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Corona-Krise und was einige Reiter dazu zu sagen haben... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Alexandra Koch/ DL   
Freitag, 05. Juni 2020 um 14:43

Nürnberg. Die Bundesregierung verteilt nicht mehr Millionen, nein,  Milliarden als Hilf in der Corona-Krise. Bisher stand nirgendwo zu lesen oder war zu hören, dass an Turnierstall- oder Pferdebesitzer ebenfalls Geld großzügig geflossen wäre. Und dabei leben Reitsportler weniger vom Sport als vielmehr von Unterricht oder dem Verkauf der von ihnen ausgebildeten Pferden…

 

„Stay Home“ heißt es derzeit im ganzen Land. Und auch wenn einzelne Lockerungen bereits beschlossen wurden, gibt es nach wie vor viele Einschränkungen. Wer im Spitzensport unterwegs ist und damit auch sein Geld verdient, ist derzeit in der Warteschleife. Das bringt viele Schwierigkeiten mit sich, aber der eine oder andere entdeckt auch positive Aspekte. Wir haben mit einigen unserer Championats-Kandidaten und Spitzenreiter aus den Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit gesprochen.

Meredith Michaels-Beerbaum, Springreiterin

„Ich erlebe momentan neben den offensichtlichen negativen Aspekten auch Positives. Negativ ist sicherlich, dass die Pferdeverkäufe kaum stattfinden, dass Schüler ausbleiben. Beispielsweise haben wir normalerweise immer Schüler aus den Vereinigten Staaten, was momentan unmöglich ist. Diese Einnahmen fehlen natürlich! Dass wir nicht mehr so viel auf Turnieren unterwegs sind, wirkt aber auch entspannend. Die Wochen verlaufen anders als sonst. Dazu muss ich aber auch sagen, dass wir wirklich ein großes Privileg genießen. Wir haben eine herrliche weitläufige Anlage und können dort alles machen. Ich war seit sechs Wochen nicht mehr weg. Eine Person geht immer für alle auf unserem Hof einmal pro Woche einkaufen. Ansonsten sind wir alle hier und machen ganz viel zusammen. Vormittags unterstütze ich meine Tochter Brianne beim Homeschooling. Nachmittags reitet sie, und ich trainiere sie manchmal. Oft haben wir aber auch einfach nur viel Spaß zusammen mit den Ponys. Abends machen wir alle zusammen Sport, unser ganzes Team, alle Pfleger und Reiter. Wir spielen Tischtennis, Badminton oder Basketball. Für mich ist es momentan oft wie eine Auszeit, um vieles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ich denke oft an all die Leute, die es nicht so gut haben wie wir und die so viel leisten. Schon allein für sie wünsche ich mir, dass wir das Virus bald besiegen!“

Alexa Stais, Springreiterin

„Wir sitzen in der Coronakrise alle im gleichen Boot, egal was wir machen und wo wir leben. Natürlich ist es auch für mich nicht angenehm, keine Turniere mehr zu reiten oder nicht mehr einfach so rauszugehen wie früher. Besonders ins Gewicht fällt für mich und uns alle im Stall von Hilmar Meyer, dass wir vom Verkauf junger Pferde leben und ich diese nicht auf Turnieren zeigen kann. Dadurch können sie leider auch momentan keine Turniererfahrung sammeln, die sehr wichtig ist in der Ausbildung. Allerdings gibt mir die Krise auf der anderen Seite auch die Möglichkeit, einmal runterzukommen. Der Sport ist immer sehr anstrengend, auch wenn ich ihn über alles liebe. An jedem Wochenende war vor Corona ein anderes Turnier, jetzt ist Zeit für eine Pause. Die genießt gerade auch mein bestes Pferd Quintato sehr!“

Finja Bormann, Springreiterin

„Es ist ganz klar eine echte Veränderung, die wir da momentan durchmachen. Allerdings finde ich es momentan auch gut, dass ich mir sehr viel Zeit nehmen kann für meine Pferde zuhause. Schade ist, dass ich zwar viel freie Zeit habe, diese aber beispielsweise nicht mit Freunden unterwegs verbringen kann. Dafür haben mein Partner und meine Familie umso mehr von mir, was auch mal sehr schön ist! Am wichtigsten ist meiner Meinung nach, dass wir alle positiv bleiben! Jede Krise bietet uns auch eine Chance, die wir nutzen sollten!“

