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50 Jahre EQUITANA - wie alles mal begann... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: EQUITANA/ DL   
Freitag, 25. Februar 2022 um 17:06

EQUITANA-Liebling der Zuschauer - Lorenzo

(Foto: EQUITANA)

Essen. Alles begann 1972, im Jahr der zweiten Olympischen Sommerspiele von Deutschland im August in München. Etwas mehr als drei Monate zuvor war jedoch eine ganz andere Premiere, in den Essener Messehallen stand die erste EQUITANA an, die bisher einzigartige Messe um alles um den Pferdesport schlechthin. Eine Zeitreise auf die kommende Messe in Essen vom 7. bis 13. April.

 

Von Großbritannien aus machen sich drei Mädels und ihr „Prinz“ im Schritt-Tempo auf den Weg ins Ruhrgebiet. Sie kamen pünktlich zum ersten Messetag an.  Mit Hufgeklapper begann der 27. April 1972 – und das mitten in der Essener Innenstadt. Auf der vielbefahrenen Alfredstraße war im Berufsverkehr ein Gefährt mit vier PS unterwegs zur ersten Equitana. Ihm folgte wenig später ein Gespann, das für noch mehr Aufsehen sorgte: Ein bunt bemalter Zirkuswagen mit drei Mädels an Bord. Die beiden Britinnen Georgie Roy und Andy Blomer sowie die Kanadierin Marney Heydt schauten auf ihrer geplanten Europa-Tour spontan in Essen vorbei. Die meiste Aufmerksamkeit bekam jedoch ihr „Prince“ vor dem Wagen. Ein Shire-Horse sahen die meisten Besucher zum ersten Mal. 

Das Quartett reiste anschließend weiter ins Münsterland. Dort lernte Andy Blomer den Landwirt Bernhard Böckmann kennen. Aus den beiden wurde ein Jahr später ein Paar und aus ihrer jüngsten Tochter Eva eine erfolgreiche Vielseitigkeitsreiterin. Sie gehörte auf der Equitana 2011 zum Xenophon-Team und tauschte im großen Ring mit Dressurreiterin Anabel Balkenhol und Westernreiterin Diana Royer die Pferde.

Ein Rodeo-Pferd auf dem Parkplatz

Mit seinen Quarter Horses zeigte Alan M. Jacob eigentlich Shows auf den amerikanischen Stützpunkten. Spontan schaute er bei der Equitana vorbei und löste Begeisterung aus. Breitkrempiger Hut und Westernkleidung – so lehnte Alan M. Jacob bei der ersten Equitana am Kaffeestand. Er fiel sofort auf. Cowboys galoppierten damals höchstens über die Leinwand. Organisator Wolf Kröber sprach den Fremden spontan an und fragte ihn nach seiner Herkunft. „Ich bin Alan aus Kalifornien. Mein Job ist Westernreiter und mein amerikanisches Pferd wartet draußen auf dem Parkplatz“, war die Antwort, die er zu hören bekam. 

Wenig später galoppierte Alan M. Jacob im Sattel seines Quarter Horses durch den großen Ring. Die Rasse war damals in Deutschland noch weitgehend unbekannt, die Vorführung eine Premiere. Die rund 1.000 Zuschauer waren so begeistert und ihr Interesse an dem kompakten Pferd mit der kräftigen Hinterhand so groß, dass Alan Jacobs sofort für die nächste Equitana einen Stand im Voraus buchte. 

Mit Popcorn in den wilden Westen

Im Sattel seines Mustangs begeisterte Jean-Claude Dysli nicht nur die Messebesucher, er machte eine ganz neue Reitweise in Deutschland populär. Zu den großen Pionieren der Equitana zählt Jean-Claude Dysli. Der gebürtige Schweizer hatte 1975 mit seinem Mustang Popcorn einen historischen Auftritt. Er stellte sein Pferd in der altkalifornischen Reitweise und mit klassischer gebissloser Zäumung (Bosal) vor. Das ungewöhnliche Bild faszinierte nicht nur die Messebesucher, es war der Anfang der Erfolgsgeschichte Westernreiten in Deutschland. Bis heute gilt Jean-Claude Dysli als Begründer der amerikanischen Arbeitsreitweise in Europa. 

Ein Bier mit Reiner Klimke

Damals saß er nach seinem Auftritt bei einem Bier mit Dressur-Ikone Reiner Klimke zusammen. Die beiden tauschten sich aus und stellten bald fest, dass beide ihre Pferde nach klassischen Grundsätzen ausbildeten, nur ihre Reitweisen eben andere waren. Wie kaum jemand anderer verkörpert diese Gemeinsamkeiten heute niemand so perfekt wie Jean-Claude Dyslis Tochter Kenzie. Sie fühlt sich im Westernsattel genauso zu Hause wie in den schwierigen Lektionen der klassischen Dressur. Gleichzeitig schlägt ihr Herz für die Doma Vaquera, die aus dem Alltag der europäischen Rinderhirten entstanden ist. Auch sie gehört seit langem zur Equitana-Familie. 

