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Vom Tierwohl wird meist nur geredet... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Peter F. Cronau/ dl   
Sonntag, 11. August 2024 um 13:51

Wuppertal. Tierarzt Dr. Peter Cronau erlaubt sich eine Anmerkung zum Thema Horsemanship zu platzieren oder genauer: Zu möglichem Stress bei Pferden nach einem Turnier wie jetzt in Paris...

Im Jahr 1976 bei den Spielen in Montreal wurden die Pferde unmittelbar und direkt nach dem Nationenpreis am Schlusstag aus den temporären Stallungen ins Flugzeug verfrachtet und nach Europa zurück geflogen. Das wurde von mir als Mannschaftstierarzt deutlich bemängelt. Man sicherte  mir zu, dass man das ändern würde.

Ende der 80-iger Jahre kam es auf der Autobahn in Belgien an der Ausfahrt Huy zu einem folgenschweren Unfall mit Beteiligung eines Pferdetransporters. Das Pferd "Magister“ von Ulrich Meyer u Bexten musste eingeschläfert werden, „Deister“ und „El Paso“ von Paul Schockemöhle wurden verletzt. „Deister“ kam zu mir in die Klinik in Begleitung der Fahrerin und Pflegerin, die aufgrund psychischer Belastung noch drei Wochen bei uns wohnte. Unter kritischer Analyse wurde recherchiert, dass die Pferde vom Turnier in Paris nach Hause gebracht werden sollten. Die Pflegerin hatte ihre Pferde 24 Stunden betreut und war wohl völlig übernächtigt am Steuer. Dieser Vorfall gab zu denken.

Gestern hätte nach dem Erfolg mit dem Resultat der Goldmedaille von Christian Kukuk mit Checker nach insgesamt 5 Parcours mit maximalen Anforderungen eigentlich etwas Ruhe verdient gehabt. Für mich unverständlich war, als Kukuk im Abendinterview bei Frau Sedlaczek äußerte, dass das Pferd bereits auf dem Heimweg wäre. Jeder, auch nicht von sich behauptete Tierschützer und Pferdefreund, soll sich persönlich fragen, ob das das immer und immer betonte Wohl des Pferdes bedeutet?

Epilog

Der gute Herr Sostmeier, der so übereloquent kommentierte in der ARD, hätte auch mal erwähnen können, dass die Mutter vom Vater von Checker eine gewisse Ratina Z war, mit der Piet Raymakers 1992 in Barcelona die Team-Goldmedaille gewonnen hat und eine wunderbare Mixtur von Holsteiner Blut (Co de la Bruyere) Westfalen (Ramiro) Hannover (Heureka) und Frankeich (Alme) repräsentiert.

Keiner rührt sich, aus der Geschichte wird nur gequasselt, dass man daraus lernen sollte. Wenn Probleme klein geredet werden, müssen die Anderen die Probleme groß reden.

 

 

 


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