Katrin Eckermann, Springreiterin

„Ich finde, dass es sehr traurig ist, was wir auf der ganzen Welt gerade erleben müssen. Und natürlich ist es auch für jeden persönlich sehr einschränkend! Ich muss häufig auch an die vielen Unternehmen denken, beispielsweise Restaurants usw., die durch all das untergehen. Etwas Positives kann ich daher an der Coronakrise nicht entdecken. Wir müssen unseren Alltag hier nach allen Vorgaben durchziehen. Es ist auch nicht immer einfach, alle im Stall bei Laune zu halten. Da keiner weiß, wann und wie es weitergeht, fehlt einem auch manchmal etwas die Motivation. Ich hoffe, dass all das bald vorbeigeht. Aber auch die Zeit nachher wird schwierig und ich denke, dass es lange dauern wird bis alles wieder so ist wie vorher.“

David Will, Springreiter

„Für mich ist derzeit die größte Einschränkung, dass keine Turniere stattfinden. Auf der wunderschönen Anlage in Dagobertshausen ist sonst zum Glück alles andere ohne Einschränkungen möglich. Wir haben nur wenige Einstaller und können so wie gewohnt weitertrainieren. Vielleicht ist alles ein wenig entschleunigt. Allerdings bin ich immer wieder auch ein bisschen traurig, wenn ich bemerke, wie toll meine Pferde derzeit in Form sind. Der Plan Richtung Freiluftsaison stand ja bereits und alle sind richtig fit und gut drauf.“

Dorothee Schneider, Dressurreiterin

„Ich habe natürlich mehr freie Zeit durch die Tatsache, dass wir fast ausschließlich zuhause sind. Natürlich genieße ich unsere wunderschöne Anlage mit den Außenboxen direkt vor unserer Haustür, wo ich den Pferden zu jeder Tageszeit ein paar Streicheleinheiten geben kann. Momentan kann ich mich zuhause sehr konstant auf die Youngster konzentrieren. Außerdem genieße ich es momentan sehr, dass ich jeden Abend mit meinem Ehemann Jobst zusammen essen kann. Das ist sonst im Alltag zwischen Turnieren und Unterricht oft nicht möglich gewesen. Und ich habe es sogar geschafft, im Keller und auf dem Dachboden aufzuräumen! Das ist echt erstmal eine Riesen-Überwindung, aber das Resultat fühlt sich großartig an! Außerdem habe ich gerade ganz viel Freude an meiner ehemaligen Erfolgsstute Forward Looking und ihrem Hengstfohlen, das vor wenigen Wochen zur Welt kam.“

Judy Reynolds, Dressurreiterin

„Mir fehlen die Besuche bei meiner Familie in Irland natürlich sehr! Ansonsten war ich alle paar Wochen dort und hatte in Deutschland und Irland eine Heimat. Auch die Turniere fehlen uns wirklich sehr, und natürlich ist es traurig, dass in diesem Jahr die Olympischen Spiele nicht stattfinden können – auch wenn es absolut die einzig richtige Entscheidung war! Ich freue mich aber, dass ich momentan so viel Zeit habe, die ich mir für die jungen Pferde nehmen kann oder auch für die Pferde, die sonst immer etwas im Schatten der Grand Prix Pferde gestanden haben. Sie alle profitieren sicherlich von dieser Zeit! Es ist einfach wichtig, dass wir positiv bleiben. Aber wir freuen uns wirklich schon sehr darauf, wenn es wieder weitergeht und die ersten Turniere stattfinden.“

Jörg Kurbel, Vielseitigkeitsreiter

„Wir sind alle gesund und das ist in diesen Zeiten auch das Wichtigste. Allerdings haben wir als Reitstallbesitzer momentan zu kämpfen. Ein, zwei Monate kann es in diesem Zustand klappen, danach wird es wirklich schwierig. Mein Top-Pferd Entertain You hat im Winter einen Riesensprung in Sachen Dressur gemacht. Das können wir jetzt erstmal noch nicht zeigen. Doch mit der Option Olympische Spiele 2021 heißt es für mich ab heute nach vorne schauen! Wir haben eine reelle Chance auf eine Teilnahme. Diese Chance hätten wir 2020 nicht gehabt, da beispielsweise das bekannte Turnier in Badminton, bei dem wir uns hätten empfehlen können, abgesagt wurde. Ich habe heute schon unser Dressurviereck auf Vordermann gebracht, denn ab jetzt werden wir die Zeit zuhause nutzen, um noch besser zu werden. So sehe ich bei allem, was momentan drunter und drüber geht, für mich persönlich jetzt auch etwas Positives – zumindest in der Zukunft!“

 


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