früheren deutschen Meisterin Simone Richter-Böckmann wurde am Ende Vierter, nicht einmal einen Abwurf im Springen von Bronze entfernt.

 

 

 

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