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Andre Thieme zum vierten Mal Träger des Blauen Bandes PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: kik/pe&pa/ dl   
Montag, 02. Juni 2025 um 11:25

 

Andre Thieme und Paule S beim Verlassen des Derby-Walls in Hamburg

(Foto: Stefan Lafrentz)

Hamburg-Klein Flottbek. Das zum 94. Mal nach 1920 ausgetragene deutsche Spring-Derby endete im traditionsreichen Stadion von Hamburg-Klein Flottbek mit dem Erfolg für Ex-Europameister Andre Thieme, im Stechen hatte er nur einen Gegner, der aber nicht ankam…

Das Al Shira'aa 94. Deutsche Spring-Derby präsentiert von Melitta ist entschieden – auf kuriose Weise. Zwei Reitern gelang eine fehlerfreie Runde. Der eine ein Derby-Spezialist und schon dreimaliger Derby-Sieger: André Thieme auf dem elfjährigen Paule S. Der andere eigentlich ein olympischer Vielseitigkeitsreiter, der sich speziell für das Hamburger Derby ein Pferd geliehen hatte: der Spanier Esteban Benitez Valle auf dem ebenfalls elfjährigen C the Stars. Diesen beiden Paaren gelangen die 164. und 165. Nullrunde in der Geschichte des Deutschen Spring-Derbys. Das Stechen musste entscheiden. Benitez Valle ritt zuerst ein, drückte nicht zu sehr aufs Gas und lieferte eine Runde mit einem Abwurf. Aber dann: Der Spanier musste disqualifiziert werden, weil er eine Wendemarke im Stechparcours ausgelassen hatte. Thieme folgte, wusste, dass er ‚nur‘ über die Ziellinie kommen muss, um zu gewinnen und – er siegt.

24.000 Zuschauer bejubeln, beklatschen und feiern Thieme ebenso wie Benitez Valle – nach großartigen Runden im Derby-Park. „Die Zuschauer in Hamburg sind einfach wahnsinnig begeisterungsfähig und lassen diese fantastische Stadionatmosphäre entstehen“, war Turnierchef Matthias Rath völlig begeistert. „Wir haben jeden Tag erlebt, wie die Zuschauer mitgingen – und es waren sehr viele. Allein am Sonntag waren etwa 24.000 Pferdebegeisterte hier und insgesamt über das Wochenende etwa 90.000. Das war fantastisch.“

2007, 2008 und 2011 hatte Thieme bereits mit Nacorde das Derby gewonnen, aber vielleicht war dieser vierte Sieg der am sorgfältigsten geplante. „Ich habe schon in der Wintersaison an das Derby gedacht, habe nach meinem Florida-Aufenthalt mit Paule erst mal Pause gemacht, letztes Wochenende ihn das erste Mal wieder auf einem Turnier geritten und sehr sorgfältig auf das Derby vorbereitet“, erklärte Thieme seine Strategie. Die erste Qualifikation habe er sich so gut angefühlt, dass er die zweite auslassen konnte und die Derbyaufgabe  sensationell zu absolvieren vermocht6e. „Es fühlte sich mit ihm viel leichter an, als es da drinnen wirklich ist“, betont Thieme. „Paule macht’s möglich!“

Thieme war glücklich und er teilte sein Glück. Zwei junge Pferdefans waren ihm unter den Zuschauern aufgefallen, mit Paule ritt er bei der Siegerehrung zu den Mädchen hin, gab der einen seinen Blumenstrauß, den er kurz zuvor selbst bei der Ehrung entgegengenommen hatte, die andere bekam seine goldene Derbyschleife! Und Thieme freute sich: „Das war so schön, die beiden haben so gestrahlt.“ Und als TV-Zuschauer kommentierte Reitmeister Karl-Heinz Giebmanns (Krefeld): "Das war feines Reiten, so wie man es gerne sieht - aber oftmals zu selten."

