Essen. Auf der weltgrößten Pferdemesse Equitana hatte auch die dreimalige Dressur-Olymoiasiegerin Anky Van Grunsven ihren großen Auftritt. Wie Isabell Werth hat auch die Niederländerin immer etwas zu sagen. Sie wurde mit standing ovations verabschiedet.

"Ich weiß, meine Reitweise wird häufig kritisiert", sagte Hollands dreimalige Einzel-Olympiasiegerin der Dressur im Rahmen ihrer Demonstration mit dem 14-jährigen Nelson. Die neunmalige Weltcupsiegerin muss bekanntlich ständig herhalten als Negativbeispiel für die sogenannte „Rollkur“, die nicht in Holland, sondern in Deutschland erfunden wurde. Es geht dabei um die tiefe Einstellung von Pferden, was, ausgeübt von Laien, nicht pferdegerecht ist

Auf der EQUITANA in Essen konnte sie sicherlich Vorurteile abbauen. "Ich werde jetzt zeigen, dass ich mein Pferd zwar tief einstelle, es aber nicht in dieser Haltung fest halte", sagte sie bei der Demonstration.“ Sie bat zurecht auch die Fotografen, nicht nur die tiefe Einstellung zu fotografieren, auch die gelöste Haltung. "Es ist sehr wichtig, dass die Muskulatur der Pferde locker bleibt, darum stellen wir sie immer unterschiedlich ein. Das geht nicht über Kraft, denn ein Pferd bringt an die 600 Kilo auf die Waage – ich aber habe nur 55. Alles ist eine Sache des Trainings und des Gefühls.“

Die Halle war zwar nicht voll, aber die Zuschauer konnte Anky Van Grunsven, die inzwischen auch im Westernsattel mehr als eine gute Figur abgibt, überzeugen. Vor allem, als sie zum Schluss eine Kür auf Grand Prix-Niveau zu Tangoklängen ritt. Sie wurde mit "standing ovations" verabschiedet. Darauf sagte sie, sie habe Spaß gehabt, auf der Equitana gewesen zu sein, „vielleicht darf ich auch wiederkommen...“