Halsbrecherischer Stunt

Für die Amerikanerin Linda Tellington-Jones war ihre Equitana-Premiere ebenfalls der Aufgalopp zu einem ganz großen Erfolg: Gemeinsam mit zwei Begleiterinnen überwand sie in einer Springquadrille Hindernisse nur am Halsring. Was 1975 als Sensation und halsbrecherischer Stunt für viel Wirbel sorgte, war für die Horsemanship-Trainerin zugleich ein Türöffner. Mit ihrer Trainingsmethode wurde sie anschließend weltberühmt. Bis heute kommt Linda Tellington-Jones alle zwei Jahre zur Equitana (sie hat in all den Jahren nur zwei Messen versäumt) und hat ihre Reise für 2022 bereits gebucht. 

Gekrönte Häupter auf der Equitana

Gleich zwei Hoheiten schauten sich auf der Equitana um. Prinzessin Anne unternahm in den 80er Jahren einen Messe-Rundgang, Kronprinzessin Viktoria stieg 2005 aus ihrer mitgereisten Kutsche. Sie flanierten in Essen zwar nicht über einen roten Teppich, sondern rollten standesgemäß in schmucker Kutsche in die Hallen: Gleich zwei Prinzessinnen statteten der Equitana einen königlichen Besuch ab. 

Den Anfang machte 1987 Anne aus dem britischen Hause Windsor. Die Tochter von Königin Elisabeth II. hatte kurz zuvor den Thron der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) bestiegen. Als erfolgreiche Vielseitigkeitsreiterin - Europameisterin 1971 - hatte sie ihre Sattelfestigkeit unter anderem bei Championaten auf Europameisterschaften der Military, wie die Vielseitigkeit damals hieß und weitaus schwieriger war als heute, längst unter Beweis gestellt. Zur Equitana kam sie jedoch nicht hoch zu Ross, weder gestiefelt noch gespornt, im schlichten Tweed mit Pelzmütze schritt sie durch die Hallen.

Schwedens Kronprinzessin Viktoria ließ sich 2005 über die Messe führen. Im knielangen Rock und Wildlederstiefeln stieg sie aus dem offenen Wagen, der samt Pferden ebenfalls aus Schweden herantransportiert worden war. An der Seite ihrer Hofdame Maria Lundquist und des Wirtschafts-Staatssekretärs Sven-Eric Süder eröffnete sie den schwedischen Pavillon, sprach mit Ausstellern und schaute sich Pferde an. Ihr Fazit: Das Schönste ist die Vielfalt der verschiedenen Rassen. 

Neben Olympiasiegern, Welt- und Europameistern sowie Persönlichkeiten aus der Pferdewelt lockte die Equitana auch immer wieder Prominenz jenseits des Sports nach Essen. So kam beispielsweise der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher zur Messe, die heutige Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen stattete der Equitana einen Besuch ab, und auch Winnetou-Darsteller Pierre Brice ließ sich den Austausch mit Olympiasiegerin Isabell Werth nicht entgehen. 

Schreck-Training mit Luftballons

Die Begeisterung, das Weltcup-Finale auf der Equitana auszutragen, hielt sich bei den Spitzenreitern 1987 zunächst arg in Grenzen. Wie beispielsweise bei der Schweizerin Christine Stückelberger, die mit ihrem Coach Georg Wahl ihr Pferd ganz gezielt auf den Auftritt vorbereitete.

Die Besten der Dressurszene trauten nämlich ihren Ohren kaum, als sie erfahren hatten, dass die Equitana der Schauplatz für das zweite Weltcup-Finale sein sollte. Höchste Versammlung und schwierigste Lektionen mitten im Messerummel zu zelebrieren, erschien einigen als geradezu absurd. Ihr Vorschlag, das Publikum erst zur Siegerehrung auf die Tribünen zu lassen, verhallte allerdings ungehört. Wer 1987 in dem hochkarätigen Dressur-Wettbewerb starten wollte, musste sich wohl oder übel mit der ungewohnten Atmosphäre und den mehr als 1.000 Zuschauern rund um das Viereck arrangieren. Wolkf Kröber damals: "Wer das Trommeln nicht hören kann, darf nicht in den Krieg ziehen..."

Christine Stückelberger bereitete ihr Spitzenpferd Gauguin de Lully entsprechend vor und konfrontierte den Wallach unter anderem mit Luftballons. Die kreative Trainingsmethode zahlte sich aus. Das Paar gewann das Weltcup-Finale mit deutlichem Abstand vor der Dänin Anne Grethe Jensen auf Marzog und dem großen Pferdekenner und Coach George Theodorescu mit Sunny Boy. 

Die Equitana bot der Dressur damals nicht nur eine große Bühne, sie sorgte auch dafür, dass die neue Kür zur Musik sich auf Grand Prix-Niveau etablierte. Inzwischen ist sie fester Bestandteil jedes Championats und auch des olympischen Programms. 

