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Die schon fast vergessenen Olympischen Ersatzspiele im Reitsport PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Dienstag, 25. August 2020 um 17:52

Hugo Simon (78) mit dem eigens damals für den Sieger auf Gladstone des Einzelspringens der Olympischen Ersatzspiele in Rotterdam angefertigten Pokal. Es gab auch Medaillen wie beim echten Olympia für die Gewinner und Platzierten. Der für Österreich seit 1972 reitende Pfälzer: "Für mich ist die Medaille wie eine echte Olympische Goldmedaille, denn ich habe die Besten der Welt geschlagen - und zwar in einem Wettkampf."

(Foto: Margit Simon)

Wassenberg-Birgelen. Vor nunmehr 40 Jahren endeten auch die sogenannten Olympischen Ersatzspiele – drei Wochen nach dem echten Olympia in Moskau. Aktiv immer noch auf großen Turnieren unterwegs sind von den Reitern im Springparcours der Brite John Whitaker (65), der Schweizer Walter Gabathuler (66) und der Kanadier Ian Millar (73).

Ein Teilnahme-Boykott Olympischer Spiele in diesem Ausmaß wie vor 40 Jahren im Falle Moskaus ist in der heutigen Zeit kaum, oder gar nicht mehr vorstellbar. Dazu haben sich Politik und Sport inzwischen zu sehr vermischt. Wegen des Einmarsches der Roten Armee der damaligen UdSSR 1979 in Afghanistan schlossen sich 42 der für die Nennungen zu Olympia allein verantwortlichen Nationalen Olympischen Komitees (NOK) einem Boykott weltweit an. Darunter auch das NOK für die Bundesrepublik Deutschland. Im Reiten wurden wenige Wochen später Ersatzspiele organisiert mit der damaligen absoluten Weltelite in Goodwood (Dressur), Springen (Rotterdam) und Military (Fontainebleau).

Dazu im nachhinein ein paar Stimmen von damals. Gleich zu Beginn der Veranstaltung in Moskau sagte Prof. Dr. Igor Bobylew aus Moskau, Mitglied im Präsidium des Reiterweltverbandes (FEI), der 87-jährig vor 20 Jahren starb: „Nach vielen Jahren wird man sich fragen, warum haben Bundesdeutsche, Amerikaner, Franzosen oder Briten im Reiten keine Medaillen in Moskau gewonnen? Wird man dann überhaupt noch das Warum des Fernbleibens wissen wollen?“ Wie Recht er hatte, denn die Ergebnisse der reiterlichen Ersatzspiele, so großartig sie auch ausgerichtet wurden, werden sogar von vielen nationalen Reitföderationen nicht mehr aufgelistet, in ein paar Jahren wird gar niemand mehr von diesen Veranstaltungen reden. Auch wenn Dr. Dietmar Specht als Mitautor bei „Olympia der Reiter“ der Olympischen Sport Bibliothek – er schrieb über die Dressurwettbewerbe – sagte: „Wer das internationale Dressur-Festival in Goodwood erlebt hat, hat die wahren Olympioniken gesehen.“ Veterinär Dietmar Specht, der einem Herzinfarkt während einer Kur im Alter von knapp 48 Jahren 1986 erlag, war Dressurexperte und beim deutschen Verband in Warendorf Abteilungsleiter Sport.

Hilarius Simons, lange Zeit deutscher Teamchef in der Vielseitigkeit, die damals noch Military hieß, schrieb am Ende seines Berichts über Fontainebleau: „Ein wirkliches Festival ging zu Ende. In der Sportlichkeit durchaus olympisch. So jedenfalls sind wir angetreten, unter diesem Gesichtspunkt haben die Aktiven gekämpft. Wir hoffen gemeinsam, dass in vier Jahren die Olympischen Ideale von der Politik der Welt so ernst genommen werden, dass jeder Eingeladene die Gunst des Gastgebers ohne Preisgabe seiner Selbstachtung annehmen kann.“ Es blieb beim Wunsch, 1984 in Los Angeles boykottierte der Ostblock als Revanche für Moskau die Olympischen Sommerspiele...

Die Gewinner der Ersatz-Olympia-Veranstaltungen 1980:

Dressur in Goodwood:

32 Starter aus elf Ländern, komplette Teams mit drei Reitern stellten Canada, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, die Schweiz und die USA, Einzelreiter kamen aus Australien, Austria, Belgien, Canada, Deutschland, der Schweiz und den USA.