Premiere mit Platz zwei – völlig unerwartet

„Ich habe das nicht erwartet“, resümierte ein immer noch etwas ungläubiger Zweitplatzierter. „Es war mein erstes Mal im Hamburger Derby. Ich wollte es nur genießen und eine gute Runde drehen.“ Von Springreiter Stephan Dubsky hatte sich der Spanier, der in Paris in der Olympischen Vielseitigkeit am Start war, das Pferd geliehen. „Ich habe das Pferd seit sechs Wochen, mich in dieser Zeit sehr intensiv mit ihm beschäftigt und die Derby-Hindernisse geübt.“ Und dann gesteht er, er habe etwas Angst vor dem Wall gehabt, weil C the Stars in der Qualifikation den Wall sehr schnell runtergerutscht ist, aber im Derby selbst habe er ‚brrr‘ gesagt und das Pferd habe dieses Mal auf ihn gehört und langsamer gemacht. „Das Pferd hatte schon Derby-Erfahrung, ich nicht, aber ich hatte ein super Gefühl.“ Langfristig hat der 33-Jährige ein Ziel: Er möchte weiter Vielseitigkeit reiten, aber parallel gerne auch im Springen in Nationenpreisen an den Start gehen. Und wie geht es jetzt mit seinem Derby-Partner C the Stars weiter? Esteban lächelt. „Das weiß ich noch nicht genau, vielleicht darf ich ihn jetzt auch noch für das englische Dreby in Hickstead satteln.“

Der Luxemburger Charles Hubert Chiche hat sich mit der schnellsten Vier-Fehler-Runde Platz drei im Spring-Derby gesichert. Mit dem 15-jährigen Andain du Thalie flitzte er in 159,62 Sekunden durch den Derby-Parcours und war damit satte zehn Sekunden schneller als Frederic Tillmann (Grevenbroich - Neukirchen). Tillmann und DSP Comanche VL leisteten sich ebenfalls einen Abwurf und wurden in 169,36 Sekunden Vierte. Insgesamt hatten sich 30 Paare für das Derby qualifiziert, zwei blieben fehlerfrei, zwei mussten nur einen Abwurf notieren, sechs absolvierten den Parcours mit zwei Abwürfen, alle anderen hatten drei oder mehr.

Marvin Jüngel für Stil geehrt

Der Anrecht Investment Harmonie & Fairness Stilpreis ging in diesem Jahr – wie immer per Zuschauer-Voting entschieden – an das Geburtstagskind, an Marvin Jüngel. Genau heute am Derby-Sonntag feierte der zweimalige Derbysieger seinen 24. Geburtstag. Im Derby-Parcours musste er leider zwei Abwürfe notieren mit seiner Derby-Spezialistin Balou’s Erbin, das Paar landete damit auf Platz acht. Jüngel war trotzdem sehr stolz auf seine Stute und blickte nach vorne: „Wir probieren es das nächste Mal wieder.“

Eine besondere Ehre

Philip Kloth, Repräsentant der Al Shira’aa Stables, strahlte nach fünf Derbytagen: „Es war eine Ehre, in diesem Jahr den Siegerpreis zu überreichen. Die Atmosphäre im Stadion mit Zehntausenden Zuschauern erleben zu dürfen, das war schon etwas sehr, sehr Besonderes. Meine Chefin, Hoheit Sheikha Fatima, ist seit Jahrzehnten mit dem Pferdevirus infiziert. Auch für sie war das eine besondere Ehre, Teil des Hamburger Derbys zu sein. Wir freuen uns auf die kommenden Jahre.“

"Ja, es ist absolut richtig!“

Erstmals war Melitta als Presenting Sponsor des Derbys dabei. Matthias Rensch, Melitta Geschäftsführer Europa, Afrika und Asien für den Geschäftsbereich Kaffee, zog Bilanz: „Das ist so ein positiver Spirit, den wir hier erlebt haben, und diese Live-Events sind Teil einer Strategie, die wir haben. Wir wollen die Menschen begeistern und das scheint nach dem ersten Feedback absolut gelungen.“ Und er ergänzte: „Für ein Wirtschaftsunternehmen ist das logischerweise immer eine Investition und für mich als Herr, der das verantworten darf, gehört es auch dazu, mir ein Bild zu machen, ob das richtig ist, was wir hier machen oder nicht. Die Antwort ist: Ja, es ist absolut richtig!“

