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Der frühere Meistercoach Herbert Meyer hatte Geburtstag PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 14. Februar 2011 um 15:33

Bremen. Nach wie vor gilt Herbert Meyer als einer der erfolgreichsten Bundestrainer in Deutschland. Vor elf Jahren trat der Coach der deutschen Springreiter zurück, am 14. Februar wurde er 72 Jahre alt.

 

Die Springreiter hatten die Abschiedsfete organisiert, alle anderen wussten davon, auch seine Frau Gretel, nur Herbert Meyer selbst nicht. Man sagte ihm, er müsse unbedingt an diesem 17. Oktober ins Bremer Hotel Maritim kommen, da würde ein ganz Wichtiger Geburtstag feiern, und er müsste dabei sein. Er wollte zunächst nicht. Er kam, etwas missmutig, wurde in einen dunklen Saal geführt – da ging das Licht an und 260 Gäste feierten den langjährigen erfolgreichen Coach minutenlang, sichtlich gerührt dankte Herbert Meyer allen. Dank sagten für die Aktiven Paul Schockemöhle und Ludger Beerbaum, für den Verband sprach Präsident Dieter Graf Landsberg-Velen. Als Geschenk überreichten ihm die Springreiter eine kunstvolle Pferdeplastik, die sie zuvor am UNESCO-Abend des damaligen Düsseldorfer Turniers ersteigert hatten.

 

Statt bis Atlanta – bis Sydney 2000

 

Schon nach den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 wollte Herbert Meyer den Job des Bundestrainers abgeben, doch dann sagten die Athleten,  allen voran Sprecher Peter Weinberg. „Herbert, wir brauchen Dich.“ Also sagte Herbert Meyer, „dann eben bis Sydney.“ Dann war auch Sydney vorbei, mit einem goldenen Abschied für ihn im Preis der Nationen. Laut hallten die Rufe nach der Siegehrung durch das Stadion, dieses „Herbert, Herbert, Herbert...“ Und ganz zum Saison-Ende gewann die Equipe in der Besetzung dreimal Beerbaum –Ludger mit Schwägerin  Meredith und Bruder Markus – sowie Christian Ahlmann in Rom auch noch das Finale um den Nationen-Cup, wo er war, müssen andere erst einmal hinkommen. Er ist weltweit der erfolgreichste Coach aller Sparten.

Herbert Meyer war immer wichtig gewesen, doch sich selbst nahm er gar nicht so wichtig. Er trat nie als der große Selbstdarsteller auf, er diente der Sache. 1985 wurde er Bundestrainer, wenige Wochen, nachdem Hermann Schridde mit seinem Sportflugzeug abschmierte. Er trat sein Amt wahrlich nicht gerade in einem günstigen Moment an, es war die Zeit, da noch Paul Schockemöhle als Aktiver in den Sport hineinregierte. Und der hatte auch Ludger Beerbaum, Franke Sloothaak und Otto Becker zum Beispiel auf der Gehaltsliste. Im Schockemöhle-Stall in Mühlen, wo der Reitsport gemacht wurde, war dazu auch noch Dirk Hafemeister zuhause.

 

Herbert Meyer meisterte die Lage dennoch, mit Ruhe, Umsicht, Weitsicht und Zurückhaltung. Mit ihm als Coach gewannen die Equipen bei Championaten und Olympischen Spielen 15 Medaillen, elf davon aus Gold.

 

Die Karriere eines Landwirtssohnes

 

Er wuchs als Sohn eines Landwirts mit Pferden auf. Leistungen, nicht Sprüche, machten auf ihn aufmerksam. Am 1. Februar 1958 holte ihn die Reitakademie nach München-Riem, 1960 rief ihn das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) nach Warendorf. Dort waren bereits Fritz Ligges, Hermann Schridde und Lutz Merkel, als Trainer fungierte der knochenharte Hans Günter Winkler. Herbert Meyer hielt durch, er wusste, er konnte nur lernen. Er wollte auch.

 

Meyer, dessen Herz für den Fußball-Verein SV Werder Bremen schlägt - kein Wunder, lebt er doch fast mit Blickkontakt zu Werder in Lilienthal - ist auch der Entdecker der großartigen Stute Simona, die als Auktionspferd in Verden (Aller) unter dem Namen Weinglück an den Kaffee-Röster Jacobs  verkauft wurde. "Ich hatte nicht genügend Geld, war aber interessiert, weil ich die Möglichkeiten des Pferdes erkannte." Dem Besitzer des Vollblutgestüts Fährhof, der die Stute als Jagdpferd gekauft hatte, luchste Meyer mit einem Freund die Hannoveranerin dennoch ab. Sie wurde in Simona umgetauft, ging erfolgreich unter Herbert Meyer auch in Nationenpreisen und wurde, als Meyer sich 1968 für die Trainerlaufbahn entschied, an Alwin Schockemöhle verkauft. Der spätere Olympiasieger erwischte jedoch einen wohl für die Ankaufsuntersuchung nicht gerade kompetenten Tierarzt. Dieser bescheinigte Simona im Hinblick auf Hochleistung eine gewisse Untauglichkeit, nämlich aufgrund der früheren allgegenwärtigen Berufskrankheit der Springpferde: Hufrollenentzündung, und am Herz soll sie auch nicht gesund gewesen sein. Meyer musste Simona zurücknehmen, doch Hartwig Steenken erwarb sie - und wurde 1974 in Hickstead mit ihr Weltmeister

 

„Pferde von der Zucht her kaum zu verbessern“

 

Für die Zukunft sieht er nach wie vor keine negativen Anzeichen. „Die Pferde sind von der zucht her kaum noch zu verbessern, aber der Sport wird noch professioneller. Und einige wenige werden noch mehr dominieren.“ Wichtig werde sein, so Herbert Meyer, dass die Basis nicht verloren gehe, „es wäre beispielsweise auch nicht gut für unseren Sport, sollte er sich noch mehr ans Fernsehen verkaufen, dass dann möglicherweise Regeln geändert würden, nur um zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Sieger zu haben, und dann vielleicht auch noch einen, der vor allem ins TV-Bild passt.“

 

Er konnte manchmal auch „igelig“ werden. So flogen mal in Rom nach einem Preis der Nationen mit schlechtem deutschen Ergebnis die Stühle in der Hotelbar durch die Gegend, auch wehe manchmal jenem Journalisten, der in bierseliger Runde am Ende als Letzter noch am Tisch hockte. Und äußerstes Vorsicht war geboten, wenn seine Haare plötzlich zu Berge standen...

 

Lehrgänge will er in Zukunft keine mehr abhalten, aber noch Lehrlinge ausbilden, das Klavierspiel verbessern und sich vor allem um seine Frau Gretel kümmern. Und ganz als Privatier wird er weiter Turniere besuchen – wie das Finale um den Weltcup in Leipzig Ende April. Man geht eben niemals so ganz...

 

 


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