 

Teamwertung:

1. Deutschland 4967 Punkte

(Dr. Uwe Schulten-Baumer jun. auf Slibowitz, Uwe Sauer auf Hirtentraum und Dr. Reiner Klimke auf Ahlerich)

2. Schweiz 4838

(Christine Stückelberger auf Granat, Ulrich Lehmann auf Widin und Amy-Catherine de Bary auf Aintree)

3. Dänemark 4573

(Finn Larson auf Coq d`Or, Anne Grethe Jensen auf Marzog und Tove Jorck Jorckston auf Lazuly)

4. Frankreich 4521

(Dominique d`Esme auf Vol au Vent, Margit Otto-Crepin auf Caprici und Christian Carde auf Solitaire)

5. Niederlande 4500

(Verbeek van Rooy auf Ivar, Annemarie Keyzer auf Amon und Rinie van der Schaft auf Jeroen)

6. Großbritannien 4354

(Jennie Loriston-Clarke auf Dutch Courage, Trisha Gardiner auf Manifest und Diana Mason auf Special Edition)

Grand Prix

 1.  Christine Stückelberger auf Granat 1.749 Punkte

 2.  Uwe Schulten-Baumer auf Sibowitz 1.725

 3.  Gabriela Grillo auf Ultimo 1.645 (Einzelreiterin),

 4.  Reiner Klimke auf Ahlerich 1.633,

 5.  Uwe Sauer auf Hirtentraum 1.609,

 6.  Jennie Loriston-Clarke auf Dutch Courage 1.593,

 7.  Ulrich Lehmann auf Widin 1.568,

 8.  Francis Verbeek-van Rooy auf Ivar 1.556,

 9.  Finn Larsen auf Coq d`O3 1.532,

10. Dominique Flament auf Vol au Vent 1.530

11. Anne Grethe Jansen auf Marzog 1.524

12. Amy-Catherine de Bary auf Aintree 1.521

(am Start waren 32 Teilnehmer)

Grand Prix Special (Einzelwertung)

  1. Stückelberger 1.452

  2. Schulten-Baumer 1.373

  3. Klimke 1.345

  4. Sauer 1.314

  5. Grillo 1.279

  6. Loriston-Clarke 1.252

  7. Lehmann 1.234

  8. van Rooy 1.227

  9. Flament 1.219

10. de Bary 1.194

11..Jensen 1.193

12. Larsen 1.181.

  

Springreiten in Rotterdam

Preis der Nationen:

 

1. Kanada 16,50 Strafpunkte

(Michel Vaillancourt/ Chivaz, Mark Laskin/ Damuraz, Ian Millar/ Brother Sam, James Elder/ Volonteer)

 

2. Großbritannien 18,50

(Graham Fletcher/ Preachan, Nick Skelton/ Maybe, Tim Grubb/ Night Murmur, John Whitaker/ Ryan`s Son)

 

3. Österreich 20,00

(Roland Fischer/ Icarus, Georg Riedl/ Weekend, Thomas Frühmann/ Donau, Hugo Simon/ Gladstone)

 

4. Deutschland 24,00

(Ulrich Meyer zu Bexten/ Magister, Peter Luther/ Livius, Paul Schockemöhle/ Deister, Gerd Wiltfang/ Roman)

 

5. USA 28,00

(Kathy Monahan/ Silver Exchange, Norman dello Joio/ Allegro, Terry Rudd/ Semi Tough, Melanie Smith/ Calypso)

 

6. Schweiz 28,00

(Willi Melliger/ Trumpf-Buur, Max Hauri/ Beethoven, Walter Gabathuler/ Harley, Thomas Fuchs/ Tullis-Lass)

 

7. Frankreich 32,00

(Frederic Cottier/ Flambeau, Herve Godignon/ Fao de Biolay, Jean-Marc Nicolas/ Mador, Gilles Bertran de Balanda/ Galoubet)

 

8.  Australien 40,00

(Kevin Bacon/ Billsborough, Mariane Gilchrist/ Goldfray, Chris Smith/ Sanskrit, Jeff McVean/ Claret)

 