Vor 11 Jahren stand sie schon einmal auf dem Podium im Deutschen Dressur-Derby, in der der Altersklasse U25. Damals wurde es der zweite Platz mit Hendrix, heute ritt Anna-Lena Kracht (Groß Steinrade) im Sattel von Florinio auf den ersten Rang im 65. Almased Deutschen Dressur-Derby der Senioren. Im Finale mit Pferdewechsel erhielt sie die beste Bewertung von 70.733 Prozent mit ihrem eigenen Pferd und verwies damit Felix Kneese (Appen) und San Simeon OLD auf den zweiten Platz mit 69.900 Prozent. Das Podium komplettierte Kristin Biermann (Osnabrück), die auf Queensland die dritthöchste Prozentzahl erhielt (69.600). Als bestes Pferd wurde der 15-jährige Floriscount-Sohn Florinio ausgezeichnet.

“Das ist schon ein sehr besonderes Erlebnis,” sagte die strahlende neue Trägerin des begehrten und prestigeträchtigen Blauen Bandes. “In diesem Jahr am großen Derby teilzunehmen und direkt ins Finale zu kommen, war für mich schon ein ganz großer Erfolg. Und nun auch noch als glücklich Siegerin da raus zu gehen, ist für mich unbeschreiblich.” Kracht reitet Florinio, seitdem der Wallach vier Jahre alt ist, er ist gleichzeitig ihr einziges Pferd auf Grand Prix-Niveau. Die Gelegenheit, im Finale zwei andere Grand Prix Pferde zu reiten, beschrieb sie als “sehr spannend und ereignisreich”.

Der zweitplatzierte Felix Kneese bestätigte dies: “Es war unheimlich interessant, wir hatten drei reelle Grand Prix Pferde im Finale mit tollen Piaffen und Passagen.” Für Kneese war es nach 2023 die zweite Derby-Finalteilnahme mit San Simeon OLD. Damals landete das Paar auf dem Bronzerang, und der Pferdewirtschaftsmeister hätte sich gewünscht, dass sein Sir Donnerhall Nachkomme zum besten Pferd gekürt wird — “Für mich war er das” — aber er vergaß nicht, Florinio zu loben: “Ich habe das erste Mal auf Florinio gesessen, er hat den Titel verdient. Es war ein sehr schönes Reitgefühl von Beginn an.”

Kristin Biermann freute sich über den Podiumsplatz bei ihrer ersten Finalteilnahme. Sie hatte in der ersten Qualifikation zwei Pferde am Start, aber verriet, dass sie immer geplant habe, Queensland im Finale zu reiten. Mit dem Quaterback-Sohn bildet sie schon seit acht Jahren ein erfolgreiches Duo, und das Gefühl, andere Reiter in seinem Sattel zu sehen, sei schon ein bisschen unerwartet, gab sie zu: “Wenn man ein Pferd so lange unter dem Sattel hat, ist das Gefühl schon etwas komisch. Aber es ist auch super interessant zu sehen, wie die Pferde das im Viereck unter anderen Reitern machen, und es zeigt ja auch den Erfolg der Ausbildung, wenn es auch mit anderen Reitern gut klappt.”

Veranstalter Matthias Alexander Rath wollte der Dressur in Hamburg neues Interesse und mehr Attraktivität verleihen und gleichzeitig an der bewährten Derby-Tradition mit Pferdewechsel festhalten. Sein erstes Fazit nach vier Tagen spannendem Dressursport in der Anrecht-Investment Dressurarena fiel positiv aus: “Gestern und heute war eine super Stimmung am Dressurstadion. Ich bin fest davon überzeugt, dass in den kommenden Jahren, wenn die Reiter auf nationaler und internationaler Ebene hören, dass die Bodenverhältnisse hier top sind und ein begeisterungsfähiges Publikum da ist, Hamburg zum ‘Muss’ wird. Dann wird wahrscheinlich noch der ein oder andere Teilnehmer ein Pferd für den Pferdewechsel mitbringen. Das ist der Gedankengang und die Hoffnung.”