Liebesgrüße aus Moskau

Sportpferde aus der DDR und Achal-Tekkiner aus Russland waren in den 80er Jahren eine Rarität auf der Equitana. Grenzen zu überschreiten gehörte ebenfalls zum Konzept der Messe und zur Gedankenwelt von Wolf Kröber. Selbst der damalige eiserne Vorhang sollte dabei kein Hindernis sein. 1985 waren erstmals Pferde und Reiter aus der ehemaligen DDR auf der Messe zu Gast. Als zwölfmaliger DDR-Meister in der Dressur präsentierte Horst Köhler in der internationalen Halle 4 einige Sportpferde des anderen Deutschlands.

Vier Jahre später kamen die Gäste noch von viel weiter aus dem Osten. In der letzten Januarwoche 1989 versammelte sich eine Gruppe von acht Reitern in turkmenischer Tracht auf dem Roten Platz in Moskau. Von dort aus machten sie sich mit ihren Achal-Tekkinern auf den Weg in Richtung Westen. Einen Teil der Strecke legten Reiter und Pferde aufgrund des eisigen Winterwetters in Transportern zurück, die immerhin 400 Kilometer von Helmstedt nach Essen absolvierten die Botschafter aus dem fernen Russland jedoch komplett im Sattel. Nach einer Woche kamen sie pünktlich Anfang April auf der Equitana an.

Isländer: Publikumslieblinge von der Insel

Bekannt war die robuste Rasse schon vor der ersten Equitana 1972. Doch die Messe steigerte die Popularität als Sport-, Freizeit- und Familienpferde noch mehr. Die Islandpferde gehörten von Beginn an zu den Publikumslieblingen der Equitana. In temporeichen Quadrillen, mit Flaggenparaden, bunten Schaubildern und unvergesslichen Auftritten in der Hop Top Show begeisterten die engagierten Fünfgänger das Publikum. Im Islandpferde-Dorf konnten die Besucher den kompakten Vierbeinern mit der üppigen Mähne sogar ganz nahe kommen. 

Bekannt waren die Pferde von der Insel im hohen Norden schon vor der ersten Messe 1972 - nicht zuletzt durch das Buch von Ursula Bruns “Dick und Dalli und die Ponys” und die darauf basierenden Immenhof-Filme. Doch die Auftritte auf der Equitana trugen entscheidend zur großen Popularität der robusten Rasse bei. Sämtliche Tiere, die den langen Weg aus ihrer Heimat zur Equitana antraten, fanden nach der Messe ein neues Zuhause, dennl nach dem Gesetz der Insel durften sie nicht mehr zurück auf die Insel, was heute noch hilt. 

Für Aufsehen sorgte 1977 ein außergewöhnliches Pas de Deux: Dressur-Olympiasiegerin Christine Stückelberger an der Seite von Equitana-Gründer Wolf Kröber. Doch nicht nur die Reiter waren prominent, sondern auch die Pferde: Dagur frá Nupum war 1975 mit seinem isländischen Vorbesitzer Reynir Adelsteinsson Weltmeister im Tölt, Eldjan frá Langelandsgarden hatte 1977 unter Walter Feldmann junior den WM-Titel in 5-Gang, Dressur und der Kombinationswertung gewonnen. 

Zum 50-jährigen Bestehen der Equitana gibt es in diesem Jahr erneut eine Premiere: Im "Isi-Cup" sind die Fünfgänger erstmals nicht nur in Schaubildern, sondern in einem eigenen Wettbewerb zu sehen. 

Hop Top Show: Zeitreise in neue Dimension

Die Hop Top Show begeisterte bereits in den 80er Jahren die Equitana-Besucher und war stets ausverkauft. Mit der Geschichte von Mensch und Pferd entstand 1999 ein neues Kapitel.

Kaum waren die Lichter in den Messehallen verloschen, war Showtime auf der Equitana. Dann richteten sich die Scheinwerfer auf elegante Lippizzaner, rassige Berber, eindrucksvolle Kaltblüter oder Paso Peruanos in einzigartigen Schaubildern. Die Hop Top Show schlug die Besucher bereits in den 80er und 90er Jahren mit einer Gala der Rassen und Reitweisen in ihren Bann. Unter der Regie von Werner Schade und Christina Uetz bekam sie jedoch ab 1999 eine neue Dimension. Für Tina Uetz war und blieb die Hop Top Show immer eine besondere Herzensangelegenheit.

Zeitreise bis Rhapsody

Die Bilder auf der Bühne erzählten 99 unter dem Titel "Zeitreise" erstmals eine gemeinsame Geschichte - unterstützt von Projektionen auf einer riesigen Leinwand. Die Darsteller spannten den Bogen von der ersten Begegnung zwischen Mensch und Pferd, über Xenophon, die Ritter des Mittelalters, Cowboys und Indianern bis hin zur sportlichen Moderne. Die Show war ein großer Erfolg. Seitdem erzählt jede Hop Top Show ihre eigene Geschichte, mal mit Spitzenreitern wie Isabell Werth und Heike Kemmer in Cavaluna, mal mit Voltigierweltmeister Kai Vorberg und seit 2005 immer mit Publikumsliebling Lorenzo. Die neue Hop Top Show mit dem Titel Rhapsody feiert am 8. April 2022 Premiere.

 

 

 

 

 

 

 

 


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