9. Niederlande 55,00

(Piet Raijmakers/ Isocratus, Rob Ehrens/ Koh-I-Noor, Johan Heins/ Larramy, Henk Nooren/ Shoretime)

 

10. Belgien 56,00

(Stany van Paesschen/ Porche, Christian Huysegoms/ Talky, Edgar Cuepper/ Cyrano, Eric Wauters/ Winnetou)

 

11. Mexiko zurückgezogen Mitte 2. Umlauf

(Alberto Valdez/ Lady Mirka, Gerardo Tazzer/ Caribe, Jesus Gomez Portugal/ Massacre, Joaquin de las Heras/ Alymony)

 

Schweden und Dänemark, jeweils nach 1. Umlauf zurückgezogen.

 

Jagdspringen

 1. Hugo Simon/ Gladstone 0,75 Strafpunkte/ 58,6 Sekunden

 2. John Whitaker/ Ryan`s Son 4/ 40,0,

 3. Melanie Smith/ Calypso 4/ 42,4, alle im Stechen,

 4. Paul Schockemöhle/ Deister 4,25 nach zwei Umläufen

 5. Jeff McVean/ Autograph 6,5

 6. Walter Gabathuler/ Harley 8,0

     Willi Melliger/ Trumpf-Buur 8,0

 8. Gilles Bertran de Balanda/ Galoubet 9,0

 9.  Joaquin de las Heras/ Alymony 12,0

10. Terry Rudd/ Semi Tough 12,50

11. James Elder/ Volunteer 13,00

12. Peter Luther/ Livius 13,50.

 

31 Teilnehmer, davon 21 in der zweiten Runde, einer verzichtete auf den zweiten Umlauf, sechs gaben auf, drei wurden abgeläutet.

 

Military in Fontainebleau

Am Start 11 Equipen und dazu deren Einzelreiter, außerdem Einzelstarter aus Dänemark, Japan, Neuseeland, Schweden und den Bermudas.

Geländeprüfung: 1. Wegestrecke 5.000 m, Steeplechase mit acht Hindernissen 3.450 m, 2. Wegestrecke 11.000 m, Cross 7.550 m mit 34 Hindernissen.

 

Mannschaftswertung:

 

1. Frankreich 298,70 Minuspunkte

(Joel Pons/ Ensorcelleus, Jean-Yves Touzaint/ Flipper, Thierry Touzaint/ Gribouille, Armand Bigot/ Gamin du Bois)

 

2. Deutschland 337,13

(Otto Ammermann/ Volturno, Rüdiger Schwarz/ Power Game, Harry Klugmann/ Veberod, Karl Schultz/ Madrigal)

 

3. Australien 384,40

(Mervin Bennerr/ Regal Reign, Phillipa Glennen/ Range Finder, Wayne Roycroft/ Clouseau, Andrew Hoy/ Davey)

 

4. Irland 489,10

 

5. Niederlande 794,70

 

6. Belgien 892,10

 

Nicht in der Wertung wegen Ausfalls von mindestens zwei Reitern die Teams aus den USA, Großbritanniens, Kanadas, Italiens und aus Argentinien.

 

Einzelwertung:

 1. Niels Haagensen (Dänemark) Monaco 59,50 Minuspunkte

 2. James Wofford (USA) Carawich 71,85

 3. Torrance Watkins (USA) Poltroon 75,0,

 4. Joel Pons (Frankreich) Ensorcelleuse 87,1,

 5. Pascal Morvillers (Frankreich) Poltroon 89,6, Einzelstarter

 6. Mervin Bennet (Australien) Regal Reign 98,20,

 7. Lucinda Prior-Palmer (Großbritannien) Village Gossip 99,0

 8. Georges Serignac (Frankreich) Talcor 99,2, Einzelstarter

 9. Helmut Rethemeier (Deutschland) Santiago 103,40, Einzelstarter

10. Otto Ammermann (Deutschland) Volturno 103,6,

11. Rüdiger Schwarz (Deutschland) Power Game 104,8

12. Jean-Yves Touzaint (Frankreich) Flipper 105,6

13. Thierry Touzaint (Frankreich) Gribouille 106,0

14. Paul Loiseau (Frankreich) Elding Bleu 112,6, Einzelstarter

15. Armand Bigot (Frankreich) Gamin du Bois 112,20.

 

 


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