Kein Vorbeikommen an Lilli von Helldorff

Als Siegerin der ersten und zweiten Qualifikation ging Lilli von Helldorff (Oerel) als Favoritin in das Finale des Deutschen Pony Dressur-Derby präsentiert von Gruppo Selleria Equipe. Und auch heute gab es kein Vorbeikommen an der 14-jährigen Kaderreiterin. Im Sattel ihres 13-jährigen Routiniers Dobbi Dobsen gewann sie die Finalprüfung in der Anrecht-Investment Dressurarena mit 73.250 Prozent und erzielte zudem die zweit- und dritthöchste Punktzahl mit den Ponys ihrer Konkurrentinnen. Lilli stammt aus einer absoluten Reiter-Familie, trainiert wird sie von ihrer Mutter Inga von Helldorff. Dobbi sei immer hochmotiviert, lobte Lilli ihren langjährigen Partner, mit dem sie schon einmal zuvor im Finale des Pony Dressur-Derby stand. “Es war schon immer ein Traum für mich, im Finale mitzureiten und das hat Dobbi mir auf jeden Fall ermöglicht,” zeigte sich die Nachwuchsreiterin ganz bescheiden. 

Den Nachwuchssport zu fördern und zu ermöglichen ist auch ein großes Anliegen des Titelsponsors, Gruppo Selleria Equipe, erklärte Handelsdirektor Dario Molea: “Diese Veranstaltungen sind wirklich erstaunlich, und das ist der Grund, warum wir in diesem Sport tätig sind. Wir wollen junge Reiterinnen und Reiter sehen, die sich mit Leidenschaft weiterentwickeln. Das ist es, was uns antreibt, und wir werden die Veranstaltung auch in den nächsten drei Jahren unterstützen.”

Viva Gold – „Charakter eine 15!“

„Ein phänomenales Pferd, ein sehr kompaktes Pferd mit Ausdruck und Schick!“, das waren nur einige Komplimente die Fach-Kommentatorin Heike Kemmer für diesen Ausnahmehengst fand. Viva Gold OLD, neunjährig, bildschön, ein Enkel der dreimaligen Weltcup-Siegerin Weihegold und ein sich bewegender Gummiball. Isabell Werth strahlte: „Dieses Pferd ist einfach ein Geschenk! Er hat einen Charakter für eine 15, Potenzial auch am Höchstmaß.“

In der Anrecht-Investment Dressurarena stand am Sonntagnachmittag die zweite Etappe des Louisdor-Preises auf dem Programm, der Preis der Liselott & Klaus Rheinberger Stiftung. Viva Gold und Isabell Werth wurden zu den unangefochtenen Siegern mit 76,809 Prozent. Platz zwei ging an den Zweitplatzierten des Nürnberger Burg-Pokal-Finales von 2023: Lord Europe. Leonie Richter hat den Lord Leatherdale-Sohn seit vier Jahren unter dem Sattel und bis zur angehenden Grand Prix-Reife ausgebildet. Heute sicherte sich das Paar mit 72,425 Prozent Platz zwei und damit das zweite Ticket für das Finale des Louisdor-Preises im Dezember in der Frankfurter Festhalle.

Das Schlusswort des Veranstalter

Turnierchef Rath – ein persönliches Schlusswort nach seiner Derby-Premiere als Veranstalter: „Es war für uns von Anfang an nicht so entscheidend, wie viele Zuschauer wir beim Derby haben. Das Ziel war, ein sehr, sehr gutes Turnier für die Reiter auf die Beine zu stellen – und ich denke, das ist uns gelungen. Ich bin für das erste Jahr sehr zufrieden, wie das gesamte Team das gemeistert hat. Ich glaube, wir haben coole Prüfungen gesehen, sowohl in der Dressur als auch im Springen. Und natürlich haben wir auch nach dieser Premiere viele Details mitgenommen, die wir noch verbessern können. Morgen geht die Vorbereitung auf das nächste Jahr los und dann freuen wir uns auf 2026.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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