Die FEI gerät durchaus in Erklärungsnot... |
Geschrieben von: Max E.Ammann/ DL |
Sonntag, 16. Januar 2022 um 14:07 |
Ittigen/ Schweiz. Der Schweizer Publizist Max Ammann (83) als Erfinder des Springreiter-Weltcups war Dank seines Amtes 25 Jahre Mitglied im Präsidium des Weltverbandes (FEI), er kennt also das Innenleben der Institution, wie abgestimmt wird zum Beispiel, und er sagt heute: „Gut, dass ich nicht mehr dabei bin...“ Hier ein weiterer Bericht des Kunstsammlers (5.000 Stücke), mit kleinen Änderungen in Ludwigs-Pferdewelten in der PferdeWoche.
2021 registrierte der Schweizer Verband für Pferdesport 2.746 Pferde beim Weltreitsportverband FEI, die somit mit dem entsprechenden FEI-Pferdepass an FEI-lizenzierten Turnieren geritten werden durften. Damit ist die Schweiz aufgrund dieses Kriteriums die achtwichtigste Pferdesportnation der Welt. Den Spitzenplatz hält Frankreich mit 10.363 FEI registrierten Pferden, vor Deutschland (8.339) sowie Belgien, Grossbritannien, Italien, den Niederlanden und den USA. Österreich hat 1.102 Pferde bei der FEI registriert – das kleine Liechtenstein immerhin noch 23! Dass die FEI mit diesem Abstimmungsergebnis den Globalisierungsträumen des Internationalen Olympischen Komitees entspricht, ist ein zweifellos in FEI-Kreisen willkommenes Zusatzprodukt. Denn nur drei statt vier Reiter pro Equipe erlaubt mehr Ländern eine olympische Teilnahme, so wird globaldenkend argumentiert. Trotzdem haben alle 136 Mitgliederländer der FEI bei Abstimmungen an der Generalversammlung nur je eine Stimme. Zwar entsenden viele der «pferdearmen» Länder keine Delegierten an die FEI-Generalversammlung und lassen sich auch nicht vertreten, doch der Zweck der FEI-Mitgliedschaft ist ja mit der Mitgliedschaft erfüllt. Denn je mehr internationale Mitgliedschaften ein nationaler Sportverband oder ein nationales olympisches Komitee vorzeigen kann, desto wichtiger wird man. Des Öfteren ist der Beitrag aus dem staatlichen Subventionstopf von der Zahl der Mitgliedschaft in internationalen Sportverbänden wie der FEI abhängig. Es gibt böse Stimmen, die argumentieren, dass innerhalb der FEI diese «pferdearmen» Länder willkommen wären. Kommt es nämlich zu umstrittenen Abstimmungen, sind deren Delegierten eher im Sinne der FEI zu beeinflussen als die Vertreter der großen Pferdesportnationen. Anzufügen ist, dass die Delegierten dieser «pferdearmen» Länder in der Generalversammlung für etwas ihre Stimme abgeben, das sie gar nicht betrifft. Kriterien für «gewichtete Stimmenzahl» gibt es mehrere. Beispielsweise die Zahl der registrierten Pferde und die Höhe des Jahresbeitrages. Weitere Kriterien wären die Zahl der registrierten Reiter und Fahrer oder die Zahl der jährlich im Lande durchgeführten internationalen Turniere...
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