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Kolumbianischer Dressurreiter lange weggesperrt... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: eurodressage/ dl   
Donnerstag, 07. August 2025 um 12:03

Lausanne. Die juristische Kommission des Reiterweltverbandes FEI sprach gegen einen kolumbianischen Dressurreiter die bisher höchste Strafe aus, die jemals verhängt wurde: 15 Jahre. Das Portal eurodressage schlüsselte die Gründe genau auf.

 

In der Geschichte des Turniersports wurde die bisher höchste Strafe gegen den kolumbianischen Dressurreiter Cesar Parra ausgesprochen: 15 Jahre Sperre vom Pferdesport. Er war schuldig befunden worden der wiederholten Quälerei von Pferden. Die Suspendierung des 62-jährigen Parra wurde nun nach einer zweitägigen Anhörung hinter geschlossenen Türen im März bekannt gegeben.

Der Südamerikaner, dessen Farm in Jupiter (Florida) zum Verkauf steht, wurde am 2. Februar 2024 vorläufig suspendiert, nachdem mehrere Videos aus seiner eigenen Sammlung, die Pferdemisshandlungen zeigen, an die FEI, den US-Verband und andere Pferdesportbehörden übermittelt worden waren. Seitdem führte er jedoch seine Tätigkeit Ausbildung und Verkauf von Pferden und Reitern weiter und veröffentlichte regelmäßig Eigenwerbung in den sozialen Medien.

Laut einem FEI-Sprecher ist die Sperre durch das FEI-Tribunal die längste aller Zeiten. Die bisher längste Sperre galt für den amerikanischen Springreiter Andrew Kocher, der 2021 vom FEI-Tribunal für 10 Jahre gesperrt worden war, weil er „Stromsporen“ benutzt hatte.

Gegen Parra leitete die FEI am 22. Mai 2024 ein formelles Disziplinarverfahren ein und erhob drei Anklagepunkte: 1.) Missbrauch des Pferdes; 2.) Verhalten, das die FEI und/oder den Pferdesport und die FEI in Verruf bringt; 3.) Verstoß gegen den Verhaltenskodex der FEI zum Wohle des Pferdes. „Dieser Fall ist zutiefst beunruhigend, nicht nur wegen des wiederholten Missbrauchs, sondern auch wegen der Anzahl der betroffenen Pferde“, sagte der Rechtsdirektor der FEI, Mikael Rentsch, zu der Entscheidung. Dass ein solches Verhalten von einem Spitzensportler ausgehe, beunruhige umso mehr. Von den Reitern werde erwartet, dass sie die höchsten Standards der Reitkunst vertreten und einhalten würden, „das Wohlergehen der Pferde ist die Grundlage des Pferdesports, nicht nur ein Zusatz“, so Rentsch. „Die Untersuchung erforderte aufgrund der Menge und Komplexität der Beweise, die sorgfältig überprüft werden mussten, viel Zeit und Ressourcen. Die 15-jährige Sperre sendet eine klare Botschaft: Unabhängig von Profil oder Position müssen diejenigen, die gegen die Grundsätze des Pferdeschutzes verstoßen, mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen“, so der Justitiar.

Die FEI bezeichnete ihre Maßnahme als „eine der schwerwiegendsten Sanktionen, die das FEI-Tribunal verhängt hat. Neben der 15-Jährigen Sperre wurde Parra zu einer einer Geldbuße von 15.000 Schweizer Franken verurteilt. Parra ist die Teilnahme an Wettbewerben, Veranstaltungen und damit verbundenen Aktivitäten unter der Zuständigkeit der FEI oder eines nationalen Verbandes untersagt. Ihm ist außerdem das Training von FEI-registrierten Athleten und/oder FEI-registrierten Pferden verboten. Die bereits verbüßte vorläufige Sperre wird auf die 15-jährige Sperre angerechnet, die am 1. Februar 2039 endet.

Mehrere Reiter wurden vom US Center for Safe Sport bereits lebenslang suspendiert. Die vom Kongress beauftragte Organisation hatte keine Klagen gegen Parra eingereicht, obwohl angeblich Beschwerden wegen sexuellen Missbrauchs geäußert worden waren. Parra ist gleichzeitig einer von sieben Dressurreitern, die in den letzten zwei Jahren wegen angeblicher Tierquälerei an Pferden gesperrt worden sind. Auf die Frage von Dressage-News.com, ob er gegen die Sperre Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof (Court Arbitration du Sport, kurz CAS), ebenfalls mit Sitz in Lausanne, einlegen werde, antwortete Parra: „Ich glaube schon.“

Die Videos waren zunächst von einem Büroangestellten entdeckt und dann an Adam Steffens-Smienk und dessen Ehemann Sven Smienk übergeben worden, einen niederländischen Staatsbürger, der für Kanada reitet und im Parra-Stall, etwa 48 km nördlich von Wellington, angestellt war.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und einige Pferdezuchtverbände reagierten umgehend und schlossen Stefan Sandbrink und Dr. Kerstin Klieber, zwei in den Parra-Videos zu sehende Personen, bis 2028 von der Teilnahme am Pferdesport aus. Für Parra wurde ein lebenslanges Verbot für Oldenburger und Hannoveraner verhängt.

Die FEI hatte von ihrem Wohnsitz Lausanne aus die Ermittlungen per Internet-Videokonferenz geführt, da der US-Verband aufgrund seiner damaligen Regeln nur eingeschränkt gegen Verstöße außerhalb von Wettbewerben vorgehen konnte. Regeländerungen wurden erst 2024 umgesetzt, obwohl Parras Verhalten seit Jahren allgemein bekannt war. 2012 konfrontierte Parra den Korrespondenten persönlich bei den US-Meisterschaften in Gladstone, New Jersey, und drohte Dressage-News.com mit einer Klage wegen der Veröffentlichung von Berichten, die er als verleumderisch bezeichnete.

Obwohl er in den Vereinigten Staaten lebte und Farmen in New Jersey und Florida besaß, trat Cesar Parra für sein Heimatland Kolumbien bei den Olympischen Spielen 2004, den Weltreiterspielen 2002 und 2006, dem Weltcupfinale 2005 und den Panamerikanischen Spielen 1999 an.

 

 

 

 

 


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